Vom Dummen, vom Digitalen, vom Verlogenen und von der ARD
Über Geschwätz.
Die Nürtinger Zeitung (und vermutlich in ihrer redundanten Überflüssigkeit unzählige andere Zeitungen auch, ist nämlich eine dpa-Meldung) schreibt darüber, wer gerade für eine Digital-Infrastruktur trommelt.
Eine breite Allianz aus Wissenschaftlern, IT-Experten und Medienmanagern hat die EU zum Bau einer eigenständigen Digital-Infrastruktur für Europa aufgerufen. Es ist nach Ansicht des Bündnisses «höchste Zeit» für eine Alternative zu den Internetriesen aus den USA und China.
Das ist schon mal falsch. Leute, die zusammen fordern, aber selbst nichts hinkriegen und machen, nennt man nicht „Allianz”, sondern „Lobby”.
Allianzen machen selbst, die fordern nicht und rufen andere nicht auf.
Europa müsse die Hoheit über Daten und digitale Infrastrukturen erlangen, heißt es in einem Appell unter Führung des früheren SAP-Managers Henning Kagermann und des Intendanten des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm. Ein solches digitales Ökosystem müsse den europäischen Werten wie Offenheit und Vielfalt folgen.
«Wir wollen digitale Souveränität stärken – also die Selbstbestimmung Europas als Rechts- und Wertegemeinschaft und jedes einzelnen Nutzers», sagte Kagermann laut einer Mitteilung. Die Corona-Krise zeige, wie Digitalisierung das ganze Leben durchdringe, aber auch wie abhängig Europa von Plattformbetreibern außerhalb sei. Dies gefährde die Freiheit und Privatsphäre der Bürger.
Das fällt ihnen reichlich spät ein.
Ich beschreibe das hier und in meiner früheren Arbeit seit 25 Jahren, wie unsere digitale Souveränität sabotiert, vereitelt, ausgehebelt wird. Und ich habe das damit rechtzeitig gesagt, damit man das noch hätte ändern können.
Aber weder SAP, noch der öffentlich-rechtliche Rundfunk zeigten sich interessiert an dem Thema. Im Gegenteil haben beide bewusst Leute ignoriert, die darauf hingewiesen haben.
Und wenn man dann so einen Satz liest wie
Ein solches digitales Ökosystem müsse den europäischen Werten wie Offenheit und Vielfalt folgen.
ist von vornherein klar, dass es da nicht um Digitalisierung und Marktwirtschaft, sondern um die Politisierung der Inhalte und den politischen Einfluss auf dieselben geht. Offenheit und Vielfalt nach europäischem Verständnis heißt, dass das Personal nach Quoten, Hautfarben, Herkunft und nicht nach Befähigung und Sachkunde eingestellt wird.
Der ebenfalls an der Initiative beteiligte Präsident der TU München, Thomas Hofmann, sagte der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag): «Ob Cloud-Systeme, Suchmaschinen, Kommunikationsdienste: Die digitale Welt ist in US-amerikanischer oder asiatischer Hand.» Er mahnte: «Ich glaube, es ist dringend Zeit aufzuwachen, sonst verlieren wir in diesem Zukunftsspiel auch noch die zweite Halbzeit.»
Ja. Genau für sowas sind wir damals von der Universität (Karlsruhe) abgesägt worden, und 25 Jahre später kommen sie angeheuchelt, „es sei dringend Zeit, aufzuwachen”, weil wir sonst auch noch die zweite Halbzeit verlören.
Wie geistig tot kann man sein?
BR-Intendant Wilhelm engagiert sich seit längerem für eine solche Infrastruktur. «Wenn Europa jetzt kraftvoll handelt und eine ambitionierte Initiative startet, kann ein öffentlicher digitaler Raum entstehen, der faire Zugangs- und Nutzungsbedingungen bietet, den öffentlichen Diskurs stärkt und die identitätsstiftende Pluralität Europas sicherstellt», sagte er der Mitteilung zufolge.
Der Vorsitzende der ARD, eines der übelsten Zensur- und Propagandaorgane, die wir haben, der Futtertrog der Linksextremen, ausgerechnet der redet von „den öffentlichen Diskurs stärken”.
Wie verlogen kann man sein?
Und dann von der „die identitätsstiftende Pluralität Europas sicherstellt”. Ist es nicht ständiges linkes Credo, dass die Pluralität (Diversität) gerade dazu da ist und hergestellt wird, um jegliche Identitätsstiftung zu unterbinden?
Und was hat das mit Rechenzentren zu tun?
Und was versteht der unter „ein öffentlicher digitaler Raum entstehen, der faire Zugangs- und Nutzungsbedingungen bietet”? So monothematisch, zensierend und alles ausschließend wie die Kommentarforen der ARD?
Oder geht es nur um die totale Zensurhoheit, damit die Social Media so propagandistisch und einseitig sind wie eine Tagesschau?
Macht Euch klar, dass die jetzt vehement das fordern, was sie gemeinschaftlich die letzten 25 Jahre sabotiert haben. Denen geht es nicht um Technik und ging es nie.
Denen geht es um Zensurhoheit.
Die wollen die Inhalte auch im Internet so filtern und politisch ausrichten wie das Fernsehprogramm der ARD.