Ansichten eines Informatikers

Hören Sie auf! Sein Gesicht ist rot! Er läuft blau an!

Hadmut
18.7.2020 12:53

Leipzig.

Da gab’s einen Vorfall zwischen einem Fahrkartenkontrolleur und einem renitenten … ja, was auch immer, es wird nicht so klar, was eigentlich dazu führte, FOCUS schreibt:

Kontrolleure der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) hatten einen jungen Mann gestellt, der offenbar schwarz gefahren war. Einer der LVB-Mitarbeiter drückte den Fahrgast anschließend brutal zu Boden und hielt ihn im Schwitzkasten – mehrere Minuten lang. Wenig später traf die Polizei ein, entsetzte Passanten hatten sie gerufen. Sie konnten den Kontrolleur schließlich dazu bewegen, endlich von dem Mann abzulassen.

Ob der da nun rot oder blau oder beides anläuft, mag jeder anhand des Videos selbst beurteilen.

Die grundsätzliche Frage, wie es gesellschaftlich dazu kommen konnte, dass die Tätigkeit des Zugschaffners und Fahrkartenkontrolleurs überhaupt zum Kampfgebiet wurde und es überhaupt zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt, wird nicht betrachtet.

Auch wie es dazu kam, erwähnt das „Stadtmagazin” Kreuzer Leipzig nicht. Deren Slogan im Twitter-Profil: „kreuzer – Leipzig. Subjektiv. Selektiv.” Subjektiv, Selektiv, das trifft’s ziemlich.

Wie es zu der Situation kam und ob der Kontrolleur da zulässig in Notwehr oder nach dem Jedermann-Paragraph § 127 StPO gehandelt hat, wird erst gar nicht gefragt.

Schaut man in den Artikel von „Kreuzer Leipzig”, dann heißt es da

Der Vorfall ereignete sich in der Straßenbahn 7 an der Haltestelle Waldplatz am Stadion. Nach einer Kontrolle verließen sowohl Kontrolleure als auch das Opfer mit seiner Begleitung den Wagen. Als die Situation eskalierte drückte einer der Kontrolleure das Opfer zu Boden und hielt es fest.

Mehrere Minuten hatte er den am Boden liegenden Mann dann im Würgegriff. Während dieser um Luft rang, redeten mehr als 5 Passanten lautstark auf den Kontrolleur ein. Erst sein Kollege konnte ihn schließlich dazu bewegen, von dem Mann abzulassen. Kurze Zeit später traf die Polizei ein.

Da fehlt einfach mittendrin ein Handlungsstück. Erst gehen sie zusammen aus dem Wagen, und im nächsten Augenblick liegen sie mit Würgegriff am Boden?

Und alles, was sie dazu sagen, ist „Als die Situation eskalierte..”?

Ich wüsste ja gerne erst mal, was da passiert ist.

Aber bitte, Leipzig versucht ja schon lange, sowas wie Atlanta zu werden.