Fake im ZDF
Könnt Ihr Euch noch an einem Blog-Artikel von neulich erinnern,
in dem ich erkläutert hatte, wie mir da in einer Online-Konferenz von Netzwerk Recherche ein gewisser Henrik Merker mit Falschbeauptungen in die Beine grätschte, weil ich die Frage nach den gleichen Maßstäben stellte, als Correctiv da vortrug, dass sie Behauptungen in den Social Media als falsch überführten, indem sie zeigten, dass das Aufmacherbild von irgendeinem anderen Ort und Zeitpunkt und Vorgang stammten, als der Text, ohne den Text noch weiter zu untersuchen. Wenn schon das Bild nicht stimme, sei alles Fake.
Ich hatte die Frage gestellt, ob das dann auch für alle Zeitungs-/Webseitenartikel der Presse gilt, die mit einem Archiv- oder Agenturbild geschmückt sind (also auch Fotos, die von was anderem stammen), was ja gängige Dauerpraxis ist.
Falsche Frage. Da wird man sofort notfallmäßig als Fake-Newser verleumdet. Die behaupteten Falsches über mich, aber ich stehe dann in Journalistenlogik als Faker da. Damit keiner auf die Frage achtet.
Da war eigentlich schon klar, wie verlogen das alles ist.
Es gab dann noch Hinweise, dass Merker, der wohl vorrangig beim MDR und ZEIT Online arbeitet – oder so tut als ob – Verbindungen zu ZDF-Leuten hat.
Quintessenz ist, dass die andere der Lüge bezichtigen, wenn sie Artikel mit Archivbildern aufmachen, es selbst aber für ihr normale Praxis halten.
Lest mal das:
Das #ZDF erweckt im Heute-Journal mit Bildern den Eindruck, bei der Krawallnacht von Frankfurt hätten erst gut situierte Partygänger harmonisch gefeiert. Die Szenen machten mich stutzig. Ich forschte nach. Und siehe da: Sie sind gar nicht von dieser Nacht! https://t.co/gqHuvDABF3
— Boris Reitschuster (@reitschuster) July 21, 2020