War Wirecard eine Geheimdienstoperation wie die Crypto AG?
Mehrere Leute weisen auf Umstände hin, die mich ins Grübeln bringen.
Brisant sind die Enthüllungen zu Fritsche auch deshalb, weil er im Sommer 2019 noch eine andere Funktion hatte: Er war Berater des österreichischen Innenministeriums mit eigenem Büro am Sitz des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Wien, wie Panorama im März 2019 berichtete.
Rechtsabbieger: Der neue Job von Merkels Geheimdienstmann
Klaus-Dieter Fritsche arbeitete jahrelang als Staatssekretär und deutscher Verfassungsschützer. Nun berät er den österreichischen Innenminister Herbert Kickl – von der FPÖ.Für diese Funktion war der deutsche Ruheständler Anfang 2019 vom damaligen Innenminister Herbert Kickl, dem Scharfmacher der Rechtsaußen-Partei FPÖ, gewonnen worden. Wie im Zuge des Zusammenbruchs von Wirecard bekannt wurde, ging Ex-Vorstandsmitglied Jan Marsalek, der sich nun auf der Flucht befindet, bei Kickl ein und aus. Sowohl über Marsaleks Verbindungen zur FPÖ als auch zu ausländischen Geheimdiensten, etwa dem russischen, ist in den vergangenen Tagen viel geschrieben worden. Die “Spiegel”-Nachricht wirft nun die Frage auf, welche Verbindungen die beiden Kickl-Höflinge Fritsche und Marsalek womöglich miteinander hatten. Denn außer ihrer Nähe zu Kickl hatten sie noch etwas gemeinsam: ihre Vorliebe für die Welt der Geheimdienste.
Bisschen viel Geheimdienst für meinen Geschmack. Zumal die ja auch diese komische Russin im Aufsichtsrat hatten.
Wenn man jetzt aber 1+1 zusammenzählt und neopolitische Ansichten über Arithmetik und gleichwertige Ergebnisse mal außen vor lässt, drängt sich der Verdacht auf, dass das entweder eine Geheimdienstoperation wie die Crypto AG in der Schweiz war, oder im Gegenteil eine Gegenmaßnahme.
Denn bekannt ist, dass die Amerikaner versuchen (und es im wesentlichen Erreichen), den gesamten Zahlungsverkehr zu überwachen, Swift haben sie ja auch ausspioniert. Das ist geheimdienstlich interessant und aufschlussreich.
Nun könnte man sich überlegen, ob man da extra den großen Zahlungsdienstleister eingefädelt hat, um auf diese Weise möglichst einfach an möglichst viele Informationen zu kommen – oder aber etwas dagegen unternehmen, dass die Amerikaner hier alles überwachen (und dann nicht mitteilen).
Dafür könnte auch die enorme Schlamperei sprechen. Denn dass Geheimdienstinteressen dazu führen können, dass Gerichte Urteile fälschen und Gutachter durchdrehen, habe ich ja selbst erlebt.
Mir wäre da nur überhaupt nicht klar, welche Rolle darin Deutsche, Amerikaner und Russen spielen.
Und ob zum Beispiel jener Marsalek überhaupt freiwillig bei den Russen weilt. Oder man da nur Gesprächsbedarf sah und ihn „zum Tee eingeladen” hat.
Vielleicht fand das ganze Theater mit den gefälschten 2 Milliarden statt, weil die Nummer die Finanzmittel der Geheimdienste einfach überstieg?