Über Gott und den Sozialdruck bei Kälte
Hochinteressanter Leser-Kommentar. [Nachtrag]
Ich hatte doch gerade über diese Goldstumpfnasenaffen geschrieben. Einen Aspekt hatte ich dabei übersehen, auf den mich ein Leser hinwies, und den ein gewisser Professor Kevin B. Macdonald erläutert haben soll (ich habe das Video aber selbst noch nicht gesehen).
In dem Ausschnitt aus TerraX wird doch gesagt, dass auch erwachsene Affen erfrieren, wenn sie von der Gruppe getrennt werden.
Heißt also: Aus der Gemeinschaft verstoßen zu werden ist gleichbedeutend mit Tod.
Laut dem Leser führt eben jener Professor aus, dass exakt das der Grund ist, warum Weiße einem hohen Sozialdruck unterliegen bzw. ständig Angst davor haben, ausgegrenzt zu werden, und geradezu panikartig versuchen, gruppenkonform zu bleiben. (Oder vielleicht überhaupt, die Gruppe zusammenzuhalten.).
Weil da irgendwie so eine tief verwurzelte Angst drinstecke, sich keinesfalls gegen die Gruppe zu stellen, egal was passiert und wie dumm sie handelt.
Ist das der Grund, warum wir das komplexeste Rechtssystem überhaupt haben? Warum wir so viele Juristen haben? Irgendwo stand mal, dass mehr als die Hälfte aller Bücher, die weltweit über Steuerrecht geschrieben wurden, vom deutschen Steuerrecht handeln.
Ich hatte ja früher mal geschrieben, dass unser Rechtssystem eigentlich keine ausreichenden Abschreckungen hat, zumal wir ja auf das Abhacken von Händen und Köpfen verzichten, sondern ein wesentlicher Teil auf Erziehung und Sozialdruck beruht, „das macht man nicht”.
Ist das der Grund, warum wir so sozial erpressbar sind und so viele Leute jeden Schwachsinn akzeptieren, den die Presse oder das Fernsehen ihnen erzählen?
Allerdings drängt sich mir dann eine Frage auf, die fern der Kälte liegt: Drängt sich da nicht der Gedanke auf, dass das türkisch-islamische Ehrenprinzip, nach dem man lieber die eigene Tochter möglichst grausam umbringt, als aus der Gemeinschaft verstoßen zu werden, auf derselben Ursache?
Und ist dann der Islam ein Herdenorganisationssystem, das sich daraus gebildet hat?
Oder Religion allgemein? Gott als die Abstraktion des Leithammels im Herdendrang?
Das Märchen zur Befriedigung des Herdentriebs im übertragenen Sinne, um sesshaft werden und nicht mehr einem realen Leithammel hinterherlaufen zu müssen?
Rhetorisches Füllen archaischer Lücken?
Nachtrag: Oder umgekehrt? Gott als tragbare mobile Leithammelfiktion, die es einem erlaubt, zum Nomaden zu werden und zu reisen, ohne sich vom Leithammel zu entfernen? Das Ersetzen des realen durch den imaginären Leithammel aus praktischen Gründen?