Wildpinkler
Geht mir gerade so durch den Kopf.
Im ZDF läuft gerade „ZDF reportage” über die Feier- und Reisepraxis in Coronazeiten. Deutschland ist gerade selbst mit dem Dummvolk konfrontiert, das es normalerweise im Ausland ablädt.
Ein Hauptjammerthema ist, dass Männer ständig überall hinpinkeln. Beispielsweise direkt neben Toilettenhäuschen ein Motorrad täglich bepinkeln.
Da frage ich mich, ob es nicht das geringere Übel wäre, tatsächlich irgendwelche einfachen Pinkelgelegenheiten aufzustellen, die so simpel sind, dass sie auch genutzt werden.
In London habe ich sowas mal gesehen, so eine Art (sehr steile, schmale) Pyramide aus Plastik, so ca. 2 Meter hoch, Grundfläche vielleicht 1×1 Meter quadratisch, und an jeder der vier Seiten eine Pissoir-Ausbuchtung. Keine Türen, keine Wände, keinerlei Sichtschutz, Open-Air-Pinkeln mitten auf dem Bürgersteig, dafür einfach in der Bedienung und leicht zu benutzen. Einfach frei zugängliche Löcher in einer Größe, die auch bei Zielschwierigkeiten groß genug ist. Nicht schön, aber immerhin geordnet. Ich glaube, bin mir aber nicht sicher, ich habe so ein Ding sogar mal in Berlin gesehen.
Noch simpler ist die australische Sanitärtechnik des Northern Territory, so bei Crocodile Dundee um die Ecke: Die halten sich da auf ihren „Dunnys” nämlich erst gar nicht damit auf, noch irgendwelche Keramik oder einzelne Schüsseln aufzuhängen. Alles zu teuer, zu umständlich, zu anfällig.
Die klassische australische Pinkelbude auf Outback-Niveau hat schlicht und einfach ein Stück ordinärer Blech-Regenrinne an der Wand, mal ein, mal zwei, mal drei Meter, je nach Gegebenheiten. Leicht schräg, damit es gut abfließt. Meist noch ein Stück Blech zum Schutz der Wand dahinter. Und am Ende der Rinne rieselt manchmal permanent oder per Zeitschalter in Zeitabständen noch etwas Wasser rein zum Spülen in die Rinne, je nachdem, ob sie Wasser haben.
Funktioniert, ist leicht zu bedienen, auch die Idioten kapieren es meist, wie man es bedient: In die Rinne. Fertig. Nix drücken, nix anfassen, nix verstehen.
Und ist der Andrang mal etwas höher, ja, dann müssen halt alle etwas zusammenrücken, das geht dann schon.
Wenn ich bedenke, an wievielen Stellen in Berlin es nach vergorener Pisse stinkt (so widerlich…), in wievielen Hauseingängen ich damals bei der Wohnungssuche fast umgefallen bin, weil es so stank (vom Gestank würde man eigentlich umfallen, aber der Boden ist so eklig, dass man das dann doch nicht will), wäre die Frage, ob es nicht doch das geringere Übel wäre, ab und zu irgendeine Hausecke mit Edelstahlblech zu verkleiden, damit das Mauerwerk nicht leidet und da nichts einzieht, Regenrinne dran, direkt in die Kanalisation leiten, fertig. Womöglich würde sogar das in Berlin noch demoliert, aber ein Gedanke wäre das schon mal.