Weiderost, Stock Grid, Cattle Grid,…
Nachdem mir jetzt gar so viele Leute schreiben…
dass es überall auf der Welt diese Gitter auf dem Boden gibt, die das Vieh vom überschreiten abhalten sollen, und ich nun weiß, dass es die nicht nur in Australien und den USA, sondern auch in Österreich, Italien und Norwegen, Irland und Schottland, unseren Alpen und sogar an den Deichen an Nord- und Ostsee für die Schafe gibt, selbst in einer mir völlig unbekannten Gegend namens Kottenforst, dass sie Viehgitter, Weideroste, Wildtiergitter, Huftiersperren, Zossensperren, Stock Grid, Cattle Grid, Cattle Guard und Texas Grill heißen,
ich mich nun über eine reichhaltige Auswahl an Fotos, Satellitenfotos und genauen GPS-Koordinaten erfreue, wo ich bei dringendem Bedarf so ein Ding finden würde, ergänzt um den vielfachen Hinweis, dass wenn mir der Sinn nach Besichtung einer solchen Gerätsschaft stünde, ich dazu nicht nach Australien oder in die USA reisen müsste, sondern ich spätestens in Süddeutschland auf eine breite Auswahl an Exemplaren stoßen würde, zudem geklärt ist, dass der Bluff vieler Landwirte mit aufgemalten Streifen nicht lange hält, weil die Rindviecher es doch merken, dass sie über gemalte Streifen gehen können und vor allem eines vom anderen abgucken kann, kann es eines, können es alle,
So nebenbei lieber Herr Danisch auch in Europa sind diese Sperren gang und gäbe jeder deutscher österreichischer oder Schweizer Landwirt hat das auf dem Grundstück mindestens auf den Weiden https://t.co/XYDgM0l0YO
— Margot Schlummer (@MSchlummer) September 8, 2020
ich mich allerdings eher selten bei Schweizer Landwirten herumtreibe, möchte ich mich bei all den fleißigen Lesern für die wunderbaren und lebenshilfreichen Hinweise bedanken, auch die vielen Tadel akzeptieren, dass ich als (in eher ländlicher Gegend aufgewachsenes) Großstadtkind sowas wohl noch nie gesehen hätte, mir aber doch den kleinen Hinweis erlauben, dass der eigentliche Inhalt meines Blogartikels das Scheuen der Polizeipferde vor dem Regenbogenstreifen und nicht diese Gitter waren.
Die Gitter hatte ich eigentlich nur erwähnt, um zu erklären, was man im Video von den Polizeipferden sieht. Es also nicht an einer Homophobie der Pferde oder politischer Verachtung der LBQCY?#@-Szene läge.
Wunderschönes Beispiel, wie man sich durch einen Wiedererkennungseffekt vom eigentlichen Thema ablenken lässt.
Und nein, ich bin nicht so oft in den Alpen, weil’s mir da nicht so wirklich gefällt. Ich weiß, dass es da viele Leute sehr, sehr schön finden, aber ich hab’s nicht so mit Bergen. Ich kann mit Bergen nichts anfangen und sehe wenig Grund, sie zu besteigen. Deshalb habe ich auch keinen. Ich habe lieber Meere, Wüsten, Städte. Deshalb mache ich da Urlaub.
Ausdrücklich entgegentreten möchte ich dem sich gerade verfestigenden Gerücht, dass ich deshalb dann und wann nach Australien reiste, um mir diese Gitter anzuschauen, was man kostengünstiger und unbeschwerlicher durch einen Besuch etwas des Bayernlandes erreichen könne. Es ist nicht der Zweck meiner Reisen, egal wohin, mir diese Dinger anzuschauen. Deshalb sind auch die unzähligen Hinweise, dass ich dazu nicht nach Australien bräuchte, die könnte ich auch in Bayern sehen, irgendwie an der Problemstellung vorbei. Es ist auch eher unüblich, die Roste als Postkartenmotiv zu verwenden. Auch ein Bildband über die schönsten Weidegitter Deutschlands hätte wohl wenig Aussicht, ein Bestseller zu werden.
Im Gegenteil finde ich die Dinger eher unbeachtlich und nur themenspezifisch erwähnenswert.
Zwar war ich durchaus – besonders in meiner Jugend – einige wenige Male in Österreich und der Schweiz unterwegs und in den Alpen. Meistens aber zum Skifahren und da sieht man die Dinger nicht so, weil Schnee drüberliegt. Das ist so die Idee dahinter. (Ich hatte mir mal bei voller Fahrt eine Schnalle vom Stiefel abgerissen und bei der Ursachenforschung festgestellt, dass ich damit am Stacheldraht eines Weidezauns hängen geblieben war, über den der Schnee gerade so hinweglag und den man deshalb nicht sehen konnte.)
Ich war auch in schneefreien Zeiten schon da, und wenn ich es bedenke, dann habe ich diese Dinger da auch schon gesehen, sie aber für Entwässerungsanlagen gehalten und sie deshalb einfach nicht in Erinnerung behalten. Die letzte Gelegenheit, die Dinger zu sehen, hatte ich nunmal in Australien und Neuseeland, deshalb sind sie mir da am ehesten eingefallen, und dort habe ich die meisten gesehen. Denn das kenne ich nun auch wieder von den Bergen, dass man auf Wegen und Straßen Querrillen fräst, damit das Wasser geordnet zur Seite abläuft.
Und wenn ich es so sagen darf: Mir liegt Australien trotzdem näher als die Alpen. Irgendwie passt das besser zu mir. Mit den Alpen kann ich nichts anfangen. Eigentlich stehen mir die Alpen nur im Weg und nehmen mir die Sicht auf das Mittelmeer. Ich will sie niemandem madig machen und keinem den Spaß daran nehmen, aber ich bitte in ebensolcher Weise, meine Präferenzen zu berücksichtigen.
So ganz ersichtlich ist mir allerdings nicht, wie man sich durch Erzählungen aus dem australischen Outback die Bewertung einhandeln kann, ein Stadtkind zu sein, das nichts außerhalb der Stadt kennt, und gleichzeitig den Vorhalt zu bekommen, dass man so weit doch gar nicht reisen müsse.
Zumal ich, wie gesagt, in einer eher ländlichen, aber rein ackerbauorientierten Gegend aufgewachsen bin. Da gab es Mais-, Kartoffel-, Spargel- und Erdbeerfelder, Obstbaumwiesen, aber keine Rindviecher, jedenfalls keine freilaufenden vierbeinigen. Ich war kein Stadtkind. Aber es gibt außer Stadt und bayerischer Alm noch andere Gegenden. Und der Ziegenpeter bin ich halt nicht.