Bundesfrauenkonferenz
Es ist alles so entsetzlich blöd.
Früher bin ich ja häufig auf feministische Konferenzen gegangen, habe mir das aber längst abgewöhnt. Völlige Zeitverschwendung. Kennt man zwei oder drei, kennt man sie alle. Sie sagen immer das gleiche.
Das ist einer der zentralen Punkte, warum Feministinnen auf mich so unfassbar dämlich wirken. Die sind sich genug und finden es sogar gut, sich – innerhalb eines Vortrags, innerhalb einer Konferenz, aber auch über Konferenzen und Jahre hinweg – selbst zu bestätigen, emotional zu synchronisieren und sich gegenseitig der Synchronität zu versichern, indem sie endlos, in Endlosschleifen, immer wieder, unablässig immer das Gleiche sagen. Es gibt doch diesen Spruch „Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem” – das reicht denen noch lange nicht. Es macht auf mich den Eindruck, als ginge es da überhaupt um eine inhaltlich-geistige Aussage, sondern um die Kontrolle des Herden-Konformitätsverhaltens, als wolle man prüfen, ob die Feministin X noch spurtreu ist. Kommunistisch eben. Kein Fortschritt, sondern Vortanzen der Ideologietreue.
Corona sei Dank habe ich dieses Jahr ja nun an einigen Konferenzen teilgenommen, zu denen ich sonst ganz sicher nicht hingegangen wäre, aber von zuhause aus (und kostenlos) das Videostreaming mitlaufen zu lassen, während man irgendwas aufräumt oder die Küche saubermacht, das geht gerade noch so, da ist dann keine Zeit verschwendet.
Bis eben war ich bei der Bundesfrauenkonferenz der Grünen per Streaming mit dabei.
Schrecklich.
Schrecklich doof.
Natürlich, wie sollte es anders sein, sind Frauen von Corona natürlich wieder besonders schwer betroffen. Noch nie hätte es irgendetwas gegeben, wovon Frauen nicht viel schlimmer bedroht, benachteiligt, veropfert wären. Schließlich studieren sie das ja als Rhetorikübungen der Gender Studies, sich über wirklich alles zu beschweren. Dass deutlich mehr Männer dran sterben und sie schwerere Krankheitsverläufe haben, sagt niemand, interessiert niemand, obwohl es zwischendurch von einer hieß, sie käme aus dem Pflegebereich und sei nah dran. Es gibt nichts, wirklich gar nichts, worüber sich Frauen nicht permanent beschweren würden, davon fürchterlich benachteiligt zu sein. Egal ob Corona, Hochwasser, Klimaerwärmung, Windräder – Frauen sind ausnahmslos immer benachteiligt.
Was insofern beachtlich ist, weil sie ja auch wieder über den Pay Gap jammern. Also: Frauen fällt auch unter Corona alles immer schwerer als Männer, alles so schlimm, aber gleiches Gehalt wollen sie, weil sie ja – Orwell’sches Doppeldenk – alles gleich gut können und es ja keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.
Was sich nun wieder damit beißt, dass sie weniger arbeiten wollen. Also gleichzeitig fordern, gleiche Gehälter wie Männer zu kriegen, aber keine Lust darauf haben, Vollzeit zu arbeiten. So ein kleines bisschen Rechnen können sie wider erwarten schon, denn sie beschweren sich darüber, dass Löhne in Stundenlöhnen gerechnet werden. Die seien zwar wichtig, aber doch schlimm, weil nämlich dann, wenn man Lohn pro Stunde berechnet, Frauen ja nicht auf gleiches Gehalt wie Männer kommen, wenn sie pro Stunde das gleiche kriegen, aber weniger arbeiten. Deshalb müsse man vom Stundenlohn weg und dafür sorgen, dass Frauen auch dann, wenn sie weniger arbeiten, das gleiche Gehalt bekommen.
So grundsätzliche Fragen, wie, ob das eigentlich stimmt, was man sagt, ob man sich selbst widerspricht, oder woran es vielleicht liegen könnte, dass man auf andere so unfassbar dämlich wirkt, stellt man niemals. Es gibt da ja auch keine dummen, unfähigen, unverschämten Frauen. Das sind alles immer starke, selbstbewusste, selbständige Frauen, alles Heldinnen von perfektem Charakter und austrainierter Leistungsfähigkeit, und es seien nur finstere Rechtsradikale, die dagegen sind, weil sie starke Frauen nicht erstragen könnten.
Das einfache Denkschema: Wir sind so wunderbar gut und herzensrein, wir können alles, machen alles, wir tragen die Welt, aber alles ist zu unserem Nachteil, benachteiligt uns so sehr, alles wollen uns die Löhne kürzen und dann kommen noch fiese Nazis, um uns nicht zu mögen, wo uns doch alle einfach lieb haben müssen.
Ich versuche ja immer wieder mal, mich in (linke, feministische) Frauen hineinzuversetzen, reinzudenken. Und dann sitze ich da, und versuche es, und es geht nicht.
So sehr ich mir auch Mühe gebe, ich schaffe es beim besten Willen nicht, mich so doof zu stellen, um mich in ein so derartig schwachsinniges Weltbild hineinzuversetzen, mich auf einen so absurden Blödsinn einzulassen. Nicht einmal dann, wenn ich mir dabei ganz feste vorstelle, mich nur noch um den Südpol zu drehen.
Obwohl ich mich seit 2012, seit inzwischen 8 Jahren damit abgebe (oder abgegeben habe, in letzter Zeit nicht mehr so), schaffe ich es nicht, mir das Hirn so lahmzulegen und von Sauerstoff abzudrehen (zumindest nicht ohne Aktionen, die bleibenden Schaden hinterlassen würden und die man mir als Suizidversuch auslegen würde), um nachvollziehen zu können, wie man sich auf einen so offenkundigen, so selbstwidersprüchlichen, so ostentativ bekloppten Schwachsinn einlassen und sich selbst zur Witzfigur machen kann.
Ich verstehe es nicht, wie man sich selbst so lächerlich machen kann.
Selbst wenn ich berücksichtige, wieviele Posten und wieviel Geld die für den Blödsinn bekommen, wäre das unter meiner Würde, mich dafür so zum Honk zu machen.
Vielleicht aber sieht man das anders, wenn man sonst nichts kann, wenn man sonst nichts hat.