Das Comeback des Victim Blaming
Die Story ist nicht mehr zu halten, dann geht es jetzt eben andersherum.
Der österreichische Standard schreibt, dass die Story, dass Migranten nicht krimineller wären als Einheimische, nicht mehr haltbar und nicht mehr zu verteidigen ist, dass vor allem Afghanen bei Vergewaltigung überproportional auffallen, obwohl auch unter denen nur eine Minderheit.
Der Täter ließ sich von potenziellen Zeugen nicht stören. Entschlossen zerrte der 20-Jährige einen halb so alten Buben in eine Klokabine, um sich an ihm zu vergehen. Hinterher kühlte er sich bei Sprüngen vom Dreimeterbrett ab, bis ihn die Polizei abführte. Er sei seinen “Gelüsten nachgegangen”, zitierte ihn das Einvernahmeprotokoll: Schließlich habe er “seit vier Monaten keinen Sex mehr gehabt”.
Andere Länder, andere Sitten.
Der genauere Blick bleibt an einer speziellen Volksgruppe heften. 2016 kamen auf 45.259 Afghanen 64 Anzeigen wegen Vergewaltigung, 54 davon betrafen Asylwerber. Auf die annähernd so zahlreich vertretenen Syrer, die zweite große Flüchtlingsgruppe seit 2015, entfielen lediglich 17 Tatverdächtige, auf die viermal so zahlreichen Deutschen im Land nur elf. Das genaue Verhältnis schwankt über die Jahre, doch der Überhang ist geblieben. Im Vorjahr kamen die Afghanen auf 59 Anzeigen, die Syrer auf 18, die Deutschen auf 25.
So mancher Akteur habe seine Tat gar nicht als Vergewaltigung gesehen, liest Haller aus Gerichtsakten. Erklärungen dafür findet sie nicht nur in der Verrohung durch jahrzehntelangen Krieg samt traumatischen Fluchterlebnissen.
Ein wichtiges Stichwort: „Verrohung durch jahrzehntelangen Krieg samt traumatischen Fluchterlebnissen”
Man redet hier immer nur von „Flüchtlingen”.
Man hat nie geklärt, ob es nicht vielmehr die sind, vor denen man flieht. Aus irgendwelchen Gründen gehen linke „Diskurse” immer davon aus, dass es dort nur Flüchtlinge und niemanden gibt, vor dem man Angst haben müsse – oder sich jedenfalls von denen keiner aus dem Land bewege. „Flüchtlinge” sind immer nur die Guten.
Ob die Leute überhaupt noch zivilisationsrehabilitationsfähig sind, wird nie gefragt.
Und dann kommt eine zunächst sachliche Erklärung:
Männer aus “vormodernen Gesellschaften”, wo Verständnis für die Gleichwertigkeit der Frauen nicht existiere, würden die hierzulande geltenden Codes immer wieder völlig missinterpretieren: “Ein Mädel in Hotpants kommt bei ihnen oft als Einladung an.”
Lasterhafte T-ShirtsDie importierte rigide Sexualmoral, wie sie in Afghanistan flächendeckender als im vielfältigen Syrien vorherrsche, lasse allein die verhüllte Frau ehrbar erscheinen, sagt der Soziologe Kenan Güngör. Ein knappes T-Shirt werde mitunter bereits als Zeichen der Lasterhaftigkeit gewertet – und als Legitimation für Übergriffe.
Dazu geselle sich sexueller Frust, zumal vielfach junge Männer ins Land kommen, die weder eine Beziehung haben noch verheiratet sind. “Plötzlich glauben sie, Verführung an jeder Ecke zu sehen”, so Güngör: “Wenn Sie unbändigen Hunger haben, und um Sie herum steht überall Essen, dann greifen Sie zu.” Oft sei das, was begehrt wird, aber nicht erreichbar: “Und was ich nicht erreichen kann, degradiere ich unbewusst.”
Damit hat er zwar Recht, aber damit ist klar, was das nächste linke Narrativ ist: Wenn sich die political correctness-These, dass das alles gute Menschen sind und niemand krimineller als Einheimische, partout nicht mehr halten lässt, wird die nächste linke Position sein, das victim blaming zu eröffnen, dass man früher noch feministisch bekämpft hat, und sagen, dass Frauen selbst schuld sind, wenn sie T-Shirt und Hotpants statt sittlicher langer Kleidung tragen.