Ansichten eines Informatikers

Das Geschwätz des ZDF zu klassischer Musik

Hadmut
6.10.2020 0:41

Ein Beispiel für Selbstwidersprüchlichkeit.

Die öffentlich-rechtliche Schlechterfüllung ZDF heute meckert: Weiße Dominanz in Orchestern – Hat die Klassik ein Rassismus-Problem? von Hannah Kristina Friedrich

Schwarze Musiker gehören zu den ganz Großen im Jazz, Blues, Hiphop. In der Klassik spielen sie – Orchestermusiker, Solisten, Komponisten oder Dirigenten – dagegen kaum eine Rolle. Die Welt der klassischen Musik hält hartnäckig fest an den Konventionen einer fernen Vergangenheit.

Dabei gibt sich die Klassik gerne weltoffen, Nationalitäten haben hier noch nie eine Rolle gespielt. Die meisten deutschen Orchester sind der Inbegriff eines multinationalen Kollektivs – mit dem gemeinsamen Ziel, Musik auf allerhöchstem Niveau zu machen. Nur multiethnisch, divers sind sie nicht.

Man muss nicht lange suchen, um festzustellen: Es gibt kaum Schwarze Musiker in den Orchestern oder den Zuschauersälen – und es werden auch keine Werke Schwarzer Komponisten gespielt. Das liegt auch an der Haltung der Klassik-Industrie. Hat die Klassik ein Rassismus Problem?

Wsa für ein saudummes Geschwätz.

Erstens: Kolonialismus

Wer sagt denn, dass die das überhaupt wollen?

Warum soll nicht jeder die Musik machen können, die im Spaß macht?

War das nicht eben noch White Supremacy, Kolonialismus und so weiter, wenn Weiße anderen diktieren, was sie gut zu finden und zu machen haben? Kulturkolonialismus?

Zweitens: Asymmetrie

Sie sagen: „Schwarze Musiker gehören zu den ganz Großen im Jazz, Blues, Hiphop.”

Müsste man dann nicht mit denselben Maßstäben genauso fragen, ob Jazz, Blues, Hiphop ein Rassismusproblem haben?

Drittens: cultural appropriation

Komisch. Ständig heißt es „cultural appropriation”, wenn hier bloß einer eine Pizza Hawaii isst oder die falsche Frisur hat. Keiner darf unter keinen Umstanden niemals nicht auch nur irgendwas tun, was irgendwie zu einer anderen kulturellen Gruppe gehört.

Aber geht es um etwas, was aus der europäischen Kultur kommt, dann muss es plötzlich allen quotenmäßig zugänglich sein.

Viertens: Warum geht es nur um Schwarze?

Müsste hier nicht em ZDF der Vorwurf des Rassismus gemacht werden?

Warum geht es hier nur um „Schwarze”?

Warum fragen sie nicht in gleicher Weise, warum es zu wenig Apachen oder Inuit oder Menschenfresser aus Papua Neuguinea in der klassischen Musik gibt? Warum zählen nur Schwarze?

Und warum erkennen sie umgekehrt die vielen Asiaten in der klassischen Musik nicht als Gegenbeweis gegen den Rassismusvorwurf an?

Fünftens: Das Seifenspenderproblem

Sie beklagen sich auch oft, dass Seifenspender Seife nur abgeben, wenn ein Weißer die Hand darunter hält, weil der Sensor nur helle Haut erkennt. Oder Kameras Schwarze nicht gut fotografieren und so weiter.

Warum eigentlich müssen immer Weiße das Zeug für Schwarze mitbauen?

Es gibt doch viel mehr Schwarze als Weiße. Warum bauen die sich ihr Zeug nicht selbst? Warum manchen die sich ihre Orchester nicht selbst?

Warum müssen Seifenspender und Kameras für Schwarze von Weißen gemacht werden? Warum werden die nicht beispielsweise in Afrika von Schwarzen für Schwarze konstruiert, hergestellt, vertrieben?

Was hält die davon ab, irgendwo, beispielsweise in Afrika, einfach klassische Orchester zu gründen und klassische Musik zu spielen, soviel sie wollen und am weltweiten Wettbewerb teilzunehmen?

Kein Mensch, kein Land ist heute gehindert, jedenfalls nicht von Weißen, klassische Musik zu hören, zu spielen, zu singen.

Ich mag im Allgemeinen keine klassische Musik, aber ein paar Stücke gefallen mir schon. Ich habe mir – schon lange her, ich kaufe schon lange keine Musik-CDs mehr – so bis vor 20 Jahren einiges an CDs gekauft, darunter auch Klassisches, soweit es mir gefiel, und dabei damals – Student, Uni-Mitarbeiter – auch aufs Geld schauen müssen, preisgünstige Aufnahmen gekauft. Warum habe ich da Aufnahmen von Orchestern aus Südamerika oder Asien, aber keine einzige von einem aus Afrika?

Warum habe ich in Afrika sehr, sehr viel Musik gehört, sehr gute Musik, aber so weit ich mich erinnern kann, niemals klassische Musik?

Warum machen die keine klassische Musik, wenn sie wollten? Konzertsäle und sowas haben die schon.

Wozu bräuchten die uns?

Sechstens: Kulturignoranz

Warum eigentlich sollten Schwarze klassische Musik machen? Die haben doch viel bessere. Es wäre doch ein Downgrade.

Zwei Dinge sind mir von Afrika besonders in Erinnerung geblieben: Das gute Essen und die gute Musik.

Musik ist in Afrika weit stärker kulturell verankert als bei uns.

Fast auf jeder Lodge gehört es dazu, dass das Personal zusammenkommt und für die Gäste singt und tanzt.

Und das ist richtig gut, das macht richtig Spaß und Stimmung. Tolle Stimmen, tolle Rhytmen. Wer einen Hauch einer Ahnung der Richtung haben will, kann sich ja mal König der Löwen anhören, die haben sich daran orientiert.

Warum, um alles in der Welt, sollten die ihren Musikbestand, ihren Stil, ihr Können aufgeben um an unserer scheiß klassischen Musik teilzunehmen?

Dass die Asiaten das tun, liegt auf der Hand. Deren genuine Musik ist, diplomatisch ausgedrückt, entsetzlich. In China dominiert die Jaulgeige und Gesang, bei dem man hier die Polizei rufen würde, weil man meint, ein Mord findet gerade statt. Die haben nicht viel eigenes, was man sich anhören könnte.

Südamerika hat auch nicht allzuviel zu bieten, außer vielleicht mexikanischen Mexikanerbands oder El Condora Pasa auf der Holzflöte. Die haben auch nicht viel.

Deshalb machen die alle Klassik.

Warum aber sollten das die Afrikaner tun, die ja schon gute Musik haben, richtig gute Musik?

Denn Dinge wie Soul, Jazz und so weiter, eigentlich fast alles der Unterhaltungsmusik in den USA, stammt ja eigentlich von den Sklaven und Einwanderern aus Afrika, hieß nicht umsonst lange „Negermusik”. Faktisch kommt sie oft aus den schwarzen Kirchengemeinden. Ich war letztes Jahr in New York mal in so einem schwarzen Gottesdienst, ich glaube, es war in Harlem, wenn ich mich recht erinnere. Boah, geben die da Gas beim Gesang.

Warum also sollten Schwarze dann überhaupt ein Interesse haben, sich mit klassischer Musik abzugeben? Die haben doch viel bessere Musik. Und Rhytmus im Blut, aber eben einen anderen.

Warum überhaupt?

Sorry, wenn ich das mal so sage, aber:

Ich halte klassische Musik in weiten Teilen für unangenehm. Auch wenn es noch so schwer ist, klassischen Gesang zu erlernen, und ich weiß, wie schwer es ist: Meine Ohren und meine Nerven melden in den meisten Fällen starkes Unbehagen, nicht wenig davon geht mir so richtig auf die Nerven. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der es als sozialer Zwang galt, sich ab und zu klassische Konzerte anzuhören, und wir wurden von der Schule ein paarmal dazu gezwungen, und ich fand das jedesmal entsetzlich, eine Zumutung.

Es gibt ein paar Stücke, die mir gefallen. Und was mir gut gefällt ist Filmmusik, wenn vom klassischen Orchester gespielt. Aber das meiste eben nicht.

Ich habe nicht verstanden, woher überhaupt die Erwartungshaltung einer allgemeinen Teilnahme an klassischer Musik kommt.

Wenn ich schon den Mist von der Unterscheidung in U- und E-Musik, Unterhaltungs- und „ernste” Musik höre. Dann kommt mir das schon so vor, als ob da eh jeder nur so tut als ob, als ob das so ein Herdentriebsyndrom ist.

ZDF

Oh, was für ein saublödes Geschwätz.

Aber Hauptsache, den üblichen politischen Mainstream-Schrott auf Befehl mitgeblubbert.

Herrje, lasst doch die Leute in Ruhe, wenn sie keine Lust auf klassische Musik haben!