Ansichten eines Informatikers

Feuerwehr freigesprochen

Hadmut
6.10.2020 1:08

Ein Leser schreibt mir gerade,

zu meinem Artikel von vorhin, dass in dem Gerichtsverfahren um den Tod des von der Straßenbahn zerquetschen Mädchens die Feuerwehr freigesprochen wurde.

Und schickt mir noch weitere Informationen über den – nach Meldungen einzigen – Kran der BVG zum Anheben von Straßenbahnen für solche Fälle (oder auch andere, ich habe mal einen Bericht aus einer anderen Stadt gesehen, wo sie mit sowas eine entgleiste Bahn wieder in die Gleise gesetzt haben).

Das ist das Kranfahrzeug.

Spezial-Schwenkkran DS 0 129 K der polnischen Firma BUMAR (Baunummer 002)

Der Kran wird zum Bergen von Straßenbahnen auf Straßen und in Schwellengleisen eingesetzt.

Die deutschlandweite Besonderheit ist der Ausleger, mit dem er unter der eingeschalteten Oberleitung arbeiten kann. Bei Havarien ist das von Vorteil, weil der Strom nicht abgeschaltet werden muss.

Der Kran ist Baujahr 1986 (BUMAR – Polen auf KAMAS 5320 – Basisfahrzeug). Das Fahrgestell wurde 1995 gegen einen Allradantrieb-MAN ersetzt und mit einer Schienenführeinrichtung ergänzt. Der Kran hebt 12 t.

Indienststellung 1995
Außerdienststellung 2020

Toll.

Alles, was sie haben, ist ein polnischer Kran von 1986. 1995 auf ein neues Fahrgestell geschraubt. Hört sich an, als hätten sie den auch nur als Erbstück der DDR bekommen und auch nur aus historischem Zufall. Da sieht man das Ding im Einsatz. Wurde offenbar mal von orange auf gelb umlackiert und das ist das Ding wohl vor dem Umbau auf das MAN-Fahrgestell. Man kann den Schriftzug KAMA lesen, was aber wahrscheinlich KAMAZ heißen soll, ein russischer LKW-Hersteller, dessen Fahrerhäuser auch genau so aussahen. Polnischer Kran auf russischem LKW von 1986. Eindeutig ein DDR-Erbstück.

Und davon haben sie – angeblich – genau einen, in einer Stadt mit fast 50 km Durchmesser, und wundern sich, dass sie dann im Berliner Verkehrschaos nicht schnell genug zur Unfallstelle kommen.

Havariepläne, Rettungsausrüstung offenbar sehr mangelhaft.

Aber um Frauenquoten und Frauenförderung hat man sich gekümmert.

Was für ein Saftladen.