Die arme Generation Corona
Oioioi…
Vorhin kam schon irgendwo im Fernsehen eine Jammerarie darüber, dass irgendwelche jungen Leute wegen Corona womöglich nicht direkt von den Schule in den Beruf starten könnten.
Na, klasse, dachte ich. Bei uns hieß das damals „Grundwehrdienst” und man sagte nur „Stell Dich nicht so an.”
Wächst eine "Generation #Corona" heran? Das befürchten Experten. Sie sehen langfristige Folgen für eine Generation mit verpassten Gelegenheiten: Keine ausgiebigen Reisen, kein Auslandsjahr, kein Nachtleben und ein schwieriger Studien- oder Berufseinstieg.https://t.co/bYUyjZkQQI
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) October 18, 2020
Haben die noch alle Latten am Zaun?
Verpasste Gelegenheiten
Der Soziologie-Professor Michael Corsten forscht an der Universität Hildesheim derzeit über die “Generation Corona”. Unter anderem zum “Distant Socializing” hat er Dutzende junge Menschen befragt. Die erstaunliche Erkenntnis: “Obwohl diese Generation eigentlich so routiniert ist im Umgang mit digitalen sozialen Medien, machen viele junge Leute doch noch einen Unterschied zwischen der wirklichen Welt und der Welt im Digitalen.”
Er sieht langfristige Folgen für die Lebensplanung der jungen Menschen. Es gebe jetzt sozusagen eine Generation “in Klammern”, die sich permanent umorientieren müsse. Das könne zu viel Frustration führen. Und manche berufliche wie private Gelegenheiten – etwa ein Auslandsjahr – könne man vermutlich nicht nachholen.
Auch die Professorin für Wirtschaftswissenschaften Regina Riphahn betont, sie erwarte bei dieser Generation sogenannte “Vernarbungseffekte”. In Schule und Studium verpasse sie einiges. Beim Berufseinstieg werde sie krisenbedingt wohl schlechter bezahlt, das lasse sich möglicherweise über das gesamte Erwerbsleben nicht ausgleichen.
Ausgiebige Reisen, Auslandsjahr und sowas gabs bei uns damals gar nicht.
Und ein Nachtleben gab es 15 Monate lang auch nur, wenn wir morgens um 5 geweckt wurden, indem ein Blechmülleimer den Flur entlanggetreten wurde oder nachts Nato-Alarm war.
Würde mich mal interessieren, ob dieser „Soziologie-Professor” Grundwehrdienst hatte.
Nun haben die Leute schon keinen Grundwehrdienst mehr, Abitur schon nach 12 Jahre, nach hinten können sie auch länger arbeiten, Rente mit 67 oder 70 oder sowas, und trotzdem reicht’s nicht.
Sollen sie halt Flüchtling machen. Dann haben sie Fernreisen mit Abenteuer und Nachtleben.