Ansichten eines Informatikers

Schäuble und die Stasi II

Hadmut
16.11.2020 14:58

Ach, guck.

Ein Leser weist mich auf diesen WELT-Artikel von 2009 hin:DDR-Aufarbeitung – Schäuble wollte Stasi-Akten vernichten lassen

Wolfgang Schäuble hat 1990 als damaliger Bundesinnenminister dafür plädiert, die Stasi-Unterlagen im Zuge der Wiedervereinigung unbesehen zu vernichten. „Ich habe dazu – genau wie Helmut Kohl – geraten, damit die Streitigkeiten der Vergangenheit nicht zu sehr den Wiederaufbau der neuen Länder und damit die Zukunft belasten“, sagt der CDU-Politiker der Zeitschrift „Super Illu“. […]

Hätte die DDR wie Polen oder Tschechien alleine den Weg in die Freiheit bewältigen müssen, wäre sie an dieser Form der Vergangenheitsbewältigung womöglich gescheitert, sagte Schäuble. Der CDU-Politiker fügte hinzu, dass trotz der Auswertung der Stasi-Akten „Verletzungen zurückbleiben“. Das sei unvermeidlich.

„Viele Opfer des Systems beklagen nach wie vor, ihnen geschehe keine Gerechtigkeit. Gleichzeitig fühlen sich Stützen des damaligen Systems an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Etwas so Fürchterliches wie Teilung und SED-Diktatur wirkt leider nach, so lange Menschen leben, die dieses erlebt haben“, sagte Schäuble.

Der CDU-Politiker war von 1989 bis 1991 Bundesinnenminister in der damaligen Koalition aus Union und FDP unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war.

Ich hatte das ja schon beschrieben, dass es sich förmlich aufdrängt, dass Schäuble der Minister für Spionage und DDR gewesen war.

Wollte der damals 1990 die Stasi-Akten sofort vernichten lassen, weil zuviele Kompromate gegen West-Politiker und -Parteien drin standen? Oder er es zumindest befürchtete?

In der Sache mit dem Abgreifen der DDR-Kryptologen wurde das ja schon erwähnt, dass Schäuble eine wahnsinnige Angst vor Leuten gehabt haben muss, die in der Lage waren, die Bundesrepublik abzuhören. Und man überzeugt war, dass wer Chiffren bauen auch welche knacken kann.