Ansichten eines Informatikers

Das passende Elektroauto

Hadmut
4.12.2020 2:20

Bekomme ich doch noch, was ich will? [Nachtrag: Der James-Bond-Effekt]

2007 hatte ich mal geschrieben, dass mir ein Auto gefällt.

Wurde nur nichts draus, war eine reine Luftnummer, viel mehr als eine schlechte Webseite und ein paar handgeschnitzte Modelle hatten sie nicht: Der Venture-1, später umbenannt in den komischen Namen Persu. War ein amerikanisches Unternehmer, so mit dem üblichen Kram amerikanischer Firmen von tollen Typen mit tollen Fotos und tollen Titeln, aber sonst war wohl nicht viel toll daran. Die ganzen Fotos und Videos sind auch längst verschwunden. Die haben damals die Finanzkrise nicht überlebt.

Eigentlich war der Plan an sich nicht schlecht: Ein schmales dreirädigres Fahrzeug, vorne ein, hinten zwei Räder, das kippen und sich in die Kurven legen kann, dadurch stabil fährt. Wahlweise als Zweisitzer (hintereinander) oder hinten mit Gepäck-/Einkaufsfach.

Sollte nicht nur besonderen Fahrspaß machen, sondern vor allem preisgünstig und sehr sparsam sein. Sie wollten es als topmodernen Verbrenner und als Hybrid anbieten, wurde nichts draus.

War auch nicht ihre Idee, sie hatten das nur lizensiert, weil die Erfindung ursprünglich eine niederländische war, eine Firma namens Carver hatte schon solche Fahrzeuge hergestellt, gut, Fahrspaß, aber teuer und einfach ziemlich hässlich. Die hatten nie mehr als eine Kleinserie und dann das Problem, dass sie die Motoren, die sie verbauten, nicht mehr bekamen und gingen dann teilweise pleite, wollten das aber dann nur noch als Patent- und Prinzipvergabe weiterführen, eban an Persu/Venture. Die sind aber auch eingegangen. Es gab damals ein paar Videos auf Youtube, wonach das Fahren mit diesen Fahrzeugen, die seitlich kippen, richtig Spaß machen soll. Seitdem habe ich davon nichts mehr gehört und gesehen, was schade ist, denn so ein Ding hätte ich mir gekauft.

Gerade habe ich verblüfft festgestellt, dass es die Webseite doch noch gibt und die nun ganz neu wieder Autos anbieten, jetzt aber elektrisch. Und nicht mehr ganz so hässlich, aber gleiches Prinzip.

10.000 für ein Elektroauto? Wenn dann noch Förderung dazukommt – dann ist der einzige Grund, der dagegen spricht, in Berlin zu wohnen. Hier wird eh alles abgefackelt und kaputt gemacht.

Sie haben sogar einen Lieferwagen, der an den alten 2CV mit Lieferwagen-Hinterteil erinnert.

Das Ding fährt aber auch nur 45km/h, das ist ein Verkehrshindernis. Außer in Berlin, wenn sie hier alles zur Tempo 30-Zone machen.

Wie ich jetzt darauf komme?

Ich habe zufällig einen Artikel über ein polnisches Auto namens Triggo gefunden, der auch kippen kann, zwar 4 Räder hat, aber seine Spurweite verändern kann, damit er breit wird, wenn er schnell fahren soll, und schmal, wenn er einparkt.

Schafft 90km/h und kommt 100 km weit.

Ich hätte da Bedenken wegen der Unfallsicherheit, und der Preis wäre abzuwarten, und die Reichweite von nur 100km scheint mir nicht sehr praxistauglich, aber grundsätzlich würde mir sowas in der Art gefallen, wenn ich hier nicht gerade in Berlin sitzen würde.

Die haben auch eine Webseite.

Sagen wir es so: Auf ein bestimmtes Modell will ich mich da nicht festlegen und da werden in den nächsten Jahren noch viel mehr kommen, aber sowas in der Art halte ich für interessant.

Nachtrag:

Ich habe gerade gesehen, dass die den Triggo auch wie James Bond von außen per Handy fernsteuern können, weil da alles elektrisch und nicht mechanisch übertragen wird, auch die Steuerung.

Das ist zwar gruselig, was Safety und Security angeht, weil das Fahrzeug schließlich auch gehackt werden oder für irgendwelche Terroranschläge missbraucht werden kann, beispielsweise mit Sprengstoff vollgepackt, aber natürlich kann man damit dann auch quietscheng einparken, weil man die Tür ja nicht mehr zum Aussteigen aufbekommen muss.