Der Exodus des Silicon Valley
Sag’ ich doch. Die Linksflucht setzt ein.
Die WELT berichtet, dass die, mit denen das Silicon Valley ehemals angefangen habe, nämlich Hewlett und Packard, HP, gerade ihren Firmensitz von Palo Alto nach Texas verlegen.
„Houston“, schrieb HP an die US-Börsenaufsicht SEC, „ist ein attraktiver Markt mit vielen Talenten.“ PR-Sprech, der vermutlich die wahren Gründe für den Umzug verschleiern soll: niedrigere Steuern, weniger Regulierung, günstigere Mieten. Das Silicon Valley, einst Sehnsuchtsort aller Erfinder, erlebt einen Exodus.
Und nicht nur die:
Die Firma Palantir, die Software für das amerikanische Militär anbietet, verlegte im Sommer ihre Zentrale nach Denver in Colorado. Elon Musk droht damit, in die texanische Stadt Austin abzuwandern. Sein Unternehmen Tesla baut dort bereits eine neue Autofabrik. In Austins hügeligem Westen siedeln sich mittlerweile so viele Tech-Firmen an, dass die Gegend den Spitznamen „Silicon Hills“ trägt.
Mehr als 15.000 Firmen, schätzen Experten, haben Kalifornien in den vergangenen zehn Jahren verlassen. Aber wohl kein Verlust dürfte den Bundesstaat so schmerzen wie HP. Konkret geht es um Hewlett Packard Enterprise, kurz HPE – ein Unternehmen, das im Jahr 2015 entstand, als Hewlett-Packard in zwei Teile brach.
HPE konzentriert sich auf die Themen von morgen, entwickelt zum Beispiel Clouds und Supercomputer für Geschäftskunden. Die Schwester HP Inc., die in Palo Alto bleibt, führt das Geschäft mit PCs und Druckern fort. Es zieht also ausgerechnet jene Hälfte des Pioniers weg, die als zukunftsträchtiger gilt.
Was heißt, in zwei Teile brach. Man könnte auch sagen, die Verschmelzung mit Compaq hat nicht funktioniert und Compaq heißt jetzt halt HPE.
Aber egal, es geht ja nicht um HP/HPE, sondern um das Silicon Valley im Ganzen. Der Laden zerfällt. Mit Corona waren die Mitarbeiter weg, mit Sozialismus nun die Firmen. Und das ist bitter, denn von den Mitarbeitern und den Firmen kommen die Steuern, mit denen Kalifornien bisher gerade so haarscharf an der Pleite vorbei gewirtschaftet hat.
Nun fallen die Steuern immer mehr weg, weil sie in Texas, Colorado und so wo anfallen (und das dort dann geringer, mit weniger verkackten Straßen), und gleichzeitig wird Kalifornien von Migranten überrannt. Dazu kommt, dass die Gerichte jetzt sehr migrationsfreundlich entscheiden, und wenn im Januar Joe Biden oder wer auch immer Präsident wird, die natürlich im Zugzwang stehen, den Zaun wieder abzureißen. Dabei ist Kalifornien jetzt schon auf dem Weg, ein einziges großes Zeltlager zu werden.
Man muss sich dabei immer vor Augen führen, dass Kalifornien der zentrale Wirtschaftsmotor der USA war. Der ist zwar nicht gleich tot, wenn die Firmen umziehen, sondern einfach woanders, und die moderne Welt braucht die räumliche Enge, die geringe Distanz nicht mehr für die Synergie, aber da fällt schon etwas zusammen. Der nächste Schritt ist nämlich, Firmen ganz aus den USA herauszuverlagern.
Wir können dann bald wieder mal einem Sozialismus beim Einsturz zusehen.
Oder um es würziger zu formulieren: Weiße Männer haben es aufgebaut und groß gemacht. Alle anderen haben es kaputt gemacht.