Ansichten eines Informatikers

Facebook und Oculus

Hadmut
10.12.2020 18:21

Da kann man auch die glatten Wände hochgehen.

Heise beschreibt, dass das Bundeskartellamt ein Missbrauchsverfahren gegen Facebook eingeleitet hat, weil man die Virtual-Reality-Brillen von Oculus – ich kenne sie bisher nicht selbst außer vom Ausprobieren im Elektronikmarkt, habe aber gehört, dass sie schon die besten seien oder zu den besten gehören, die man im amateur-zugänglichen Preissegment finden könne – seit Oktober nur noch in Verbindung mit einem Facebook-Account benutzen kann.

Und der Facebook-Account ist bekanntlich die völlige Unterwerfung und Datenpreisgabe gegenüber Facebook. Weshalb ich das ja auch immer für so hochproblematisch halte, wenn die im Fernsehen mit „Diskutieren Sie mit uns auf Facebook!” daherkommen.

Wie kommt’s?

Naja, Oculus gehört Facebook. Das ist so änlich, wie wenn Microsoft Tastaturen verkauft. Nur dass die (bisher) nicht nur mit Microsoft-Account funktionieren.

Was ich daran vor allem übel finde: Das gilt wohl nicht nur für neu verkaufte Geräte, bei denen man dann weiß, worauf man sich einlässt, sondern auch für ältere Geräte. Man hat sie gekauft, und dann ändern die einfach nachträglich die Regeln, wollen einen Facebook-Account.

Die hatten Mark Zuckerberg ja mal vor der EU vorgeladen, und dann musste der fast nichts sagen, weil diese Deppenversammlung weggelobter Politversager sich lieber selbst reden hörte und Monologe hielt. Völlig nutzlose Aktion.

Und diese Pappnasen wollen hier die Digitalisierung voranbringen?

Warum gibt es Facebook hier überhaupt noch? Die verstoßen gegen Datenschutzrecht und spätestens seit der Aufhebung von Safe Harbor und Privacy Shield dürfte Facebook in Europa eigentlich gar nicht mehr aktiv sein.

Es liegt aber auf der Hand, dass Facebook quasi das Frontend der Geheimdienste ist.

Man könnte natürlich mal die Frage stellen, warum ARD und ZDF die Zuschauer so gerne animieren, einen Facebook-Account aufzumachen.