Ansichten eines Informatikers

Wenn Inflation und Deflation zusammen auftreten

Hadmut
11.12.2020 20:57

Eigentlich hatte ich mal in der Schule gelernt, das eine sei das Gegenteil des anderen.

Aber ich hatte die Tage ja schon mal erwähnt, dass Leser der Meinung sind, dass wir gleichzeitig eine Inflation bei Kapitalwerten wie Immobilien und trotzdem eine Deflation bei Verbraucherwaren haben.

Ein anderer schrieb mir, die Begriffe seien falsch, Inflation und Deflation bezeichne nur die Menge des in Umlauf gebrachten Geldes, das andere sei

  • Teuerung/Preissteigerung: Erhöhung der Preise.
  • Kaufkraftverlust: die Entwertung des Geldes.

In der Schule hieß es damals (soweit ich mich erinnern kann), dass das alles das gleiche sei, aber wenn man gleichzeitig Geldmenge und Zahl der Konsumenten und Produktion steigert, sollten die Preise trotz größerer Geldmenge gleich bleiben.

Man könnte sich nun natürlich die Frage stellen, ob wir eine Riesen-Inflation haben, die durch die Migration kaschiert wird, weil sich das Geld auf mehr Leute verteilt und deshalb der einzelne nicht mehr hat und nicht mehr zahlen kann, deshalb die Verbraucherpreise stabil bleiben, aber die Immobilienpreise explodieren.

Hier gibt es einen Artikel, bei dem man allerdings sehr vorsichtig sein muss, weil die für Bitcoins trommeln und die den Leuten als die Lösung des Problems andrehen wollen.

Also schon mit spitzen Fingern anfassen:

In einem am 29. Juli veröffentlichten Brief an Investoren bemerkte Dan Morehead, CEO von Pantera Capital, dass die Vereinigten Staaten eine schockierende Menge Geld gedruckt haben, um die durch die Pandemie verursachte Finanzkrise zu bekämpfen.

“Die Vereinigten Staaten haben im Juni mehr Geld gedruckt als in den ersten zwei Jahrhunderten nach ihrer Gründung”, schrieb Morehead. “Letzten Monat war das US-Haushaltsdefizit – 864 Milliarden Dollar – größer als die Gesamtverschuldung in den Jahren von 1776 bis Ende 1979. […]

“Die USA stehen kurz davor, eine der größten Inflationsperioden der Weltgeschichte zu erleben”, sagte Schiff auf Twitter. “Jede Glaubwürdigkeit, die die Fed noch hat, wird verloren gehen. Federal Reserve Notes werden bald keinen Wert mehr haben,” sagte Schiff auf Twitter.

Jo. Kann sein.

Bemerkenswert finde ich diese Stelle:

Trotz weit verbreiteter Inflationsängste gehen viele Experten davon aus, dass die Verbraucherpreise tatsächlich in eine Deflationsphase eintreten werden – und genau das ist diese Woche in Australien geschehen, wo ABC News berichtete, dass die Verbraucherpreise in dem Land im Juni tatsächlich um 1,9% gefallen sind. Das ist ein Rekord für die Deflation seit dem Koreakrieg.

Viele Experten sind der Meinung, dass die Inflation eher in den Vermögenspreisen als in den Verbraucherpreisen versteckt ist und dass der Gelddruck die Aktienmarktrallye inmitten der Pandemie unterstützt hat.

Interessante Frage, ob man gleichzeitig eine Inflation mit Preissteigerung der Kapitalanlagen und Deflation – oder eben Preisverfall – bei Verbrauchswaren haben kann.