„Wie wäre es mit einem bißchen LOGIK?”

Eine Leserin schreibt mir.

Mail-Subject „Wie wäre es mit einem bißchen LOGIK?”

Sie ist mit ein, zwei Ansichten meines Blogs nicht einverstanden, weil sie etwas anderes für „wahrscheinlich” hält, mir natürlich wieder mal auffällt, dass viele Frauen unter „logisch” verstehen, dass es ihrer emotionalen Synapsenmechanik folgt, und man immer exakt ihrer Meinung sein müsste, noch bevor man sie (sowohl Meinung wie Leserin) überhaupt kennt, selbstverständlich völlig ungeachtet der Frage, was dann Logik wäre, wenn man Leserinnen verschiedener Meinung hat, man ihnen also gar nicht allen folgen kann, nach dieser Sichtweise also gar nicht logisch sein könnte.

Sie schließt mit

Eigentlich sollten weder die Impfung noch die Infektion Schußwunden verursachen. Für einen Informatiker scheint das heutzutage aber unlogisch zu sein….

Zu Korrelation, Kausalitäten und sonstigen Zusammenhängen und Ursächlichkeiten zwischen COVID-19 und Schusswunden hatte ich mich bisher nicht eingelassen, und werde es auch hier nicht tun. Jegliche Spekulationen darüber, wie dick die Kanülen der Impfung sind und wie man Einstichstellen von Einschusslöchern unterscheidet, werde ich mir hier verkneifen. Auch Fälle, in denen bei Impfungen Herz, Hirn, Lunge oder dergleichen getroffen wurden, werde ich hier nicht betrachten. Es mag Leute gegeben haben, die COVID-19 hatten und erschossen wurden, aber eine Koinzidenz ist keine Kausalität, und auch wenn Triage und Abweisung von Patienten in Krankenhäusern die Rede ist, ist mir bisher noch kein Fall bekannt, in dem Ärzte wie unter Kriegsbedingungen den Gnadenschuss gesetzt hätten, gleichwohl mir selbige Herangehensweise im Rahmen militärischer Grundausbildung erläutert und als einer der Gründe genannt wurde, warum Sanis mit Pistole ausgestattet sind. Bisher jedoch sind mir hier keine Kausalitäten zur Kenntnis gelangt. So sähe ich im Auffinden einer Leiche mit COVID-19 und Einschussloch keinen Beleg, nicht mal ein Indiz dafür, dass sämtliche COVID-19-Tote an Einschusslöchern oder Impfungen (in diesem Fall vorauseilend) verstorben wären.

Aber: Wenn ich als Informatiker unter Logik immer dasselbe verstehen würde, oder ganz allgemein gesagt, genauso denken würde, wie Nichtinformatiker im Allgemeinen oder selbige Leserin im Besonderen, welchen Zweck und Nutzen hätte es dann gehabt, 14 Semester Informatik zu studieren, wenn die Denkergebnisse dann immer noch dieselben wären wie ohne Studium?

Wozu würde man Informatik studieren, wozu die Mühe, wenn die Erwartungshaltung nicht wäre, unter Begriffen wie Logik danach etwas anderes zu verstehen als vorher oder der Laie?

Wozu überhaupt die Mühe, dieses Blog zu schreiben, wenn ich darin immer das schreiben würde, was sich jeder sowieso denkt?

Ich bin keine jeder-bestätigt-jeden-Maschine.