Ansichten eines Informatikers

Öffentlich-rechtliche Sprücheklopferei

Hadmut
23.12.2020 19:56

Anmerkungen zum Fernsehen.

Auch Telepolis spottet über Tom Buhrows Drohung, es werde ohne Beitragserhöhung „Einschnitte” im Programm geben – als ob sie nicht längst schon das Problem hätten, dass ihnen viele Leute ohnehin nicht mehr zuschauen. Was mich übrigens auch zu der Frage bringen würde, worin die Einschnitte bestünden. Weniger Talkshows? Weniger Quizshows? Weniger „Bares für Rares”? Oder mehr davon?

Offfenbar hatte sich die Tagesschau schon fest auf einen Erfolg vor dem Bundesverfassungsgericht eingestellt, denn TP zeigt einen Screenshot einer Tagesschaumeldung, in der zwar steht, dass das Bundesverfassungsgericht den Antrag abgelehnt hat, aber trotzdem der Satz „Damit kann der monatliche Beitrag zum Jahreswechsel um 86 Cent steigen.” Da hatten die wohl schon die Erfolgsmeldung geschrieben und im letzten Augenblick umstricken müssen, aber nicht alle Sätze umgestrickt.

Dumm gelaufen.

Anscheinend leidet man da an maßloser Arroganz und Überheblichkeit und hielt sich für unfehlbar. Buhrow besaß ja angeblich die Unverfrorenheit, dem Landtag von Sachsen-Anhalt erklären zu wollen,

Haseloff sagte im „Welt“-Interview, der ARD-Vorsitzende Buhrow habe den Landtagsabgeordneten erklärt, „dass sie in diesem Verfahren im Grunde nur eine notarielle Funktion hätten. Also dem Vertrag zustimmen müssten. Sehr überzeugend war das nicht.“ Man könne frei gewählten Abgeordneten nicht vorschreiben, wie sie abzustimmen haben, und das verfahrenstechnisch begründen. „Da muss dann schon mehr kommen“, sagte der CDU-Politiker.

Da der ÖRR ja schon allen diktieren will, was sie zu denken und zu meinen haben, ist es nur konsequent, wenn der Rundfunk glaubt, er stünde über dem Souverän und könne dem Landtag mitteilen, wie und was der abzustimmen habe, und der Rundfunk der Regierung somit diktieren könne, seine Beiträge zu erhöhen. Da muss man schon ziemlich entrückt oder sehr verzweifelt sein, um mit so einer Nummer aufzutreten. Dass den Leuten beim Rundfunk ihre Aufgaben und Pflichten nicht bekannt sind und die sich für Götter halten, hatte ich schon ausgeführt.

Das dürfte nun erst mal sehr interessant werden, weil sich das jetzt bis zur Entscheidung vor dem BVerfG vermutlich ein bis zwei Jahre hinziehen wird, sofern Sachsen-Anhalt nicht einknickt und doch noch ab- und zustimmt. Denn die Hintertür haben sie sich ja offengelassen, indem sie noch gar nicht abgestimmt haben. Damit haben sie immer noch die Möglichkeit, zuzustimmen. Und da wird man nicht nur enormen Druck aufbauen, sondern auch mit vielen schönen Posten und so weiter schmieren und korrumpieren. Und Merkel wird jeden absägen, der nicht spurt.

Endlich mal wieder eine Soap Opera.

Man spottet aber auch über die ZDF-Korrespondentin, die selbiges geäußert habe:

TP zitiert einen aus Twitter mit

Ich finde die Häme Frau Diekmann gegenüber unangebracht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für eine schockierende Wirkung die Sätze ‘Niemand ist gezwungen’ und ‘Sie können jederzeit aussteigen’ auf ÖRR-Mitarbeiter haben. (David Best)

Mir würde dazu eher das einfallen:

Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.

Da war noch jeder ein Nazi, der damit nicht einverstanden war. Ersetze Land durch Zug.