Green Screen Aufnahme, Green Screen-Aufnahme oder Green-Screen-Aufnahme?
Mmmh.
Ein Leser hatte mich gerügt, dass ich in meiner sprachlichen Ausdrucksweise an einer Stelle weit unter meinen Möglichkeiten bliebe, die er ansonsten zumindest grundsätzlich lobt (wofür ich danke). Ein aktueller Ausdruck jedoch missfalle ihm so sehr, dass er sich zu Missbilligung, Tadel und Zuschrift geradezu genötigt sehe:
Green Screen Aufnahme.
Keinem zivilisierten Menschen käme es über die Finger, sich solcher Deppenleerzeichen zu bedienen, vielmehr sei der Gebrauch von Bindestrichen mehr als nur dringend geboten, und anzuraten obendrein.
Nun räumte ich einen Fehler insoweit ein, als ich den hinteren Bindestrich tatsächlich vergessen hatte, für gewöhnlich … bin ich mir auch nicht ganz sicher, aber tendiere zu „Green Screen-Aufnahme” (und habe das in ähnlichen Fällen und früheren Verwendungen desselben Begriffs eigentlich immer so gehalten), weil man im Englischen keine Bindestriche verwendet und „Green Screen” ein feststehender technischer Terminus und nicht von mir gebildet ist. Deshalb halte ich „Green Screen” für grammatikalisch unveränderlich, würde einen Genitiv als „des Green Screens” und nicht „des greenen Screens” bilden, räume da nun aber wieder ein, dass ich etwas unstet in der Frage bin, ob ich es groß oder klein schreibe, weil mir das englische Sprachgefühl natürlich vorgibt, es klein zu schreiben, das deutsche dagegen, das Substantiv Screen groß zu schreiben und der Umstand, dass es sich um einen feststehenden technischen Begriff handelt, beides groß zu schreiben.
Nichts da, hält der Leser entgegen, der – wie im Blog oft beschrieben, von mir früher hoch geschätzte, mittlerweile aber aus politischen Erwägungen und Unmut über dessen Linksdrift und Verblödung zutiefst verachtete – Duden mache da klare Vorgaben:
Im Grunde gelten bei der Frage Getrennt- oder Zusammenschreibung von Wörtern aus dem Englischen die gleichen Regeln wie bei deutschen Zusammensetzungen. Verbindungen aus zwei Substantiven werden zusammengeschrieben, also beispielsweise Economyclass, Poleposition, Shoppingcenter, Braintrust, Bottleparty. Alternativ dazu kann auch ein Bindestrich gesetzt werden, beide Substantive müssen dann natürlich großgeschrieben werden: Economy-Class, Pole-Position. Die Bindestrichvariante bietet sich vor allem dann an, wenn solche Verbindungen in der Zusammenschreibung schwer lesbar sind, wie etwa bei dem Wort Desktoppublishing, hier ist die Schreibung Desktop-Publishing zu empfehlen.
Ist der erste Bestandteil ein Adjektiv, kann zusammengeschrieben werden, wenn die Hauptbetonung auf dem ersten Teil liegt, daneben ist auch die Getrenntschreibung möglich: Blackbox oder Black Box, Hotspot oder Hot Spot. Wir empfehlen hier jeweils die Zusammenschreibung.
Ansonsten gilt in Anlehnung an die Herkunftssprache nur die Getrenntschreibung: High Fidelity, Electronic Banking, Top Ten.
Bei Verbindungen aus Verb und Partikel sind Zusammen- und Bindestrichschreibung möglich: Hangover, Blackout, Countdown, Handout neben Hang-over, Black-out etc. Hier empfehlen wir auch die Zusammenschreibung.Bei Aneinanderreihungen und Zusammensetzungen mit Wortgruppen muss grundsätzlich mit Bindestrich durchgekoppelt werden: Current-Account-Bereich, Public-Relations-Abteilung, Do-it-yourself-Programm, Multiple-Choice-Aufgabe.
Da muss ich mal drüber nachdenken um zu finden, was ich davon halte. Da ich allerdings nur geringe eigene Präferenzen verspüre, es mir letztlich nahezu egal ist und ich nicht mal selbst eine durchgehende und konsequente Schreibweise pflege, tendiere ich nun dazu, dies künftig zu befolgen.