„Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei!”
Die maoistisch-sozialistische Diktatur zieht auf.
Unser Ernährungssystem ist gescheitert. Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei, weil sie nie gewirkt hat.
Wir brauchen eine andere Ernährungsumgebung. Weil das eine Gesundheits, eine Umwelt- und eine Sozialefrage ist.
– @RenateKuenast pic.twitter.com/VDBxtKI3rA
— Grüne im Bundestag 🇪🇺🏳️🌈 (@GrueneBundestag) January 14, 2021
Ihr habt nicht freiwillig gemacht, was wir wollten, also wenden wir Zwang an.
Wann wäre es dann jemals freiwillig gewesen, wenn man keine Entscheidungsalternative haben soll?
Ist das nun so dumm oder so verlogen? Oder beides, vulgo: Sozialistisch?
Weil es mehrere Leute als Diktatur verstanden haben, schieben sie nach:
Es geht um die Freiwilligkeit der Hersteller*innen. Wir wollen die Lebensmittelindustrie in die Pflicht nehmen und klare Regulierungen schaffen.
— Grüne im Bundestag 🇪🇺🏳️🌈 (@GrueneBundestag) January 14, 2021
Ob das so viel ändert…
Da fällt mir wieder so eine Begebenheit aus meiner Jugend ein. Eigentlich eine Belanglosigkeit, aber ist mir so in Erinnerung geblieben. Als ich in die 5. Klasse eines altsprachlichen Gymnasiums kam, war das Gymnasium noch in einem uralten Gebäude von so um 1900, innen und außen noch im Stil der Feuerzangenbowle mit Heinz-Rühmann, die ja so um 1900 spielt. Auch die alten, miteinander verschraubten Schulbänke hatten wir noch, sogar noch die Löcher für Tintenfässer. Wir mussten noch aufstehen, als der Lehrer reinkam, wirklich wie in der Feuerzangenbowle.
Schon kurz drauf zog die Schule aber in einen Neubau um, das Bildungszentrum. Alles topmodern und ganz neu, also das, was man in den 70er Jahren so modern fand. Weißes, rechteckiges Lehrerpult, das man aufziehen konnte und dann ein Overhead-Projektor (damals der letzte Schrei) aus dem Pult hochgefahren werden konnte. Moderne Brandmeldeanlage mit 3 Fehlalarmen pro Woche und Lautsprechern für Durchsagen. Gong statt Klingel. Sprachlabor.
Und: Garderobe für die Schüler. Wir sollten die Jacken nicht mehr in den Klassensaal nehmen, sondern außen, an der Wand zu den Gängen, in Garderoben hängen. Und damit die nicht geklaut werden oder jemand Unfug damit treiben kann, hatten die einen elektrischen Rolladen davor, den der Lehrer vor der Stunde mit seinem Lehrerschlüssel über einen Schalter mit Schloss runterfahren und danach wieder rauffahren sollte. Völlige Schnapsidee, weil das viel zu nervig war und lange dauerte. Es war aber Anweisung, die unbedingt zu benuten, weil die teuer und die Pädagogen der Meinung waren, dass man nicht lernen könnte, wenn sich die Jacke im selben Raum wie der Schüler befand. Weil es manchen Lehrern aber zu blöd waren, blieben die manchmal offen und die Jacken hingen völlig unbewacht draußen für jeden Diebstahl und Blödsinn. Pudding in der Jackentasche und so.
Das führte mal zu einem Machtkampf mit dem Deutschlehrer, der unbedingt wollte, dass unsere Jacken draußen in der Garderobe hängen und wir eben unbedingt nicht.
Nun hieß es aber pädagogisch auch, dass man den Schülern das nicht befehlen dürfe, sondern sie dazu bringen müsse, es freiwillig zu tun.
Nachdem es also einen Krach zwischen Klasse und Lehrer gab, wollte der Lehrer, dass die Schüler wiederholen, was von ihnen verlangt wird. Ein Mädchen sagte also „Wir müssen die Jacken in die Garderobe hängen”. Was zu noch mehr Krach führte, weil der Lehrer nicht wollte, dass wir „müssen” sagen. Er wollte, dass wir alle einsehen, dass wir das freiwillig tun, weil es keine Alternative gibt. Aus Einsicht. Nicht aus Zwang. Er fragte wieder das Mädchen und sie sagte „Wir müssen die Jacken freiwillig in die Garderobe hängen.” Da flog dem die Sicherung raus, aber das Thema war erst mal beendet.
Keine Ahnung, was da inzwischen aus diesen Garderoben geworden ist.
Aber das war so ein Punkt, an dem unsere Meinung von Pädagogik schon sehr gelitten hatte.
Nicht der Jacken und nicht der Garderobe wegen. Sondern der Dummheit wegen, einen Zwang als Freiwilligkeit auszugeben. Hätten sie gesagt „Ihr müsst, weil wir Euch das so sagen”, wären wir uns zumindest nicht so verkackeiert vorgekommen. Es wäre halt ein sachliches Ding gewesen.