Ansichten eines Informatikers

Auf einem Auge blind statt „Mit dem Zweiten sieht man besser”

Hadmut
21.1.2021 20:22

Eine Leserin schreibt mir.

Oder: Was die Medien uns nicht berichten.

Eine des Deutschen mächtige und sich in Deutschland aufhaltende Amerikanerin schreibt mir:

Ich bin schockiert, wie die Medien hier in Deutschland die jüngsten Ausschreitungen in den USA / Seattle durch die Antifa mit keiner Silbe erwähnen. Nur die Epoch Times ( https://www.epochtimes.de/politik/ausland/antifa-randaliert-wir-sind-unregierbar-wir-wollen-nicht-biden-a3429926.html ) schreibt darüber. Selbst die Mainstream Medien in den USA berichten über die Krawalle der linksextremen Antifa.

Deutsche Medien nicht!?

Oder ich habe nicht gut genug gesucht! Google hat nur Berichte aus dem letzten Jahr.

Das war zu erwarten. Die Medien haben wie die Wahnsinnigen gegen Trump und für Biden getrommelt, da können sie ja nicht gleich am ersten Tag schon zugeben, dass Biden doch nicht der Messias ist. Man hat das Paradies und die Heilung allen Übels versprochen, wenn der „Richtige” gewählt wird, und dann kann man sich ja nicht sofort widersprechen.

Allerdings würde ich da durchaus noch etwas Zeit zugestehen. Biden ist ja gerade gestern erst vereidigt worden und die Medien hatten zugegebenermaßen anderes zu tun, und die Zeitverschiebung noch obendrein.

Ich hatte gestern schon – vor allem bei Andy Ngo – erneute Berichte von Antifa-Randale gesehen und ja neulich schon erwähnt, dass die Medien Fake News verbreiten, weil sie zum Thema Capitol-Stürmung Bilder von Straßenkämpfen zeigten, aber die so geschnitten hatten, dass man nicht sah, dass das a) die Antifa war, die Trump-Anhänger angriff und b) an der Westküste und nicht in DC war. Bei den Berichten im Netz war mir gestern auch nicht klar, ob die Aufnahmen vor oder nach der Inauguration stattgefunden hatten.

Allerdings:

Ich halte es durchaus für angebracht, mit der Medienschelte ein paar Tage zu warten, bis Medien und Straßenschläger das auch alle kapiert haben, dass Trump nicht mehr Präsident ist. Geht ja nicht jedem gleich in die Birne. Das ZDF hat gestern den ganzen Abend auf Trump geschimpft.

Und dass das mit Biden auch nicht alles so rosig ist, wie es dargestellt wird, ist mir schon bei der Live-Fernsehübertragung der Inauguration aufgefallen. Während die sich alle fein gemacht und rausgeputzt hatten, saß da irgendwo der Biden-Konkurrent Bernie Sanders auf einem Klappstuhl in einem popeligen olivgrünen Anorak und lächerlichen Strickfäustlingen mit Norwegerpullimuster als würde er beim Angeln sitzen oder einem Eishockeyspiel zuschauen.

Da dachte ich mir gleich, wenn der schon so geringschätzig daher kommt, dann sind die sich da gegenseitig ganz sicher nicht grün. Biden und Harris haben ganz sicher nicht nur Freunde.

Und angeblich sind da ja auch einige ziemlich sauer, weil Kamala Harris einen auf Schwarz macht, ihre Eltern aber eine Tamilin aus Indien und ein Jamaikaner sind, die von den Afrika-/Sklaven-stämmigen Schwarzen in Amerika nicht als Schwarze, sondern als Konkurrenten und Fremdopfersurfer angesehen werden.

Das kam wohl auch nicht von ungefähr, dass sie als Rednerin Amanda Gorman hatten, und die da betonte, von Sklaven abzustammen und selbst mal Präsidentin werden zu wollen. Das sollte wohl irgendwas besänftigen.

Normalerweise gesteht man jemandem, der neu im Amt ist, eine Schonzeit von 100 Tagen zu.

Die wird Biden – zu Recht – nicht bekommen. Denn er ist kein Neuling, sondern seit über 30 Jahren in der amerikanischen Bundespolitik und war schon Vizepräsident. Und er hat ja gestern gleich damit angefangen, stapelweise Dekrete von erheblicher Tragweite zu unterzeichnen. Wer so loslegt, kann keine wesentliche Schonzeit für sich in Anspruch nehmen.

Trotzdem wird man nicht erwarten können, dass sich die Zustände ändern, als ob man das Licht ein- und ausschaltet.

Ich rate zur Beobachtung, aber auch dazu, da mal noch ein, zwei Wochen die Bälle flach zu halten und zuzusehen, wie sich das alles so entwickelt – bei denen und bei unseren Medien.

Und wenn man dann eine klare Zuordnung von Randale zur Biden-Regierung vornehmen kann, dann kann man da kritisch draufhauen.

Und da wird es genug geben, weil Biden den Linken nicht links genug ist. Er ist links und Tattergreis, aber nicht so links, wie die sich das dort wünschen.

Harris ist zwar linksextrem, aber dafür ist die als Ex-Staatsanwältin zwar sehr einseitig, aber in manchen Dingen knallhart. Es heißt zwar, dass sie der Kirche in Sachen Kindesmissbrauch nichts gemacht habe, aber Gewalt auf den Straßen nicht akzeptiere.

Es besteht also keine Eile, sich da schnell um Widersprüche zu kümmern. Ich glaube im Gegenteil, dass sich das nun zwar nicht sofort, aber doch zügig und stetig hochschaukeln und eskalieren wird.

Also lehnt Euch zurück, legt etwas Geduld an den Tag, Euch wird ein Schauspiel geboten werden.