Wie soll man denn mit Corona umgehen?
Leser fragen – Danisch grummelt und grübelt.
Es gibt drei (vier) Arten von Leserzuschriften:
- Jede Menge Leute, die mir vorwerfen, dass ich Corona zu ernst nehme und auf den großen Corona-Bluff hereinfalle.
- Ein paar, die mir vorwerfen, dass ich Corona nicht ernst genug nehme, oder mir gar die Unverschämtheit herausnähme, das Geschwätz von Verfassungsrichterin zu Corona mit dem zu meinem Promotionsverfahren zu vergleichen, damit also meine eigenen Probleme mit den Problemen andere Leute auf eine Stufe zu stellen (als müsste ich einsehen, dass meine Probleme immer rangniedriger als die anderer Leute seien und ich die Singularität von Corona anzuerkennen und jeglichen Gedankengang dem Primat des Schrecklichen zu untwerfen habe.
- Die, die die ersten beiden Vorwürfe gleichzeitig erheben, mir also simultan vorwerfen, Corona zu ernst und nicht ernst genug zu nehmen.
- Einige wenige, die fragen, was ich – zwar nicht Arzt, aber von manchen als vernünftig eingstuft – denn empfehlen würde.
Um die Frage der letzten Kategorie zu beantworten: Weiß ich nicht.
Es ist so, als würde man auf der Titanic nach dem Zusammenstoß fragen, was man tun solle.
Meine Antwort ist: Ich wüsste allerhand zu tun und zu empfehlen. Aber das sind alles Dinge, die man vorher hätte tun müssen. Es ist so etwas, als würde man im brennenden Haus sitzen und über die Gründung einer Feuerwehr nachsinnen.
Beruflich habe ich einen Hintergrund als Informatiker und in der IT-Sicherheit, und da geht man eben etwas anders ans Werk, nämlich mit Vorbereitung und Risikobewertung, nämlich die Schadenshöhe und die Schadenseintrittswahrscheinlichkeit zu betrachten, daraus den zu erwartenden mittleren Schaden zu bestimmen und sich dann zu überlegen, wieviele und welche Maßnahmen man ergreift. Das kann ich hier aber nicht, weil ich kein Arzt bin und hier keine Berufs- und Lebenserfahrung habe. Ich mache nicht so häufig in Pandemien. Deshalb neige ich schon beruflich, aber hier ganz besonders, zu einem konservativen Ansatz. Das hatte ich auch schon mal irgendwo beschrieben, und irgendein Leser hatte mich mal darauf hingewiesen (ich finde den Link gerade nicht mehr), dass auch Blogger Fefe – trotz einer von mir diametral unterschiedlichen Meinungslage – erklärte, dass man ihm die gleichen Vorwürfe macht, und er genauso reagiert. Vorsicht ist der Vater der Porzellankiste.
Das Problem ist halt, dass es jetzt eigentlich zu spät ist. Es gibt ja den Spruch „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not!”. Man kann nicht erst in der Not anfangen zu sparen.
Ich hatte das gerade schon geschrieben, dass es mir gewaltig auf den Wecker geht, wenn „Unternehmer” als Klamottenladenbetreiber, Gastwirte, Friseure sich die Arbeitslosenversicherung sparen, indem sie als Selbständige unterwegs sind, und dann aber jammern und gerettet werden wollen, wenn’s mal schief geht. Man will den Versicherungsschutz haben, aber die Versicherungsbeiträge nicht zahlen.
Warum eigentlich werden mir die Versicherungsbeiträge vom Gehalt zwangsweise abgezogen, und nun darüber diskutiert, wie man alle die rettet, die da nicht einzahlen?
Im Prinzip ist es falsch, mir jetzt die Frage zu stellen, was man tun könnte.
Man hätte mir beispielsweise vor 10 oder 20 Jahren die Frage stellen müssen. Also mir beispielsweise eine Professur geben. Dann hätte ich mich mit solchen Fragen befasst. Und weil manche sagen werden, das ließe sich jetzt leicht behaupten, es vorher besser wissen gekonnt zu haben: Ich habe es besser gewusst. Nur nicht immer so öffentlich.
- Ich habe vor 10 Jahren schon für eine Firma Pläne ausgearbeitet, wie man die Firma im Falle einer Epidemie (Schweinegrippe und sowas) und bei Unklarheit, ob eine Impfung gut oder schlecht ist, abwechselt mit drei streng getrennten Teams fährt: Ein geimpftes, ein ungeimpftes und eines, das allein von zuhause aus arbeitet und zuhause bleibt.
- Ich habe vor etwa 5 Jahren schon damit angefangen, einer anderen Firma die Notwendigkeit einer jederzeitigen sofortigen Home-Office-Fähigkeit vor Augen zu führen, und aufgegeben, das zu planen und zu üben.
- Ich habe für Vorräte an Handdesinfektionsmitteln in einer IT-Firma gesorgt, auch wenn die nicht einsehen wollten, wofür man die brauchen könnte.
- Ich habe schon ab Januar 2020 auf Hygienemaßnahmen, Masken, Abstände, Home-Office-Fähigkeit gedrängt.
Das ist also nicht so, dass ich das jetzt einfach mal so behaupte, ja, hätte man mich gefragt … Ich habe das wirklich und nachweislich frühzeitig betrachtet. Obwohl es nicht mal meine Aufgabe im eigentlichen Sinne ist, mich als Informatiker um Pandemien und (biologische) Virusinfektionen zu kümmern, aber die Verfügbarkeit und das Thema kritische Infrastrukturen gehören eben auch zu meinem Arbeitsgebiet.
Und dazu gehört auch, dass ich seit Jahren davor warne, sich von Dienstleistern, Herstellern, Clouds zu sehr abhängig zu machen und stets eine technologische und betriebswirtschaftliche Redundanz vorzuhalten. Platt gesagt: Man muss immer einen Plan B haben (oder sich wenigstens darüber im Klaren ist, dass man einen bräuchte und keinen hat, also auf die Schnauze fallen kann und dafür eine Versicherung abschließt oder einen Sparstrumpf anlegt).
Aus meiner beruflichen Sicht kann ich Euch nicht sagen, wie man mit dem Corona-Virus umgehen muss. Bin kein Arzt.
Ich kann Euch aber sagen, dass es nicht hätte passieren dürfen, dass wir in einem Wirtschafts- und Gesellschaftszustand ankommen, in dem die Corona-Maßnahmen so verheerende Wirkung haben.
Der Schwachsinn der letzten 20 Jahre
Wie gesagt: Wir stecken gerade tief im Dreck, und da habe ich jetzt auch keine Patentlösung. Ich kann nicht zaubern.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich einiges hätte verbessern können, wenn man auf mich als IT-Sicherheitsmensch damals mal gehört hätte. Denn ich weiß ja, dass ich mich sogar in meiner nun tatsächlichen Tätigkeit frühzeitig gewarnt hatte.
Was ich aber sehe (und im Blog seit Jahren beschreibe), ist, dass wir uns seit mindestens 20 Jahren politischen, wissenschaftlichen und administrativen Schwachsinn leisten. Frauenquoten, Frauenförderung, frauengängige Anspruchslosigkeit, Qualitätsverzicht, Dummenkult, haben wir uns mit Wonne geleistet. Die Informatik ist zu einem Deppenzoo geworden, in dem es nur noch um Quoten und dummes Sozialgeschwafel geht. Wir haben die Kanzlerschaft einer Angela „Neuland” Merkel, die Bundeswehr einer Ursula von der Leyen, die Digitalstaatsministerschaft einer Dorothee Bär überlassen. Heißa, die Frauenquote!
Wir haben es nicht nur hingenommen, sondern mit vielen Stimmen sogar aktiv politisch gewählt, dass alle, wirklich alle Macht- und Entscheidungspositionen mit den dümmsten Leuten besetzt werden, die wir finden konnten, weil wir uns so dran aufgegeilt haben, dass jetzt – Toleranz! – jeder alles werden kann, auch ohne es je gelernt zu haben, Stichwort: Quereinsteigerinnen.
Insofern kann ich Euch jetzt, wo – ich greife mal auf das volkstümliche Sprichwort zurück – das Kind in den Brunnen gefallen ist (ein Verwaltungsrichter formulierte es mal so: Ist der Hund erst tot, kann der Richter auch nichts mehr dran machen), auch nicht mehr viel sagen außer: Geliefert wie bestellt.
Diese Gesellschaft hat sich in der Zeit, als alles halbwegs lief, darin gefallen, in beliebigem Geschwätz zu versinken, die Dummheit anzubeten und sich darin zu suhlen, sich von den unfähigsten Leuten regieren und die Entscheidungen machen zu lassen, was nicht wirklich negativ aufgefallen war, weil es bis Anfang 2020 nichts zu tun und zu entscheiden gab, und man es einfach so laufen lassen konnte, wie bisher. Das mit der Frauenförderung per Quote hat ein paar Jahre funktioniert, weil man auf fast allen Posten jahrelang sitzen konnte, ohne als unfähig übermäßig aufzufallen, indem man einfach alles ließ, wie es ist, und sich nur über Sexismus beschwert hat.
Jetzt haben wir den Salat.
Jetzt ist plötzlich wieder kompetentes Handeln und Entscheiden gefragt, und es kommt nichts.
Ist Euch mal aufgefallen, dass die ganzen Quotentussis verdächtig ruhig sind, seit wir in der Pandemie stecken?
Bisher hieß es immer, Frauen seien die besseren Führungskräfte und eine Firma genese unbegrenzt am Frauenanteil, weil nur Männer für alles Negative verantwortlich seien, Frauen stünden nur für das Gute.
Es ist aber niemand vorgeprescht und hätte gesagt, man solle das mit der Pandemie mal die Frauen machen lassen, die können ja alles besser. Die Realität ist im Gegenteil, dass uns die weibliche Herangehensweise von Angela Merkel, Ursula von der Leyen und Jens Spahn ganz bitter zum Verhängnis werden, weil sie sie Impfstoffbeschaffung versaut haben und uns das erst richtig pleite macht. Wie toll wäre das gewesen, wenn wenigstens eine von den Dreien Ahnung von Medizin gehabt hätte… wäre ja das erste Mal gewesen, dass sie etwas vorher gelernt hätten, was sie regieren.
Auch zum Thema Migration als unsere große Rettung hört man sehr wenig bis auf dem Umstand, dass die nicht etwa die Renten retten, sondern wir zu dem ganzen Corona-Ärger obendrauf noch – wieviel waren’s? ich weiß es nicht mehr genau – 30 Milliarden pro Jahr zahlen, um die unterzubringen, die sich nicht an die Lockdown-Maßnahmen halten. Ich könnte mich da jetzt nur an einen einzigen Migranten erinnern, der sich da positiv hervortut, und zwar den von der Firma, die den Impfstoff entwickelt hat. Verdammt dünne Quote.
Will sagen
Man kann sich nicht eine Jux-Gesellschaft bauen, in der jede Witzfigur zur Entscheiderdarstellerin werden kann, und dann, wenn es brennt, fragen, ob sich noch jemand erinnert, wie Superman das mit dem Fliegen und den Superkräften gemacht hat, man bräucht’s jetzt mal dringend.
Unser Problem ist nicht das Corona-Virus.
Unser Problem ist, dass wir eine dekadente, gerade noch auf Kante genähte Deppengesellschaft mit mediengemachtem Inkompetenzkult sind, die bei der ersten Belastung zusammenfällt. Und jetzt eben zum ersten Mal eine Belastung da ist.
Insofern kann ich Euch nur Ratschläge geben, was Ihr für das nächste Mal machen könnte. Nämlich mit dem bisherigen Schwachsinn aufzuhören. Und nicht mehr SPD, Grüne, CDU, CSU zu wählen. Denn von denen wurden die Idioten installiert, die zwar nicht am Corona-Ausbruch, aber an unserer Unfähigkeit, uns rechtzeitig darauf einzustellen, schuld sind.
Für dieses Mal habe ich keine Ratschläge mehr, außer: Stellt Euch nicht so an.
Nach dem, was mir meine Großeltern erzählt haben, war der zweite Weltkrieg viel, viel, viel schlimmer als die Corona-Epidemie, und die haben das damals 6 Jahre lang durchgehalten. Ihr könnt ja mit den Kindern noch Luftangriff spielen, erst Sirene, dann im Keller einbuddeln und dann drinnen bleiben, während oben die Bombem krachen, die Wände einstürzen und man nicht weiß, ob man im Luftschutzkeller erstickt, verbrennt, der einstürzt oder man einfach nur nicht mehr rauskommt.
Und wenn Ihr an irgendwas pleite geht, Ihr Euren Job verliert, dann sagt Euch einfach: Das ist gut so, das habe ich so gewollt. Der ging an jemanden, der in der Quotenpriorität über mir steht, das ist gerecht!
Und wenn Euch dieser Gedanke nicht gleich so gefällt, dann sagt Euch noch: „Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu!” Wer Quoten befürwortet oder auch nur zulässt, der braucht sich über Corona-Pleiten dann auch nicht zu beschweren.
Geliefert wie bestellt.