Ansichten eines Informatikers

Vor dem Ende der Fotografie

Hadmut
1.2.2021 22:56

kommt das Ende des Fotografen.

Oder: Wie die Bilder politisch korrekt werden.

Dass manche Kamerahersteller seltsam kleine Brötchen backen, ist mir schon ein paar Mal aufgefallen, wenn nämlich etablierte große Firmen plötzlich mit Crowd Funding Campaigns um die Ecke kommen. Andererseits hat das auch seine positiven Aspekte, weil auf diese Weise immerhin mal noch Nischenprodukte oder innovative Ideen umgesetzt werden können, auch wenn das Controlling in Zeiten sinkender Kameraverkäufe und dann noch Corona obendrauf rabiat auf die Kostenbremsen treten und alles auf die Kerngeschäfte zusammenstutzen.

Canon hatte neulich schon so eine komische Minikamera, die eigentlich eher ein Monokular war und wohl auch nicht so toll von der Bildqualität, aber dafür winzig mit sehr starkem Tele, und passte in die Faust. War für Besucher von Sportveranstaltungen gedacht, um Fotos von der entfernten Tribüne zu machen, nur in Japan zu haben, und vermutlich ein Gadget extra für die olympischen Spiele. So die Schmeiß-hinterher-weg-Kamera als Spezialkonstruktion zum Event. Da kann man sich drüber streiten. Aber es trifft den Zeitgeist denn viel mehr als den Knopf drücken konnte man damit nicht.

Nun kommen sie wieder mit einer um die Ecke: Sieht aus wie eine Überwachungskamera, ist es im Prinzip auch. Man stellt das Ding irgendwo hin und die überwacht die Umgebung. Wenn sie die trainierten Gesichert erkennt, kommt noch KI dazu, die bewertet, ob das Bild gut würde, und macht dann gegebenenfalls eines.

Das heißt, man fotografiert selbst gar nicht mehr, macht höchstens noch das Posing. Wenn’s gut ist, macht’s klick, und wenn nicht, dann eben nicht.

Damit kann man natürlich den Fotografen damit völlig einsparen.

Denkt man das weiter, könnte man sich optional gewisse Bildstile kaufen. Man könnte dann beispielsweise eine auf Helmut Newton trainierte KI kaufen, die im Newton-Stil fotografiert. Dann zieht man sich aus und hampelt so lange herum, bis es irgendwann mal Klick macht.

Oder so etwas wie eine nach den erfolgreichsten Instagram-Bildern trainierte KI. Immer dann, wenn es Follower-trächtig ist, macht’s klick.

Könnte man sogar mit automatischem Upload verbinden. Eigentlich fotografiert man dann überhaupt nicht mehr, sondern lebt nur noch extravagant vor sich hin, und das Ding pumpt automatisch passende Fotos auf den Channel hoch.

Nachdem ja nun aber auch KI und Algorithmen auf politisch korrekt getrimmt werden, kann das natürlich sein, dass da nur noch politisch korrekte Fotos gemacht werden. Man regt sich ja gerade darüber auf, dass beim WDR vier Weiße ihre Meinung sagten. Sowas würde man nicht mehr fotografieren. Da werden dann Frauen- und Migrantenquoten durchgesetzt, das Ding fotografiert erst, wenn eine Schwarze im Bild ist. Oder nur, wenn die dann größer und stärker als die Weißen aussehen, oder besser oder jünger oder sowas. Oder wenn der Weiße unterwürfig guckt.

Oder auch als Überwachung für Minister wie Heiko Maas: So ein Ding in der Wohnung, und das fotografiert und meldet alles, was danach aussieht, dass es nicht die Frau ist, die da befiehlt.

Da fallen mir viele Anwendungen ein.