Rassisten-Newsletter
Die Nachrichten für alle, die als Rassisten auf dem neuesten Stand sein wollen.
Dass ausnahmslos alle Weißen Rassisten sind, wurde uns ja eingetrichtert und eingehämmert. Aber das heißt ja nicht, dass man sich als Rassist nicht fortbilden und über den tagesaktuellen Hassdiskus informieren sollte.
Ich habe das Buch nicht gekauft und gelesen, aber die und die behaupten, es gäbe eine Professorin namens Katja Günther, die in diesem Soziologendrama über das Leben und Sterben von Käfigtieren erkläre, dass es rassistisch sei, seinen Hund gut zu behandeln.
Weil nämlich Schwarz oft nicht die Möglichkeit hätten. ihren Hund oder so genauso gut zu behandeln wie ein Weißer. Das könnte – zumindest auf den Hund – so wirken, als würden Weiße ihre Hunde besser behandeln als Schwarze es tun. Und schon hätte man einen Hund konstruiert, der Weiße bevorzugt.
Wenn Ihr also Euren Hund streichelt, ihm vielleicht auch ein gutes Fresschen hinstellt, vielleicht so ein weiches Hundebett, oder dann sogar noch mit ihm Gassi geht, dann seid Ihr Erzrassisten.
Es ist so leicht, Rassist zu sein. Den Hund ein bisschen hinter den Ohren kraulen, ihn gut füttern. Da bekommt der Slogan „Ein ganzer Kerl dank Schappi” gleich einen ganz neuen Schwung.
Wenn Ihr Euren Hund dagegen schlagt und tretet, ihn hungern lasst, dann seid Ihr antirassistisch und haben den halben Weg zum Beitritt bei der Antifa schon geschafft. Wenn’s nicht reicht, notfalls noch mit dem Feuerzeug quälen, auch das bringt Antirassistenpunkte.
Kennt Ihr Bernie Sanders? Erzinker US-Politiker der Demokraten-Partei? Konkurrent von Joe Biden um die Präsidentenkandidatur?
Auch Rassist.
Warum?
Na, der ist doch bei der Inauguration von Joe Biden negativ aufgefallen, aber zur Social Media-Star geworden, weil er nicht wie die anderen im gedeckten Mantel mit Krawatte daherkam, sondern im grünen Anorak mit Strickfäustlingen im Norwegerdesign.
Total rassistisch, weil er damit die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und davon abgelenkt hat, wie divers das Publikum gewesen sei. Und weil natürlich nur ein Weißer es sich leisten und seine Privilegien demonstrieren könnte, zur Präsidenteninauguration in einem Parka und mit Strickfäustlingen aufzukreuzen. Erklärt uns der San Franciso Chronicle:
We’ve been studying diversity and discrimination in the United States; my students were ready. What did they see? They saw a white man in a puffy jacket and huge mittens, distant not only in his social distancing, but in his demeanor and attire.
We took in the meaning of the day, the vulnerability of democracy, the power of ritual, traditions and the peaceful transition of power.
We talked about gender and the possible meanings of the attire chosen by Vice President Kamala Harris, Dr. Jill Biden, the Biden grandchildren, Michelle Obama, Amanda Gorman and others. We referenced the female warriors inspiring these women, the colors of their educational degrees and their monochromatic ensembles of pure power.
And there, across all of our news and social media feeds, was Bernie: Bernie memes, Bernie sweatshirts, endless love for Bernie. I puzzled and fumed as an individual as I strove to be my best possible teacher. […]
Sen. Sanders is no white supremacist insurrectionist. But he manifests privilege, white privilege, male privilege and class privilege, in ways that my students could see and feel.
“When you see privilege, you know it,” I’d told them weeks before. Yet, when they saw Sen. Bernie Sanders manifesting privilege, when seemingly no one else did, I struggled to explain that disparity. I am beyond puzzled as to why so many are loving the images of Bernie and his gloves. Sweet, yes, the gloves, knit by an educator. So “Bernie.”
Not so sweet? The blindness I see, of so many (Bernie included), to the privileges Bernie represents. I don’t know many poor, or working class, or female, or struggling-to-be-taken-seriously folk who would show up at the inauguration of our 46th president dressed like Bernie. Unless those same folk had privilege. Which they don’t.
Ingrid Seyer-Ochi is a public school teacher.
Ihr seht also, es ist gar nicht so schwer, ein Top-Rassist zu werden. Zieht einfach einen Anorak an, wenn es draußen kalt und windig ist, ein paar gewöhnliche Handschuhe, oder gebt dem Hund was zu fressen, schon seid ihr ganz vorne mit dabei als White Supremacist und Rassist.