Wischen oder nicht wischen – das ist hier (nein, dort) die Frage!

Dass die Australier besonders seit Corona ihren Obsessionen bezüglich des Klopapiers und dessen Verwendung frönen, hatte ich erwähnt.

Sie verbringen ihren Lockdown aber auch mit lustvollen Erörterungen, ob man nun oder ab man nicht. Kern der Diskussion ist ein Foto, wie es typisch für Australien ist:

A spider that crawled inside a public toilet paper dispenser has left the internet at odds with what to do next.https://t.co/5wIsj17rJn

— news.com.au (@newscomauHQ) February 14, 2021

Auf irgendeinem öffentlichen Klo haben sie halt durchsichtige Behälter für Klopapier, und jemand hat fotografiert, dass da innen drin und oben drauf ein Huntsman Spider, so ein Riesen-Vieh. Weil ich das jetzt nicht mehr so auswendig weiß, habe ich nochmal nachgelesen. Wohl ziemlich giftig, aber nicht tödlich (außer bei Komplikationen). Besonders die Weibchen sind aggressiv, wenn sie ihren Eiersack oder ihre Jungen verteidigen.

Nun diskutieren sie, was man in so einem Fall macht: Wischen oder nicht wischen (=mit dreckigem Hintern weggehen).

Das Vieh sitzt halt so, dass einem bei dem Versuch, am Papier zu ziehen, das Vieh vermutlich auf die Hand fallen und das nicht mögen würde. (Interessante Vorstellung, was wäre, wenn der Behälter nicht durchsichtig wäre und das Vieh als Überraschung rausgefallen käme.)

Ich hatte mal im Outback so eine Situation mit einem Redback am Klo, genauer gesagt an der Unterseite der Armaturen. Solange man die vorher entdeckt ist das nicht so problematisch, denn die mögen kein gerichtetes Licht. Wenn man also das Glück hat, dass es Nacht ist (hatte ich, kann aber sein, dass die überhaupt nur nachts unterwegs sind), kann man die aus sicherer Entfernung mit der Taschenlampe anleuchten, und dann verschwinden die (im Gegensatz zu Dingos, aber das ist ein anderes Thema).

Das sind also typische Dilemmata, die einen down under so beschäftigen. Ärgert man den Huntsman Spider oder nimmt man den dreckigen Hintern in Kauf.