Ethnomathematik statt rassistischer Mathematik
Eine Leserin aus dem MINT-Bereich (ja, ich habe solche Leserinnen, viele sogar) klärt mich auf.
Hallo Herr Danisch,
in Oregon hat das Bildungsministerium jetzt ein Training für Lehrer bezüglich “Ethnomathematik” empfohlen.
White supremacy in der Mathematik erkenne man u.a. daran, dass “der Fokus auf das Finden der richtigen Antwort gelegt werde” oder man” von Schülern verlange, Ergebnisse vorzulegen”.
Mathematik als streng objektives Fach zu betrachten, ist ebenfalls falsch und Beweis rassistischer Gesinnung.
Die Lehrer sollen im Unterricht darlegen und dagegen arbeiten, dass “Mathematik dazu dient, kapitalistische, imperialistische und rassistische Ansichten zu unterstützen”.
Das ist so irre, dass ich es zuerst für einen Hoax gehalten habe. Aber das wird nicht von irgendwelchen abgedrehten Marxisten, sondern vom Schulministerium unter die Kinder gebracht.
Viele Grüsse nach Berlin
Der Brüller:
Instead of focusing on one right answer, the toolkit encourages teachers to “come up with at least two answers that might solve this problem.”
It adds: “Challenge standardized test questions by getting the ‘right’ answer, but justify other answers by unpacking the assumptions that are made in the problem.”
It also encourages teachers to “center ethnomathematics,” which includes a variety of guidelines. One of them instructs educators to “identify and challenge the ways that math is used to uphold capitalist, imperialist, and racist views.”
Nicht mehr nur eine richtige Lösung, sondern auch Alternativen zulassen. 2+2 ist eben nicht mehr nur 4, sondern könnte auch 7 oder Erdbeerkuchen sein. Erinnert mich an den Ärztewitz: Kommt einer zum Arzt und hat Bauchweh. Sagt der Arzt: Das ist Leberkrebs. Die Leber muss raus. Sagt der Patient: Da würde ich vorher aber gerne noch eine zweite Meinung einholen. Der Arzt: Gern. Könnte auch der Blinddarm sein.
Finde ich prima. Dann kann man ihnen nämlich sagen, dass eine Frauenquote von 50% erreicht ist, wenn 2 von 100 Frauen sind, weil 100/50 = 2.
Neulich habe ich irgendwo auf Twitter einen ähnlichen Bildwitz gesehen. Aladin findet die Wunderlampe, der Dschinn kommt heraus und sagt „Du hast drei Wünsche!”. Aladin: Ich hasse Mathematik. Schaffe die Mathematik ab! Dschinn: *Wusch* Erledigt! Aladin: Wieviele Wünsche habe ich noch? Dschinn: Keinen mehr, alle aufgebraucht.
Und wieder mal sind wir an dem Punkt, an dem sich Satire und Realität nicht mehr unterscheiden: