Ansichten eines Informatikers

Wissen ist Gewalt

Hadmut
18.2.2021 20:42

Die Verblödung des Journalismus für Dumme plausibel erklärt.

Eines meiner Steckenpferde ist ja die Sammlung von Doppelbegriffen, wenn – vor allem linke und journalistische – Rethorik sich in einen positiv und negativ konnotierten Begriff spaltet.

Als Wissen noch als positiv galt, sprach der Volksmund noch anerkennend davon, dass Wissen macht ist. Seit der Dummheitskult, die Anbetung der Unfähigkeit die Gesellschaft übernommen haben, gilt Wissen nun als Gewalt:

Etwas zugespitzt gesagt: Wer sagt, dass 2+2=4 ist, übt Gewalt aus, weil er dem, der nicht weiß, was 2+2 ist, das Gefühl gibt, intellektuell unterlegen zu sein.

Das heißt, dass nicht der Faule selbst schuld daran ist, aus lauter Faulheit dumm geblieben zu sein, sondern jeder andere, der sich Mühe gegeben hat, etwas zu lernen.

Und deshalb sollte man absichtlich dumm daherreden, damit man den Unterschied nicht so merkt? Und der andere sich nicht so schlecht fühlt?

Es wurde verschiedentlich berichtet, dass Kinder auf den Schulhöfen Prügel beziehen, wenn sie die Matheaufgaben richtig lösen oder ordentlich deutsch sprechen, weil sie damit anderen das Gefühl geben, unterlegen zu sein. Deshalb sprechen auch Kinder, die eigentlich normal und gut Deutsch können, „kanak” und rechnen falsch, um nicht verprügelt zu werden.

Der Gebrauch des Gehirnes, jedes Verstandes, von allem, was oberhalb eines IQ von 65 (=Bleistiftspitzer) stattfindet, ist diskriminerend und unterdrückend, weil es Leute gibt, die nicht mithalten können.

Deshalb müssen wir dann jetzt nur noch eines lernen: Uns überzeugend dumm zu stellen. Das Ziel ist nicht mehr, Schlaues zu sagen, sondern so dumm dazureden, dass man sich selbst vom Dümmsten nicht mehr unterscheidet. (Der geisteswissenschaftliche Ansatz.)

Und wenn man ins Wasser fällt, dann üben die, die schwimmen gelernt haben, Gewalt und Unterdrückung an denen aus, die es nicht gelernt haben.

Führerscheine müssen wir natürlich abschaffen, weil sie ein Privileg darstellen und wer Auto fährt Gewalt gegenüber dem ausübt, der durch die Fahrprüfung gefallen ist.

Und deshalb schreiben Journalisten so oft so knalldumme Texte. Sie achten sorgsam darauf, sich von den ganz Dummen nicht zu unterscheiden. Sehr erfolgreich, wie ich finde.

Als ich in Peking war, erklärt man mir, dass man in der maoistischen Kulturrevolution Leuten, die Klavier spielen konnten, die Finger brach. Man wollte die Ungleichheit, dass manche Klavier spielen können und andere nicht, nicht hinnehmen. Und weil es nicht durchführbar war, allen das Klavierspielen beizubringen, sorgte man eben dafür, dass keiner es kann.

Deshalb lernen die Kinder in den Schulen nichts mehr, damit sie gleich sind.

Der intellektuelle Mao-Anzug, sozusagen.

Und weil es inzwischen immer mehr Analphabeten in Deutschland gibt, wird es demnächst sozialistisch verboten, Lesen zu lernen. Damit wir gleich sind.

Und auch die medizinische Approbation wird abgeschafft werden, weil es diskriminierend und ausgrenzend wäre, nur die operieren zu lassen, die das vorher gelernt haben. Damit hat man auch gleich mit der medizinischen Unsitte aufgeräumt, manches für richtig und manches für falsch zu halten. Wie in der Mathematik, alle Lösungen sind richtig. Ich habe dann nur nicht verstanden, warum man sich aufregte, als Donald Trump COVID-19 durch Injektionen von Desinfektionsmittel heilen wollte. Das ist doch nach sozialistischen Prinzipien eine völlig gleichberechtigte Lösung.

Bin gespannt, wann sie alle auf das gleiche Hirngewicht und die gleiche Penis-Länge stutzen.

Habe ich schon erwähnt, dass ich mich diskriminiert fühle, weil jeder, der größer ist, als ich, was sehen kann, was ich nicht sehen kann? Sogar auf mich herab? Sofort kürzen. Oder wenigstens gebückt gehen.

Und ich möchte, dass keiner mehr tanzt. Weil ich nicht tanzen kann.