Die Bahn und die Quotenfrau
War wohl nichts.
Über die Quotenfrau mit dem irren Blick im Vorstand der Bahn, Sabina Jeschke, hatte ich ja schon öfters geschrieben (z. B. Die Witzdissertation der Bahnvorständin Sabina Jeschke, Bahnvorstand Sabina Jeschke, Post-Equality: Leben ohne Erwerbsarbeit). Kunstrasen im Vorstandsbüro und so. Mal nennt man sie Physikprofessorin, mal Informatikprofessorin, mal KI-Expertin. Oder in schlichter Untertreibung „Tausendsassa”. Die von der Leyen der MINT-Fächer, sie kann einfach alles.
Nun geht sie oder wird gegangen.
Die Mathematikprofessorin gibt ihren Posten beim Staatskonzern auf. Die Digitalstelle war überhaupt erst auf Druck der Bundesregierung entstanden.
Ach. Mathematikprofessorin auch. Notiert.
Die Deutsche Bahn verliert nach Informationen des Handelsblatts zu Ende Mai ihre Digitalchefin Sabina Jeschke. Die gebürtige Schwedin verlässt den Verkehrs- und Logistikkonzern nach knapp vier Jahren. Sie habe sich mit ihren Ideen im Vorstand nicht durchsetzen können, heißt es im Umfeld der Bahn. Die Trennung erfolge aber nicht im Streit.
Eher im Auslachen.
Jeschke war im November 2017 in den Vorstand des Staatskonzerns eingezogen. Und sie besetzte einen Posten, der zuvor auf Druck der Politik geschaffen worden war. Die Bahn stand damals in der Kritik, die Digitalisierung des Geschäfts nicht voranzutreiben. So entstand eine neue Querschnittsaufgabe im Bahn-Vorstand, der zuvor nach den Sparten des Unternehmens, Personenverkehr, Gütertransport und Infrastruktur, neu sortiert worden war.
Man hatte sie nie gebraucht und sie hatte wohl auch nie etwas genutzt, aber „auf Druck der Politik” musste halt eine Frau in den Vorstand.
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Dafür gibt es beim Manager-Magazin noch was Dummes zu lesen:
Digitalvorständin Sabina Jeschke verlässt die Bahn. Das zeigt erneut: Die Konzern-Spitze hat ein Problem mit Frauen in Führungspositionen.
Nicht die Quotenfrau ist zu blöd für den Job – Nein, Männer haben ein Problem mit Frauen.
In schweren Zeiten wie der aktuellen Pandemie halten viele Führungskräfte erst recht an ihrem Job fest – wer weiß schon, ob sich anderswo noch eine passende Stelle fände? Umso erstaunlicher, das Bahn-Digitalvorständin Sabina Jeschke (52) per Ende Mai hinschmeißt. Ihr Vertrag galt noch bis Ende 2025.
Nöh. Vier Jahre im Vorstand der Bahn, plus die Abfindung, weil der Vertrag noch bis 2025 läuft, und das Konto ist voll. Wozu sollte die überhaupt noch so tun, als ob sie arbeitete? Das Ziel der Frauenquote, nämlich das Abgreifen dicker Kohle ohne zu arbeiten, ist doch erfüllt.
Als versierte Digitalexpertin dürfte sie bald eine andere Beschäftigung finden.
„Versierte Digitalexpertin”?
Doch hinter dem Cut stecken offenbar weniger ihre Karrierepläne, sondern der Frust über das, was ihr bei der Deutschen Bahn widerfahren ist. Mit ihr ist erneut eine Managerin am latenten Chauvinismus der Bahn-Spitze gescheitert.
Ist es nicht eher so, dass wieder mal ein lächerliches Quotenweibchen darüber gefallen ist, dass die Geisteswissenschaftler mit ihrem Genderhumbug und Poststrukturalismus, nämlich das es Qualität und Können nicht gibt, das alles nur sozialisiert ist und man sich einfach nur an Frauen gewöhnen müsste, schlicht nicht stimmt? Dass man selbst bei Vorständen merkt, wenn sie nichts können?
Von Anfang an nahmen die führenden Herren – Vorstandschef Richard Lutz (56) sowie Netz- und Politvorstand Ronald Pofalla (61) – sie offenkundig nicht ernst.
Ich darf anmerken: Ich auch nicht.
Und wie ich beschrieben habe, ist die Frau auch nicht ernstzunehmen.
Aber es war halt der Quotendruck.
Um das wichtigste Tech-Projekt der Bahn, die Digitalisierung der Schiene, dufte sie sich nicht kümmern.
Ja, das ist eigentlich überall so, dass man diese politisch aufgezwungenen Quotenfrauen nicht an Wichtiges lässt, sondern sie nur irgendwo rumlabern lässt.
Statt der Maschinenbau-Professorin übernahm der gelernte Jurist und Sozialpädagoge Ronald Pofalla die Aufgabe – und genoss sichtlich die vielen PR-Termine, die mit diesem aufwendigen Vorhaben verbunden sind.
Jetzt auch noch Maschinenbau-Professorin. Notiert. Tausendsassa. Sie lässt kein Fach aus. Professorin für Luft- und Raumfahrt fehlt noch in der Liste, und Chemieprofessorin habe ich auch noch nicht gesehen.
Schon mal drüber nachgedacht, dass man den Politiker Ronald Pofalla vielleicht auch nicht freiwillig in den Vorstand aufgenommen hat? Dass der auch einen Quotenstatus hat, nämlich die Politikerversorgungsquote?
Aber vielleicht war sogar ein Jurist und Sozialpädagoge digital verständiger als Jeschke.
Und von Anfang an zeichneten hohe Konzernkreise ein Bild von ihr, das die Quereinsteigerin als schrullig abwertete.
Ach, jetzt sind die Konzernkreise dran schuld, wie die sich aufführt? Mal in ihre Vorträge auf Youtube geguckt? Oder ihr Dissertation?
„Schrullig” ist noch geschmeichelt. Die ist in der Entwicklung zurückgeblieben. (Schreib ich ja so oft: Mädchen sind körperlich und geistig den Jungs voraus bis in die Pubertät, und dann bleiben viele stehen und es kommt nichts mehr.)
Dazu gehörte die endlos strapazierte Anekdote, dass die Neue zum Amtsantritt in ihrem Bürotrakt einen grünen Teppich – angeblich Kunstrasen – habe verlegen lassen. Sollte wohl heißen: Wer so aus dem Rahmen fällt, kann gar nichts sein!
Kunstrasen im Vorstandsbüro – Wer sollte da keine Fragen stellen?
Der Punkt ist: Aus dem Rahmen kann man heute durchaus fallen, aber wenn man sonst nichts bringt außer aus dem Rahmen zu fallen, fällt das eben sogar in Zeiten von Gender noch auf.
Sabina Jeschke mag auch selbst Fehler gemacht haben, zu wenig Aufmerksamkeit in alltägliche Probleme der Bahn gesteckt haben.
Heißt: Sie hat ihre Aufgaben nicht erfüllt.
Das hat auch Sigrid Nikutta (51), heute Vorständin für Güterverkehr, erlebt. Die Führungsspitze um Lutz und Pofalla unternahm schier alles, um sie fernzuhalten. Sogar eine große Rochade im Vorstand spielten sie durch, um zu verhindern, dass Nikutta zur Bahn kommen kann.
Nach dem, was man aus den Berliner Verkehrsbetrieben so über Nikutta hört, hatten sie auch allen Grund, Nikutta fernzuhalten. Aber nach dem Manager-Magazin sind Frauen immer gut und Männer immer schuld.
Vielmehr ein allgemeines Unbehagen über eine furchtlose Frau, die die selbstgefällige Ruhe im Bahn-Tower stören könnte.
Sicher, dass es nicht Unbehagen über eine befähigungslose Frau war?
Oder ist das im Zeitalter von Gender und Frauenquoten schon so, dass „furchtlos” schon als Befähigungsattribut völlig reicht?
Nur mal zum Nachdenken: Bei Pofalla regt sich das Manager-Magazin auf, dass er Jurist und Sozialpädagoge ist. Sie erwähnen aber nicht, dass Nikutta Psychologin mit Nebenfach Pädagogik ist. Psychologie ist im Güterverkehr natürlich das Wichtigste. Wie oft sind Güterzüge schon zu spät gekommen, weil die depressive Lok im Bahnhof stand und heulte?
Eine Leidtragende der Chauvi-Tour dürfte auch die frühere Fernverkehrschefin Birgit Bohle (47) sein, die Anfang 2019 als Personalvorständin bei der Deutschen Telekom anheuerte.
Vielleicht haben die mehr gezahlt?
Dass die Herren der Bahn ein Problem mit Frauen in Führungspositionen haben, legten sie nicht zuletzt mit einem Brief offen, den sie im Juni an mehrere Ministerien schrieben. Lutz, Pofalla und Personalchef Martin Seiler wandten sich darin gegen Pläne der Bundesregierung, bei Staatsunternehmen eine Frauenquote für Führungskräfte von 50 Prozent einzuführen. Das Vorhaben sei “mit erheblichen negativen Auswirkungen verbunden”, warnte das Trio.
Aha. Man zwingt die Leute dazu, Frauen einzustellen, obwohl es keinen geeigneten Bewerberpool gibt, also sich um ein gleichzeitig knappes und unterqualifiziertes Gut zu streiten, und wenn man sagt, dass das mit Problemen verbunden ist, dann hat man „ein Problem mit Frauen”.
Weil Frauen für bestimmte Positionen schwer zu finden seien, drohe ein zusätzlicher Aufwand von 42 Millionen Euro jährlich. Eine absurde Rechnung, gerade für Bahn-Verhältnisse. Wer Milliarden durchbringt, wird kaum behaupten können, keine vergleichsweise lächerlichen Beträge für die Gleichberechtigung übrigzuhaben. Sofern die Summe überhaupt stimmt.
Man kann schon davon ausgehen, dass sich die Konten der Damen und die der Unternehmensberater, die die Damen nicht nur suchen, sondern der Bundesregierung diesen Frauenquotenwahn eingeimpft haben, um eben daran zu verdienen, in eben dieser Höhe füllen.
Bleibt die Frage:
Wer kauft eigentlich noch diese Gender-Postille „Manager-Magazin”?
Das ist doch offensichtlich der letzte Polit-Müll, den die da von sich geben.