Die linke Elke und der Impfstoff
Wohin nur mit dem Impfstoff.
Vorhin lief im Fernsehen noch die Live-Übertragung aus dem Bundestag, wo man unseren Gesundheitsminister Spahn befragt hat, wann es denn nun endlich voran ginge mit der Impferei und den Tests und so.
Ich fand das komisch, denn morgens war noch im Radio gekommen, dass Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) rätselt, was man jetzt mit dem Impfstoff anfangen könnte, der bei ihnen rumsteht, der würde ja vom Rumstehen auch nicht besser:
„Es ist in der aktuellen Situation nicht hinnehmbar, dass Impfdosen ungenutzt herumliegen“, sagte Breitenbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag. Es sei deshalb richtig, dass über eine neue Priorisierung diskutiert werde. „Wir dürfen dabei aber nicht diejenigen vergessen, die keine laute Lobby haben“, sagte Breitenbach. Obdachlose dürften jetzt nicht aus dem Blick geraten.
Sie ist der Meinung, wenn das Zeug da halt nunmal rumsteht und man sich überlegen muss, was man damit tun könnte, man einfach mal die Obdachlosen impfen sollte. (Ob die wollen, fragt sie nicht.)
Hintergrund ist wohl, dass man erst mal die Polizei impfen wollte und für die 24.000 Dosen vorgesehen hatte, die Polizei aber gar nicht mal so willig ist und den Impfstoff von Astrazeneca nicht so gut findet.
Kam auch gestern in einer Talkshow: Viele halten den Impfstoff von Astrazeneca für zweitklassig (irgendwo hieß es, der habe nur eine Wirkung von 60%), aber irgendwer meinte, zweiter Klasse zu fahren ist immer noch besser als selber zu laufen.
Und nun steht das Zeug halt rum, sie wissen nicht, was machen damit und suchen nun nach politisch korrekten Lösungen. Vermutlich werden sie sich aus dem Zoo die Betäubungsblasrohre und -gewehre ausleihen und damit dann durch die Straßen fahren, nachdem die Temperaturen wieder so gestiegen sind, dass man die Leute mit Kältebussen nicht locken kann.
Schon blöd, wenn man auf Impfstoff sitzt und ihn nicht loswird.
Was mir persönlich fehlt und was ich noch nie gesehen habe: Eine Aussage darüber, ob man sich mit verschiedenen Impfstoffen doppelt impfen lassen kann. Ob man also jetzt den Astrajeneca nehmen kann, weil man gerade nur den bekommt, später aber dann nochmal mit dem Pfizer/Biontech verbessern kann, oder ob die Wirkung des ersten den zweiten neutralisiert oder sogar zu Problemen führt.
Was mir die ganze Zeit durch den Kopf geht:
Wenn man sich entscheiden würde, den Lockdown abzubrechen, weil die Kosten höher als das Risiko sind oder man das wirtschaftlich nicht überleben kann (Lockdown = viele Arbeitslose, Corona = Tote, aber die kosten dann nichts mehr und machen Wohnraum frei) ja nicht einfach sagen kann, wir haben’s uns jetzt anderes überlegt, macht halt doch auf. Im Zweifelsfall müsste man ein Placebo impfen und dann sagen, dass aufgrund des famosen Impfstoffes der Lockdown nicht mehr nötig ist.
Auch ein nur halbwirksamer Impfstoff könnte entscheidungstheorisch ausreichen, um das Kosten-Risiko-Verhältnis gegen den Lockdown zu verschieben.