Ansichten eines Informatikers

Das Kolonialgeschwätz der Grünen

Hadmut
26.2.2021 18:05

Von wirklich dummem und ungebildetem Gerede.

Nicht nur da, es geht seit einigen Tagen wieder massiv durch Presse, Rundfunk, Social Media, wie schlimm das wäre, dass in den Museen das ganze Kolonialbeutezeugs rumstünde.

Irgendwo kam ein Bericht, dass sie in einem – inzwischen weiblich geführten – Museum ganz sicher wären, dass das alles zusammengeklaut sei, sie aber wirklich nicht wüssten, wann, wie, woher, und sie jetzt die Privatreisen des längst verstorbenen Gründungsdirektors nachvollzögen, um endlich nachweisen zu können, dass ihnen das Zeug im Museum nicht gehört und zurückzugeben wäre.

Komischerweise habe ich in all dem feministischen, identitären Gerechtigkeitsgezeter noch nie, noch nicht ein einziges Mal, den Hinweis auf § 937 BGB gehört:

§ 937 Voraussetzungen, Ausschluss bei Kenntnis

(1) Wer eine bewegliche Sache zehn Jahre im Eigenbesitz hat, erwirbt das Eigentum (Ersitzung).
(2) Die Ersitzung ist ausgeschlossen, wenn der Erwerber bei dem Erwerb des Eigenbesitzes nicht in gutem Glauben ist oder wenn er später erfährt, dass ihm das Eigentum nicht zusteht.

Und folgende. Ich zitiere die jetzt nicht alle.

Das heißt, wenn man es schon bei Erwerb böswillig erworben hat oder in den ersten 10 Jahren wusste, dass es gestohlen, unterschlagen oder sowas ist, kann man es nicht ersitzen. Besitzt man aber eine Sache zehn Jahre, und hat keine Kenntnis vom Mangel, dann hat man sie ersessen.

Und damit kann man durchaus argumentieren, dass nach unserem geltendem Recht die Dinge dem Museum gehören und nicht irgendwelchen beliebigen Leuten, nur weil sie gerade schwarz sind. Deshalb wäre solche „Rückgabe” durchaus als Diebstahl, Untreue, Unterschlagung zu werten, weil sie dem rechtmäßigen neuen Eigentümer entzogen werden.

Es gibt zwar diesen Volksmundspruch, der so gern von juristischen Laien rezitiert wird, dass man an gestohlenem Gut kein Eigentum erwerben kann. Das gilt aber eben nicht für einen darauffolgenden „Ersitzer”, wenn der gutgläubig ist. Und vor allem gilt es nicht für Unterschlagung. Das Problem gibt es immer wieder bei Wohnmobilen, die böse Menschen Mieten und mit gefälschten Unterlagen verkaufen. Der Verkauf gilt, das Wohnmobil gehört dem Käufer. Weil es der Eigentümer zur Miete freiwillig herausgegeben hat, es also nicht gestohlen, sondern unterschlagen ist. Und für unterschlagene Sachen gilt eben das Verbot nicht, dass man daran kein Eigentum erwerben kann. Wenn also der verstorbene Museumsdirektor das Zeug in Afrika nicht einfach so geklaut hat, sondern irgendeinem korrupten Heini, der da dran durfte, für 1,50 abgekauft hat, ist das Ding ordnungsgemäß in das Eigentum des hiesigen Museums gelangt.

Vielleicht hat er es aber auch gar nicht kriminell erworben. Sondern ganz normal gekauft. In Afrika kann man alles kaufen. Die verkaufen ihre Frauen, Kinder und Mütter, wenn der Preis stimmt. Man hat mir dort von Mann zu Mann allen Ernstes erklärt, was und womit ich zahlen sollte und was nicht, sollte ich mir da eine Frau kaufen wollen. Ganz Afrika ist ein einziger Kunsthandel. An jeder Ecke verkaufen sie alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

Aber versucht mal, Grüne zur Einhaltung geltenden Rechts zu bringen.

Ich frage mich ja immer, wie die Grünen sich das eigentlich vorstellen mit der Kanzlerschaft. Annalena Baerbock und Robert Habeck wollen beide Kanzler werden, aber der Eid lautet:

Artikel 56 GG:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Was bei deren Gesinnung und Deutsch-Feindlichkeit ein glatter Meineid wäre.

Und Gerechtigkeit üben sie ja nicht gegen Jedermann, sondern nur gegen Weiße.

(Seltsamerweise habe ich in noch keiner Talkshow gehört, dass jemand mal gefragt hätte, wie das Impstoffgebaren Merkels zu diesem Amtseid passen soll.)

Ich will mal wieder eine Geschichte von meinen Reisen erzählten.

Ich war ja mal eine Woche auf Studienfahrt in Peking. Da haben sie uns von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten gekutscht, das übliche Touristenprogramm von Tempel zu Tempel und Kaiserpalast zu Kaiserpalast.

Ich hatte mal geäußert, dass mich das irgendwann langweilt, weil wirklich alles gleich aussieht. Überall rot-gold-lackiertes Holz im selben Stil. Kennt man drei, kennt man alle.

Woraufhin ich vom Reiseleiter eine Erklärung dafür verpasst bekam, warum das genau so ist:

Die Kaiser hätten bei ihnen öfters mal gewechselt, auch weil die sich so gerne meuchelten. Und fast jeder Kaiser, zumindest jede Dynastie, habe es so gehalten, grundsätzlich alles niederreißen zu lassen, was sein Vorgänger aufgebaut hatte, und es in seinem Stil wieder aufbauen zu lassen, damit alles nach ihm aussieht. Deshalb ist alles, was sie haben, im Stil des letzten Kaisers im baufähigen Alter. Nix Historie. Nicht mal der Hochkultur China wäre es in den Sinn gekommen, das alte Zeugs aus historischen Gründen aufzubewahren. Da herrschte das Prinzip tabula rasa, wenn der nächste Kaiser kam. Deshalb sieht alles gleich aus – und vor allem: gleich alt. Von ein paar Steinbauten wie der großen Mauer oder der verbotenen Stadt mal abgesehen. Man hat es deshalb auch gar nicht erst für die Ewigkeit gebaut.

Das übrigens, und darauf muss man auch erst mal kommen, sei der Hauptgrund für diese typischen, nach oben geschwungenen chinesischen Pagodendächer. Nicht, weil die das so wahnsinnig schön fänden, sondern weil eben das alles nicht haltbar und nur aus Holz gebaut war, nur die Dachziegel aus Keramik, damit sie dem Regen standhalten konnten. Regenrinnen hatten sie aber nicht. Damit das Regenwasser aber nicht die Holzwände und -pfeiler runterläuft und sie verfaulen lässt, hat man die Dächer so gebaut, dass das Regenwasser mit Schwung wie auf einer Skischanze einen Horizontalimpuls bekommt und vom Gebäude weggeschleudert wird, statt am Holz runterzulaufen.

Und wenn man in deren Museen schaut, stehen da auch nicht sonderlich viele sehr alte Dinge rum, von Vasen abgesehen – und dem, was die Jesuiten/Kolonialisten da so brachten.

In Dresden haben sie mir im Karl-May-Museum mal erzählt, dass da immer wieder mal echte Indianer aus den USA rübergeflogen und zu Besuch kommen, weil sie heilfroh darüber sind, dass Karl May mit dem Geld, das er mit seinen Romanen verdient hatte, damals indianisches Kulturgut aufgekauft und nach Dresden geschafft hatte. Sie selbst haben nämlich gar nichts aufbewahrt und ohne Leute wie Karl May hätten sie – Schrift haben sie ja nicht – gar nichts über ihre Vergangenheit.

Das gleiche habe ich in Afrika beobachtet: Deren eigene Museen fangen etwa bei der Apartheid an.

Alles andere wurde von Kolonialisten gegründet und befüllt. Sie selbst wären nie auf die Idee gekommen, irgendwelches altes Zeug aufzubewahren. Und da sie ohnehin nur mit Holz, Leder und sowas arbeiten und kaum oder gar nicht mit Metall, gebranntem Ton, Keramik und so weiter, haben sie eigentlich auch nichts, was haltbar wäre.

Ohne Kolonialisten wäre von dem ganzen Zeug überhaupt nichts mehr übrig. Da gäbe es dann gar nichts mehr.

Und wenn man die Leute so stellen wollte, wie sie ohne Kolonialisten dastünden, müsste man ihnen eher noch die Straßen, Eisenbahnen und den Strom wegnehmen. Und die Schlauchboote.

Aber versucht mal, das den grünen Dumpfbacken klarzumachen.

Aber regieren wollen sie. Und Kanzler wollen sie werden.