Der Witz vom Männerkaufhaus…
Ein Leser schreibt mir einen Witz.
Das neue Kaufhaus …
In Deutschland hat kürzlich ein neues Kaufhaus eröffnet, in dem sich Frauen Ehemänner aussuchen können.
Im Eingang hängt eine Anleitung, welche die Verhaltensweise erklärt, nach der hier eingekauft werden kann: “Das Fachgeschäft darf nur einmal besucht werden. Es gibt sechs Stockwerke mit Männern, deren Eigenschaften Stock für Stock besser werden. Sie können sich entweder einen Mann aus dem Stockwerk aussuchen, auf dem Sie sich befinden, oder Sie können ein Stockwerk höher gehen und sich dort umsehen. Sie können aber nicht zurück auf ein niedrigeres Stockwerk, das Sie bereits verlassen haben!”
Kommt nun eine Frau in dieses Geschäft, um sich einen Mann zu suchen.
Im ersten Stock hängt ein Schild: “Diese Männer haben Arbeit!” Sie geht weiter.
Im zweiten Stock gibt es ein Schild: “Diese Männer haben Arbeit und mögen Kinder!” Neugierig geht sie weiter.
Im dritten Stock hängt ein Schild: “Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder und sehen sehr gut aus!”
“Wow”, denkt sich die Frau, fühlt sich aber gezwungen, weiter zu gehen.Sie geht in den vierten Stock und liest: “Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder, sehen sehr gut aus und helfen im Haushalt!”
“Oh Gott, ich kann kaum widerstehen”, denkt sie sich, geht aber trotzdem weiter.Im fünften Stock liest sie: “Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder, sehen sehr gut aus, helfen im Haushalt und haben eine romantische Ader!”
Die Frau ist nahe daran zu bleiben, geht aber dann doch in den sechsten Stock und liest auf diesem Schild: “Sie sind die Besucherin Nummer 31.456.012. Männer gibt es hier nicht. Das Stockwerk existiert nur, um zu zeigen, dass es unmöglich ist, eine Frau zufrieden zu stellen. Vielen Dank für Ihren Besuch im Fachgeschäft der Ehemänner. Auf Wiedersehen!”
Gegenüber hat ein Fachgeschäft für Frauen eröffnet. Es hat ebenfalls sechs Stockwerke. Im ersten Stock gibt es Frauen, die Sex lieben. Im zweiten Stock Frauen, die Sex lieben und Geld haben.
Der dritte bis sechste Stock wurde noch nie von einem Mann besucht ….
Das erinnert mich an zwei Dinge.
Das erste ist eine praktisch gleichlautende, aber ziemlich verzwickte mathematisch-spieltheoretische Aufgabe, die ich mal während meines Studiums irgendwo aufgegabelt habe:
Der Großwesir von Sowieso will seine Tochter, die hochnäsige Prinzessin, die mit nichts zufrieden ist, verheiraten. Also erlässt er folgende Verfahrensregel: Es werden n potentielle Männer für sie ausgesucht und ihr in zufälliger Reihenfolge vorgestellt. Einer nach dem anderen. Bei jedem kann sie dann sagen „Ja, nehme ich” oder „Nein, den nicht, weiter!” Es gibt kein Zurück. Der Unterschied zum Witz: Spätestens den letzten muss sie heiraten, und wenn es die letzte Pfeife ist.
Die Lösung ist ziemlich verzwackt. Ich weiß sie auch nicht mehr oder hatte sie damals schon nicht gewusst, aber habe so dumpf in Erinnerung, dass man sich n/e (e=Eulersche Zahl) Männer anschauen und durchwinken sollte, um einen Maßstab zu bekommen, und danach den ersten, der ein Kriterium erfüllt … und nun weiß ich nicht mehr, was genau es war, ob er besser als der Durchschnitt oder das Maximum der ersten n/e Kandidaten ist. Ich glaube ziemlich, es war der Durchschnitt. Die Lösung war jedenfalls, sich erst einen Teil anzuschauen, um sich einen Überblick über das Angebot, den Mittelwert, die Streuung zu verschaffen, und dann mit dem zufrieden zu sein, was nach diesem Maßstab gut aussieht und dann den ersten zu nehmen der nach diesem Maßstab „gut” aussieht, und nicht zu versuchen, den besten zu finden. Weil’s nicht geht. Die Gewinnstrategie war, das Auswahlverfahren zu optimieren, nicht den Prinzen. Weil die Aufgabenstellung keine Optimierung des Prinzen zulässt.
Und es erinnert mich an, auch schon so vielleicht 30 Jahre her, einen Artikel über einen (durchaus ernst gemeinten) Wettbewerb unter Werbeexperten. Das geht heute nicht mehr. Das war damals in der Zeit vor dem Internet, als es in den Tageszeitungen – kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen – im Anzeigenteil noch ganze Spalten oder sogar Seiten voller Kontaktanzeigen mit Chiffre-Nummer gab. Das war früher mal so, dass Zeitungen einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes mit Annoncen verdient haben, Biete / Suche, allen möglichen gebrauchten Kram, Autos, Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und so weiter. Heute alles bei eBay, Autoscout, Immobilienscout und so weiter. Damals hat man noch an die Chiffrennummer bei der Zeitung geschrieben, die haben das sortiert und nach einer Woche im Sammelkuvert an den geschickt, der die Anzeige geschaltet (und bezahlt) hatte.
Der Wettbewerb war, eine anonyme Kontaktanzeige mit Chiffrenummer aufzugeben. Wer die meisten Zuschriften bekommt, hat gewonnen. Kein Realitätsbezug, Anzeige darf frei erfunden werden, Inhalt beliebig. Es ging einzig nur darum, irgendwie die meisten Zuschriften zu erhalten.
Fast alle Werber haben da männliche und weibliche Suchanzeigen aufgegeben, und die fiktive Suchende oder den Suchenden in den höchsten Tönen gelobt, Kochen, Tanzen, jung, blond, wunderschön, er gutsituiert, finanziell unabhängig im besten Alter, mit Auto, blablabla.
Die schrieben ganze Romane, aber da kam fast nichts rein. Die meisten bekamen gar nichts, keine einzige Zuschrift. Andere zwei oder drei.
Haushoch gewonnen, mit einem Waschkorb voller Zuschriften, hatte die mit Abstand kürzeste und inhaltloseste Anzeige, die das auf den Punkt brachte, und die nur aus einer einzigen Zeile bestand, und deshalb auch noch die billigste war, weil nach Zeilen abgerechnet wurde: „Ficken? Sie sucht ihn. Chiffre Nr. …”
Was mir übrigens damals und auch im Internet schon aufgefallen ist:
- Männer beschreiben sich in Kontaktanzeigen selbst, also was sie bieten, sind aber sehr unspezifisch oder kommentarlos dazu, was sie suchen.
- Frauen beschreiben in Kontaktanzeigen den Idealmann, den sie suchen, sagen aber nur wenig darüber, was sie bieten.