Ich habe endlich mein Geschlecht gefunden!
Irgendwas tief in mir drin wusste schon immer, dass da was nicht stimmt. Dass ich da gefangen bin im falschen Körper eines … Mannes.
Doch Gender Studies haben schließlich auch mir geholfen, mich zu befreien. Das hier ist mein Coming out.
Der hat mich erleuchtet und befreit:
Dem schließe ich mich an.
Ich wusste doch gleich, dass es etwas zu bedeuten hat, dass ich so gerne Hubschrauber fliege (und vor 20 Jahren schon die Schulbücher gekauft und eine halbe Flugstunde hatte). Ich konnte mir das damals aber nicht leisten, war zu teuer, den Heli-Pilotenschein zu machen. Aber es zeigt doch: Ich bin im falschen Körper. Ich muss in einem Drehflügler sein.
Also werde ich jetzt Verfassungsbeschwerde auf Geschlechtsänderung erheben, damit ich beim Frauenministerium die Förderung auf eine Vorbereitung zur Geschlechtstransformation in der nächsten Flugschule machen kann. Auf dass ich mir PPL(H) als Geschlecht im Ausweis eintragen lassen kann. Mit Bordraketen. Und weil ich anerkannt werden möchte, werde ich ab sofort mit Heli-Pilotenhelm rumlaufen, und wehe, jemand sagt ein kritisches Wort. Und nach der Bewährungsphase und mit ausreichend Kerosin kann ich dann selbst abheben und fliegen. Weil ich ein Helikopter bin, ein Kampfhubschrauber. Schande auf jeden, der sagt, dass ich nicht fliegen kann. Oder der mir meine Luft-Boden-Raketen nicht gönnt.
Hach, bin ich erleichtert. Jetzt ist es raus.
Ob ich diese süße Bell UH-1D nochmal finde, an der ich damals im Westerwald eine Palette Panzerminen als Außenlast angehängt habe? Das war so erotisch, als ich ihren Bauch und ihren Haken streicheln durfte. Oh, ich liebe ihre Rundungen so um die Kabinentüren herum.