Wenn linke Politik versagt: Die Berufsträume kleiner Mädchen
Pilotin?
Informatikerin?
Bundeskanzerlin?
Nein.
Ein „Elter” (ich lasse es mal ausdrücklich offen und ergötze mich darin, wie dämlich Gender-Sprech klingt) hat mir erläutert, was der Berufswunsch kleiner Mädchen ist.
Oh, ich kann mich noch an meinen großen Berufswunsch in dem Alter erinnern. Ich musste mich als Kind, weiß nicht mehr, so 5 oder 6 Jahre alt, mal einer kleinen Operation unterziehen. Und war total begeistert. Kann mich noch prima erinnern. Ich kam zum ersten Mal in einen Operationssaal, und anstatt dass die da gleich gruselige Dinge mit mir angstellt haben, kamen der Chirurg und die Anästhesistin zu mir, der nahm mich auf den Arm, führte mich rum (ich war damals schon total technikbegeistert) und die erklärten mir alles. Alles, was ich wissen wollte. Narkosegerät. Die große Lampe an der Decke. Die Instrumente. Ich weiß noch, dass ich so (im positiven Sinne) aufgeregt war, dass ich gleich zweimal gefragt habe, warum die grüne und nicht weiße Kleidung anhaben. Na, weil die Lampe so hell ist. Da würde weiß blenden. Und weil auf weißer Kleidung Blutflecken rot aussehen, das fänden die Patienten so schrecklich. Auf grün sehen die dann schwarz aus, das stört keinen.
Mein Entschluss stand für Jahre unverrückbar fest: Ich werde Chirurg.
Es kam anders. So, wie bei den vielen, die Lokführer werden wollten. Ein Mädchen in meiner Grundschulklasse wollte unbedingt zur Telefonauskunft. Kennt heute keiner mehr, aber damals gab es noch einen Telefonauskunftsdienst. Weil man ja nicht alle Telefonbücher haben konnte. Da konnte man anrufen und fragen, wie die Telefonnumer von Fritz Meier in Sowieso lautet, und die haben das dann in den Telefonbüchern rausgesucht und einem erzählt. So richtig nachgeblättert. Berufe die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. (Wer kennt noch alles Telefonbücher? Und wer hat schon mal eine Telefonnummer in einem Telefonbuch nachgeschlagen?)
Nun hätte ich ja gedacht, dass sie in den Schulen und Kindergärten massiv auf die Kinder einwirken, dass die Jungs dann Krankenschwester werden und die Mädchen Kampfflugzeugpilotinnen, Astronautinnen, Ingenieurinnen, Bundeskanzlerinnen.
Denkste.
Wisst Ihr, was die werden wollen? Und nicht nur ein paar, sondern wie mir gesagt wurde, fast alle?
Influencerin.
Ist der Hammer.
Vor allem weil die (ich habe ein Beispiel gesehen) wirklich intensiv üben und sich mit vollem Elan vor den Handy-Kameras voll in die Posen schmeißen und sich gegenseitig dabei aufnehmen – mit gespenstischer Intensität, ich will schon fast sagen: Professionalität.
Es hat zwar eine komische Komponente, und wie ich eingangs beschrieb, sollte man die Berufswünsche von Kindern in diesem Alter nicht allzu ernst nehmen, sondern – wie ich finde – sie einfach mal machen und spielen und üben lassen. Ich halte es im Prinzip sogar für eine sehr gute Idee, wenn sich Kinder auch in dem Alter schon damit auseinandersetzen, was sie mal werden wollen, worauf sie hinarbeiten. Ich finde das ganz wunderbar, wenn sich Kinder schon in dem Alter mal über einen Beruf informieren, sich da reindenken, Informationen sammeln. Ändert sich ohnehin meist nochmal, aber ich finde das sehr nützlich und wichtig, einfach mal zu üben, einen Beruf zu erfassen, sich in ein Thema zu vertiefen.
Aber nicht ausgerechnet Influencerin. Denn das hat ja überhaupt keine intellektuelle oder ausbildungsmäßige Komponente. Schminktipps im Bikini, und natürlich Posing und viel Geld.
Ich fände es ja noch ulkig, wenn da in jeder Klasse eine oder zwei das vorhätten. Aber viele, fast alle?
Wisst Ihr, was das heißt?
Der ganze Gender-Scheiß hat wieder nur dazu geführt, dass Mädchen sich einen fast reinen Frauenberuf raussuchen, von dem sie sich versprechen, nur Spaß und keine Arbeit zu haben.
Es gibt nur sehr wenige männliche Influencer (es gibt Leser, die mich für einen halten), weil das alles eben mit der Optik und sozialen Wirkung funktioniert, und das tun Männer eben nicht. Das ist was für einen bestimmten Typ Frau, nämlich den, der in exakt das Muster und Schema passt, was uns die Marxisten als „sozialisiert” und „sexistisch” austreiben wollen. Influencerinnen wirken nicht über das, was sie können, sondern über die Wirkung im Gehirn durch Auslösen des Frau-Musters.
Ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren, als das mit dem Gender-Scheiß losging, und in den Fotozeitschriften schon davon gelesen zu haben, dass man sich darüber aufregte, dass auf Fernsehzeitschriften immer dieselben Fotos sind: Lachende Frau, meist blond, immer dasselbe Grinsen, dieselbe Position, immer Dekollete auf Durchzug. Ich kann mich erinnern, dass ich in der Zeitschrift über Fotobildbearbeitung „Docma” mal eine Beispielbildbearbeitung gesehen habe, wie man ein normales Portraitfoto einer normalen Frau in ein Fernsehzeitschriftencover zu verwandeln. Strahlelächeln, Mund breit gezogen, Zähne aufgehellt, Augen retuschiert, Haare aufgedonnert, und so weiter und so weiter, und vor allem: Titten ausgetauscht. Original ging gar nicht, zumal sie normal angezogen war. Aus dem Bildarchiv Prachttitten samt tiefst dekolletierten Schwundfetzen außenrum.
Immer dieselben Titelbilder, sehen immer gleich aus. Weil sie immer dasselbe Muster im Hirn triggern.
Sie haben versucht, normale Frauenfotos auf die Titelseite zu packen. Oder gar Männer. Geht nicht. Läuft nicht, Kauft keiner. Warum? Weil Fernsehzeitschriften weit überwiegend von Frauen gekauft werden. Und die kaufen das nur, wenn die Standardfrau mit Standardlächeln und Standardtitten vorne drauf ist.
Frauenzeitschriften. Cosmopolitan. Vogue. Auch alle nach demselben Prinzip. Immer Titelbilder im selben Stil. Ich glaube, es gab ein einziges Mal einen Mann auf dem Titelblatt der Cosmopolitan. Bei der britischen war der Queer. Bei der Vogue einer, der gerne Tütü trägt.
Den ganzen Gender-Quatsch können die sich gerade an den Hut stecken, Gendern funktioniert einfach nicht. Das Hirn ist organisch gebaut und setzt sich durch.
Neulich noch gingen sie alle zu Fasching als Prinzessin und steckten in rosa. Das hat man ihnen ausgetrieben.
Jetzt stehen sie vor dem Handy und üben Influencerin.
Oder das, was sie sich darunter vorstellen. Weibliche Posen abspulen.