Ansichten eines Informatikers

Die diverse IT-Branche ist eine rotzfaule Woke-Klapsmühle

Hadmut
3.5.2021 23:01

Ich hacke ja gerne auf den Geisteswissenschaftlern rum.

Die IT-Branche verblödet auch – durch Vergeisteswissenschaftlichung.

Oder: Die Realität von „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. 😀

Letzte Woche

Ein Leser schreibt mir:

die Softwarefirma hinter Basecamp verabschiedet sich von der Wokeness-Kultur.

Neue Positionen:

  • Wir sind eine Softwarefirma, keine Gesellschaftsänderungsfirma
  • Keine vergiftenden Politikdiskussionen mehr, sondern Arbeit
  • Kein wohlmeinendes Nudging mehr, sondern individuelle Entscheidungen
  • Keine Kommittees mehr, sondern persönliche Verantwortung

Das volle Statement hier:
Changes at Basecamp (hey.com)

Vielleicht was für ihr Blog?

Interessant, ja, das Statement ist etwas länger.

Im Wesentlichen steht da drin: Ist jetzt Schluss mit Kindergarten, Tralala und linken Diskussionen, wir sind jetzt wieder Softwarefirma und arbeiten wieder an unseren Aufgaben.

We make project management, team communication, and email software. We are not a social impact company. Our impact is contained to what we do and how we do it. We write business books, blog a ton, speak regularly, we open source software, we give back an inordinate amount to our industry given our size. And we’re damn proud of it. Our work, plus that kind of giving, should occupy our full attention. We don’t have to solve deep social problems, chime in publicly whenever the world requests our opinion on the major issues of the day, or get behind one movement or another with time or treasure. These are all important topics, but they’re not our topics at work — they’re not what we collectively do here. Employees are free to take up whatever cause they want, support whatever movements they’d like, and speak out on whatever horrible injustices are being perpetrated on this group or that (and, unfortunately, there are far too many to choose from). But that’s their business, not ours. We’re in the business of making software, and a few tangential things that touch that edge. We’re responsible for ourselves. That’s more than enough for us.

Der ganze Meinungs- und Sozialhokuspokus sei weiterhin möglich, aber eben Privatsache und in der Privatzeit zu erledigen. Während der Arbeitszeit arbeitet man stattdessen nun wieder an dem, was die Firma eigentlich als Geschäft so macht. Man soll für sein Gehalt wieder an seinen Aufgaben arbeiten.

Also: Gehalt für’s Arbeiten, nicht für das Ausleben des Privatlebens in der Firma.

Ergebnis

Seither hat ein Drittel der Mitarbeiter gekündigt.

Am Arbeitsplatz für das Gehalt arbeiten, statt seine privaten politischen Interessen verfolgen? Geht ja gar nicht.

Daily Wire:

One-Third of Basecamp Employees Quit After Founders Ask Them To Focus On Work, Not Wokeness, At Work

About one-third of employees at software company Basecamp quit days after bosses told them to keep ideology out of the workplace and focus on the company’s actual business. […]

Tech journalist Casey Newton said about one-third of the company’s roughly 60 employees took buyouts shortly after, with one fuming: “Basically the company has said, ‘well, your opinions don’t really matter — unless it’s directly related to business…’ A lot of people are gonna have a tough time living with that.”

Newton reported at Platformer that woke tensions boiled over after, in December, a new hire “volunteered to help the company work on diversity issues.”

This included criticizing the fact that for years, many employees had contributed to a list called “Best Names Ever” in which they placed funny customer names — of “the sorts of names Bart Simpson used to use when prank calling Moe the Bartender: Amanda Hugginkiss, Seymour Butz, Mike Rotch.”

Da weiß man dann gleich, aus welchen Lagern dieses Drittel der Belegschaft, das gekündigt hat, nachdem sie für ihr Geld arbeiten sollten statt sich um Diversität zu kümmern.

Quotenfrauen, Black Lives Matter und sowas.

Bei Heise auf deutsch:

Daraufhin quittierte binnen 48 Stunden etwa ein Drittel der Belegschaft von Basecamp (dem früheren 37signals) den Dienst, darunter auch altgedientes Führungspersonal: Mindestens 20 der 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilten auf Twitter und in anderen Kanälen mit, dass sie die Kündigung eingereicht haben. […]

Für Entwicklerinnen und Entwickler ist das insofern relevant, als das Unternehmen Basecamp nicht nur die gleichnamige Software für Remote-Arbeit und den E-Mail-Dienst HEY herausgibt, sondern federführend auch hinter dem Framework Ruby on Rails steht. David Heinemeier Hansson (alias DHH) ist nicht nur einer der beiden Firmengründer, sondern gilt auch als Erfinder des verbreiteten Frameworks zum Erstellen von Webanwendungen mit der Programmiersprache Ruby. Unter den Personen, die Basecamp nun verlassen oder bereits verlassen haben, befinden sich einige Mitglieder des Rails-Kernteams. Die Rails-Community zeigte sich seither in den sozialen Netzen verunsichert.

Die Sache ist nämlich die:

Man fordert zwar ständig „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ – meint damit aber für gleiche Arbeitsstelle.

Davon, für das gleiche Geld dann tatsächlich zu arbeiten, das auch noch gleich, war nicht die Rede.

Diversität heißt: Ein Haufen Leute – man könnte abschätzen, ein Drittel der Firma – kassiert nur Gehalt um rumzustänkern, hat aber keinen Bock, zu arbeiten.

Ich kenne einen deutschen Konzern, bei dem das gerade ähnlich läuft. Bei deutschen Behörden wohl Standard.