Gen und Hirn
Was gefunden. [Anmerkung]
Ich schreibe doch seit ungefähr 10 Jahren immer wieder, dass sich mir auf den vielen politischen, vor allem feministischen Veranstaltungen immer wieder das Gefühl aufdrängt, dass diesen Leuten ein Teil des Gehirns organisch oder zumindest funktional fehlt, dass diese Leute überhaupt nicht rational denken können. Dass diesen Leuten jeglicher Zugang zu sachlichen, logischem, auch hypothethischem Denken fehlt.
Ich hatte oft beschrieben, dass mir immer wieder auffällt, dass der Erlebnishorizont viele Leute im wahrsten Sinne des Wortes auf Armlänge beschränkt ist, dass sie nur wahrnemen, was sie haptisch erfühlen, was sie „begreifen“ können.
Es gibt noch einen Aspekt, der mir in München oft bei Autofahrern und in Berlin oft bei Frauengruppen aufgefallen ist: Die fehlende Fähigkeit, sich in einen anderen hineinzuversetzen, die Situation aus dessen Lage zu sehen, seine offen erkennbaren Handlungen logisch fortzusetzen. Wenn man so ganz klassisch-fahrschulmäßig auf einem Parkplatz parken will, der parallel zur Straße am rechten Fahrbahnrand liegt, fährt man doch erst eine Fahrzeuglänge vorbei, bis man auf Höhe des nächsten Fahrzeugs ist. Dann blinkt man rechts und legt den Rückwärtsgang ein, damit auch hinten das weiße Rückfahrlicht angeht, schaut, dass hinter einem keiner ist, und fährt dann rückwärts rechts eingeschlagen in die Parklücke. Ich habe das in München häufig erlebt, dass die dann direkt hinter einem stehen, blockieren, hupen, sich aufregen, aber nicht vorbeifahren, weil sie trotz freiem Parkplatz, Blinken, Rückfahrleuchte (Funktion überprüft) und schlüssigem Verhalten nicht auf die Idee kommen, dass der da vor ihnen in die Parklücke will.
Besonders in Berlin ist mir aufgefallen, dass vor allem Frauengruppen, egal ob wenig oder viele, ob alt oder jung, am liebsten an engen Stellen Klumpen bilden oder gerne auch mal allein am Ende der Rolltreppe oder vor dem Aussstieg aus dem Bus direkt stehenbleiben, um sich erst mal zu überlegen, was sie überhaupt wollen, aber nicht verarbeiten, dass hinter ihnen noch andere kommen, die nicht vorbei können, und sie einfach mal nur einen oder zwei Meter nach vorne gehen müssten. Oder im Bahnhof den kompletten Durchgang verstopfen oder sowas. Häufig schauen die einen sogar an, sehen genau, dass man auf sie zukommt, nehmen einen wahr, aber sind nicht in der Lage zu extrapolieren, dass ihr Standort in der Weglinie des anderen liegt und sie keinen Weg dran vorbei mehr zulassen. Bleibt man steht und guckt vorwurfs- oder erwartungsvoll, passiert auch nichts. Sie wundern sich höchstens, warum man grimmig guckt. Erst wenn man ein „Darf ich mal bitte durch!?“ bellt, springen sie plötzlich schuldbewusst mit „Oh, Entschuldigung“ oder „Selbstverständlich“ zur Seite. Nicht in der Lage, das räumlich zu erfassen, dass da einer kommt und durch den Durchgang will, den sie gerade zu dritt oder zu dreißigst versperren. Erst auf emotionaler Ebene (oh, der ist sauer, wir haben dem was getan) erfassen sie das dann.
Ich habe schon häufig darüber nachgedacht, ob diese Fähigkeit, die Bewegung oder Absicht des anderen zu erkennen und zu extrapolieren, vorauszusagen, vielleicht gar keine allgemeine intellektuelle Fähigkeit ist, sondern speziell was mit Jagd und Kampf zu tun hat. Ob man das vielleicht braucht, um erfolgreich jagen oder sich verteidigen zu können. Und ob es vielleicht etwas damit zu tun hat, auch die eigene Handlung zu prognostizieren und in die Zukunft zu planen, wie eben Einparken.
Häufig überlege ich, ob die Unterschiede zwischen den Gehirnen der Menschen vielleicht weit größer sind, als wir so generell annehmen, weil sie mehr oder weniger dadurch übertüncht werden, dass das Hirn in gewisser Weise lernfähig ist und fehlende Eigenschaften nachlernen oder nachahmen kann. Autisten beschrieben ja schon (auch welche unter meinen Lesern), dass sie die Sache mit den Gesichtsausdrücken und emotionalen Zuständen anderer mehr oder weniger mühsam erlernen und teils anhand von Tabellen mit Gesichtsausdrücken vergleichen müssen. Es sei, als müssten sie etwas langsam in Software emulieren, was andere hartverdrahtet drin haben und schnell können. Und genau diesen Eindruck habe ich inzwischen, dass nämlich die Schule und das allgemeine Leben den Effekt haben, dass fehlende Fähigkeiten quasi als Softwareprothese mehr oder weniger nacherlernt werden, aber das eben oft nur behelfsweise.
Es könnte der Grund sein, warum manche Kinder sich so wahnsinnig schwer mit Mathematik tun, und das als eine Art Folter oder völlig unverständliches Zeug empfinden.
Häufig habe ich mich deshalb ja schon um das Thema Amygdala gedreht, und darum, dass man schon nachgewiesen hat, dass es tatsächlich hirnorganische Unterschiede gibt und die unterschiedlich groß sein kann, bei manchen verkümmert winzig, bei anderen überentwickelt groß.
Gerade habe ich in der WELT einen Artikel dazu entdeckt: Psychologie – Wie unsere Gene bestimmen, ob wir Bauch- oder Kopfmenschen sind von einer Stefanie Stahl.
Wie Menschen handeln, wird auch durch genetische Persönlichkeitsmerkmale bestimmt. Wer ihren Einfluss kennt, kann andere Menschen besser beurteilen. Dieses Wissen hilft dabei, Beziehungen glücklicher zu gestalten – und offenbart einiges über uns selbst.
Damit sind dann natürlich der ganze Marx-Klassenmist und der Ideologiekäse der Sozialwissenschaften und Philosophen im Ganzen hinfällig.
Als Psychologin beschäftige ich mich seit Langem damit, wie unsere Kindheit und unsere Lebenserfahrungen unser Wesen prägen. Daneben haben wir alle aber auch eine genetische Ausstattung mitbekommen, die unsere Individualität ausmacht.
Diese angeborenen Persönlichkeitsmerkmale wurden von etlichen Psychologen und Neuropsychologen erforscht. Darauf basierend haben zunächst der Arzt und Psychoanalytiker C. G. Jung und dann die Amerikanerinnen Katharine Briggs und Isabel Myers eine psychologische Typenlehre entworfen. Ich arbeite als Psychotherapeutin mit diesem Konzept aus vier psychologischen Dimensionen und insgesamt 16 unterschiedlichen Charakteren.
Das hört sich zwar schon wieder wie Geschlechtervielfalt an, aber es ist trotzdem interessant, denn letztlich ist das Hirn ja nicht wie ein Computer RAM, ROM, Platte, fertig, sondern ein Konglomerat, ein Konvolut aus verschiedenen einzelorganischen Funktionen, die alle unterschiedlich ausgeprägt und verbunden sein können. Und dieselben Geisteswissenschaftler, die uns einerseits erzählen, dass das Geschlecht aus unzähligen analogen Parametern bestünde, wollen uns andererseits erzählen, dass alles nur ansozialisiert sei und wir nur zwei Geschlechterstereotype als Lehrmodelle haben. (Woher kommen dann die angeblich 4000 Geschlechter, wenn alles nur ansozialisiert ist und sie sich beklagen, dass nur zwei Geschlechter ansoszialisiert werden? Und wo ist da dann überhaupt das Problem?)
Ich selbst habe zum Beispiel eine Freundin, die an einem Punkt ihrer Persönlichkeit ganz anders tickt als ich. Sie ist eine sogenannte Denk-Entscheiderin, ich bin Fühl-Entscheiderin. Zwischen diesen beiden Typen knallt es häufig, weil sie in ihrem Kommunikationsstil und Verhalten ziemlich konträr sind.
Sie bewegen sich quasi aus entgegengesetzten Richtungen auf Menschen zu: Fühl-Entscheider sind sehr harmoniebedürftig, empathisch und loben gerne. Sie suchen beim Gegenüber zunächst das Gemeinsame. Die Denk-Entscheider stellen eher die Sache in den Vordergrund, sie denken lösungsorientiert und zweckdienlich. Das heißt nicht, dass sie nicht hilfsbereit sind, aber sie fühlen sich wohler, wenn es nicht um emotionale, sondern um praktische Ratschläge geht.
Ist das der unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaftlern?
Ist das genau der Gender-Krieg, der hier abläuft?
Ist das genau das, was ich beschrieben habe, wenn ich beschrieben habe, dass die auf mich den Eindruck machten, als fehle ihnen ein Stück vom Hirn?
Ist das das Stück, das fehlt?
Bei meinen Vorträgen über die Persönlichkeitstypen gibt es an dieser Stelle übrigens oft Lacher, irgendeine Frau sagt garantiert „wie mein Mann“ oder ein Mann ruft „wie meine Frau“. Und ja, von den vier Dimensionen der Typenlehre ist dieser Teil der einzige, der geschlechtsspezifische Unterschiede aufweist: Rund 65 Prozent der Männer sind Denk-Entscheider. Das ist allerdings kein Beleg für ein Klischee über ach-so-rationale Männer und ach-so-emotionale Frauen!
Ein Beleg nicht, aber eine Erklärung.
Meine Freundin gehört zu den 35 Prozent Frauen, welche die Welt aus einem gewissen kritischen Abstand heraus betrachten. Als sie – vor Corona – bei einem großen Coaching-Event von mir teilnahm, erzählte sie mir im Nachklapp, was man beim nächsten Mal noch alles verbessern könnte. Weil ich nun aber weiß, wie sie tickt, war ich nicht beleidigt. Ich habe sie ganz einfach gefragt, was ihr alles gut gefallen hat und beim nächsten Mal wiederholt werden sollte. Auf diese Weise habe ich dann sehr viele sachdienliche Anregungen und Komplimente bekommen.
Das geht mir häufig so, dass ich anecke, weil ich zu irgendwas sage, was man verbessern könnte, obwohl ich es eigentlich nur positiv, konstruktiv meine und der Sache zutragen will. Selbst in eigenen Angelegenheiten (neulich im Podcast-Interview) komme ich nicht so gut rüber, weil ich viel zu selbstkritisch bin, mir das Hurra fehlt und ich immer erst mal mit der Liste komme, was noch alles verbessert werden muss. Wenn die Leute stattdessen mal ein dickes Lob „Das hast Du so gut gemacht“ oder umgekehrt ein „Mein Blog ist sooo erfolgreich“ von mir erwarten.
Allerdings stimme ich dieser Psychologin in einem Punkt gar nicht zu:
Meiner Erfahrung nach tut es gerade diesen beiden Typen gut, wenn sie sich ihrer Unterschiede und Stärken bewusst sind. Keiner dieser Charakterzüge ist nämlich dem anderen überlegen oder unterlegen. Gemeinsam können sie sich weiterentwickeln.
Ich glaube nämlich nicht, dass diese zwei Grundtypen als Alternative stehen, das zwei Wege sind. Ich glaube im Gegenteil, dass die einen das rationale Denken haben, und es den anderen fehlt, deshalb die übrigen Funktionen quasi überquellen und den Leerraum ausfüllen. Und ich glaube ganz und gar nicht, dass die das halt auf andere Weise machen, weil wir in unserer hochverdichteten und technologisierten Welt reihenweise Probleme und Aufgaben haben, die nur intellektuell-rational zu lösen sind. Man kann emotional keine Elektroautos entwickeln, Brücken oder Hochhäuser bauen, Flugzeuge leiser oder sparsamer machen. Es geht nicht. Unsere Welt, vor allem die der letzten 400 Jahre, wurde von den Rationalen gebaut, entwickelt, gemacht.
Die Emotionalen haben mit ihrem Marxismus- und Feminismus-Mist ingesamt eine Negativbilanz.
Natürlich gibt es Dinge, die die dann besser können, weil sie das können, was ich schon häufig als Emotionalsynchronisierung bezeichnet habe: Darstellen, Verkaufen, Anpreisen. Influencer.
Ich wäre ein lausiger Influencer. Würde ich versuchen, kleinen Mädchen Schminke anzudrehen, wäre die Firma danach pleite.
Der größte Quatsch von allem ist dieser Geisteswissenschaftlerkrampf von der Sozialisierung und der Blank-Slate-Theorie. Und das ist von Leuten ohne jede ratio gemacht, so ein reines Wohlfühlding. Von dem sie sich dann alle ganz schlecht fühlen.
Und ich glaube mich erinnern zu können, vor Jahren schon mal einen Blogartikel dazu geschrieben zu haben, dass sie irgendwo herausgefunden haben, dass die politische Ausrichtung, ob man eher links oder ehr konservativ ist, genetisch veranlagt ist. Neulich hatte ich ja schon die Frage, ob der Umstand, dass in der linken Gender- und Politszene so viele Obernazi-Nachfahren aktiv sind, vielleicht nicht eine Abwehr- und Selbstreinigungsreaktion ist, sondern die Wirkung derselben genetisch bedingten Verhaltensweisen – Leute durch Ideologie anführen zu wollen.
Anmerkung: Weil mir jetzt gar so viele Haarspalter und Klugscheißer schreiben, dass man zum Einparken den Blinker zu setzen habe, bevor man an der Parklücke vorbei ist:
Ja.
Mache ich auch.
Aber das hier sollte keine erschöpfende Abhandlung über die Straßenverkehrsordnung oder das Einparken geben.
Mir ging es darum, verständlich und lesbar zu erläutern, dass die Leute vor sich sehen, dass da eine Parklücke ist, einer davorsteht, rechts blinkt, die Rückfahrlampe an hat, und sie trotzdem nicht auf den Trichter kommen, dass der da einparken will. In ein paar Fällen habe ich den Leuten sogar extra erklären müssen, dass ich nicht aus Jux und Dollerei auf der Straße stehe, sondern in diese Parklücke da einparken möchte.
Und nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich auch nicht plötzlich auf die Bremse latsche und urplötzlich stehen bleibe. Macht Ihr vielleicht, ich nicht. Ich bleibe in dieser Situation nämlich auch erst mal kurz neben dem Parkplatz stehen um zu prüfen, ob ich da überhaupt reinpasse. Das ist nicht so, dass ich da plötzlich in die Eisen haue und unvorhergesehen eine Vollbremsung mache, wie mir manche daraus unterstellen. Beim Auffahrunfall ist man da nämlich schuld und bekommt noch Ärger mit der Versicherung wegen grober Fahrlässigkeit.
Erstaunlich aber, wie manche Leute einem aus allem, was nicht dasteht, einen Vorwurf drehen wollen.