Von der Selbstabschaffung der Wissenschaft
Eine Leserin macht mich auf einen Kommentar aufmerksam.
Telepolis stellt die Frage, worin eigentlich noch der Sinn der Doktorarbeit liegt, nachdem sie von Figuren wie Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Annette Schavan (CDU), Franziska Giffey (SPD), Ursula von der Leyen (CDU) und anderen geschändet wurde.
Dazu wies mich eine Leserin auf diesen Kommentar im Kommentarforum eines Lesers „Waldgeist“ hin:
Die Wissenschaft schafft sich selbst ab
Ich wollte Ende der Neunziger ernsthaft promovieren, damals glaubte ich noch an das humboldtsche Universitätsideal. Ich habe jedoch sehr schnell gemerkt, dass es meinem Doktorvater nur um eines ging: sich selbst zu profilieren. Ihm war nicht daran gelegen, mich in irgendeiner Weise zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragen zu lassen. Ich sollte 5 Jahre lang in seinen Allerwertesten kriechen und möglichst viele Drittmittelprojekte vorantreiben, damit ich am Ende mit zwei Buchstaben und einem Punkt werden belohnt würde. Versuche, mit ihm in ein wissenschaftliches Gespräch zu kommen, wurden mehr oder weniger abgeblockt. Nach einem Jahr habe ich dann beschlossen, lieber ein Startup zu gründen und mich nach weiteren 1,5 Jahren Halbtagsstelle komplett aus der Uni verabschiedet. Diesen Schritt habe ich nie bereut. (Meine Alma Mater war übrigens dieselbe wie die von Hadmut Danisch, er dürfte ein paar Semester über mir gewesen sein. Die Gestalten, die er in seinem Buch beschreibt, kenne ich daher allzu gut.)