Die politisch korrekte Mordbezeichnung
Ideologie absurd.
In Berlin sollen zwei Afghanen aus verletztem Ehrgefühl ihre ebenso afghanische, aber nach deutschem Stil lebende Schwester umgebracht haben. Alle drei Flüchtlinge.
Nach Deutschland geht man dann gerne, deutsches Hartz IV und deutsche Wohnung nimmt man auch gerne, aber wenn die Schwester sich dann auch benimmt, wie in Deutschland, ist das ein Grund, sie zu ermorden. Das Deutsche an und für sich ist ehrenunverträglich, wenn es nicht um Geld und Unterkunft geht.
Jetzt bin mich mir nicht sicher, ob es derselbe Fall ist, der seit Tagen durch die Presse geht, aber vermutlich schon: Zwei Berliner Brüder hatten ihre Schwester gemeuchelt und – fahrentgeltsparend – im Koffer per ICE nach Bayern geschafft, um sie dort zu entsorgen. Überwachungskameras hatten sie mit dem Koffer gefilmt. So mancher hat einen Koffer ein Berlin. Wenn man hinnimmt, dass es dieselbe ist, auch wenn es in der Presse mal Maryam H. (34) und mal Myriam H. heißt.
SCHWESTER-MORD – Hier hieven die Brüder Koffer mit der Leiche in Zug https://t.co/LbwhbjmIPk #Nachrichten #Berlin #News
— BILD Berlin (@BILD_Berlin) August 10, 2021
Die Süddeutsche beschreibt die Motivation so:
Die Frau hatte zwei Kinder im Alter von 9 und 13 Jahren und war von einem afghanischen Mann geschieden. Nach Angaben von Ermittlern wurde sie massiv besonders von einem der Brüder, der auch in Berlin lebte, unter Druck gesetzt. Er soll kontrolliert haben, ob sie ein Leben nach den Vorschriften einer rückständigen, männerdominierten islamischen Gesellschaft führte.
Der Bruder wird sich halt gedacht haben, der Islam gehöre doch zu Deutschland. Was wieder mal die Frage aufwirft, die ich schon öfters gestellt habe, welchen Wert es eigentlich hat, einem Flüchtling Asyl zu gewähren, wenn man das, wovor er flieht, hier reinlässt und es hier dann genauso ist. Worin etwa läge noch der Sinn, vor Taliban nach Deutschland zu fliehen? Bessere Koffer? Größere Gepäckfächer in den Fernzügen?
Wie jetzt aber die Süddeutsche (und auch FOCUS) schreiben:
Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) wandte sich gegen den Begriff des “Ehrenmords” und wollte lieber von “Femizid” sprechen. “Hinter all diesen Morden steht keine Religion, steht keine Kultur, hinter all diesen Morden stehen patriarchale Strukturen”, sagte sie am Dienstag. Diese Strukturen gebe es in unterschiedlicher Form und Ausprägung. “Aber so zu tun, als sei Gewalt an Frauen und der Mord an Frauen importiert, das ist auch nicht richtig.” Es gebe auch deutsche Männer, die ihre Frauen und Partnerinnen ermordeten. Der Mord durch einen Bruder an einer Schwester, wie im aktuellen Fall, gehöre auch in anderen Ländern “nicht zur Tagesordnung”.
Es läge also nicht an Kultur oder Migration oder Afghanistan, das sei einfach so männlich und ortsunabhängig, dass Brüder ihre große Schwester umbringen, im Koffer mit dem ICE nach Bayern bringen und dort im Wald verbuddeln. So bayerisch wie das Fensterln und der Christkindelmarkt.
Auch im Tagesspiegel heißt es:
Berlins Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) sieht in der Tötung der 34-jährigen Afghanin Maryam H., die in Berlin mutmaßlich von ihren Brüdern umgebracht wurde, weil sie die westliche Lebensweise ihrer Schwester nicht gebilligt haben sollen, keinen Ehrenmord.
„In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist kein Ehrenmord, das ist Femizid“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Und ich habe leider keine Idee, wie man Männer besser integrieren kann. Es geht nicht um die Herkunft und die Nationalität der Täter, es geht um die Frage des Geschlechts.“ Der Deutschen Presse Agentur (dpa) sagte Breitenbach am Montag, dass sie den Begriff “Ehrenmord“ auch deshalb für unpassend halte, weil darin “die Rechtfertigung der Täter” stecke. „Bei Mord gibt es keine Ehre”, sagte Breitebach der dpa, weshalb sie den Begriff „Femizid“ verwende.
Verstehe ich nicht ganz. Einerseits sagt sie, das sei doch in Deutschland völlig üblich, andererseits sagt sie, sie wisse nicht, wie man Männer besser integrieren könne. Aber ist es dann nicht ein Beispiel gelungener Integration, wenn die unsere Sitten so detailgetreu übernehmen?
Gut, Leiche im Koffer und im Zug transportiert gab es auch in der DDR, dem deutschen Afghanistan.
Aber dass man sowas nicht mehr im Kontext der Migration beschreiben darf, sondern den Männern schlechthin anlastet, das finde ich schon ein starkes Stück.
Was wieder auf meine frühere Frage lenkt, warum man eigentlich in den Flüchtlingsbooten fast immer nur Männer sieht? Und auch damals, 2015 in den Zügen. Im Fernsehen und den Zeitungen Bilder von fröhlichen Familien, in den social media aber immer nur Bilder junger Männern.
Warum eigentlich haben wir bei Flüchtlingen kein Frauenstatut wie bei den Grünen? Immer nur schön abwechselnd Frauen und Männer?
Wer wählt sowas?