Das Geschwätz der Tagesthemen im Allgemeinen und der Caren Miosga im Besonderen
Geliefert wie bestellt.
Gerade machte Caren Miosga in den Tagesthemen damit auf, wie schlimm das jetzt in Afghanistan werde, dass Mädchen und Frauen ab sofort gar keine Rechte mehr haben werden.
Erschossene oder im Krieg getötete Männer sind jetzt nicht so wichtig. Frauenrechte sind, was zählt, nicht Männerleben. Und da wurmt es gewaltig, wenn dort nun die Mutter aller Patriarchate errichtet wird.
Wobei man später berichtet, dass es eine Entscheidung des US-Präsidenten ist. Nicht des letzten, trumpelhaften, sondern des aktuellen. Ich weiß nicht mehr genau, ich glaube, sie sagte etwas von einer Entscheidung im Mai.
Man merkte Miosga deutlich an, wie sauer sie da ist. Die Forderung nach dem Einmarsch einer Frauenarmee, Afghanistan durch eine Horde Amazonen erobern zu lassen, erhob sie indes nicht.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit war sich der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk einschließlich der Tagesthemen aber noch einig, dass Trump weg muss, besonders weil er ein frauenfeindlicher frauendiskriminierender frauenausgrenzender frauenverachtender pussy-grabbender patriarchalischer Frauenfeind sei. Biden müsse her, um das Glück der Frauen zu retten, denn die Güte dieses Ausnahmetalentes unter den alten weißen Männern zeige sich ja darin, dass er gleich eine Dreifachquote mit einer Vizepräsidentin erfülle: Frau, schwarz, inkompetent. Biden macht Frauen glücklich. Das war eben noch der Jubel. Man denke an die feministischen Aktionen und Demonstrationen gegen Trump.
Nun guckt sie in die Kamera und erklärt, eine Erschütterung der Frauenrechte zu spüren wie einst Obi Wan-Kenobi die der Macht nach der Zerstörung Alderaan durch die Bösen:
„Ich spürte eine große Erschütterung der Macht. Als ob Millionen in panischer Angst aufschrien und plötzlich verstummten. Etwas furchtbares ist passiert.“
Ähm … ja.
Auf die Idee, sich mal am eigenen Bürzel zu kratzen, weil sie ja alle so eifrig für Biden getrommelt haben, kommt sie nicht.
Oder sich mal die eigenen Maßstäbe zu putzen.
Denn gerade eben noch war #Aufschrei und #MeToo, großes Frauenelend, weil Harvey Weinstein selbst den talentlosesten Tussis zu Karriere und Geld verhalf, indem sie sich von ihm mal über die Besetzungscouch vögeln ließen. Reihenweise alte Schachteln grub man aus, die jetzt ins Fernsehen damit kommen wollten, dass ihnen nach 40 Jahren einfiel, dass ihnen damals jemand mal den Hintern getätschelt habe. Wobei der Vorgang als solcher zweifelhaft war, aber stets außer Zweifel stand, dass wenn überhaupt, es mindestens 40 Jahre her sein müsse, dass jemand den Hintern getätschelt habe. Wehe jeder, die bei #MeToo nicht mit dabei gewesen wäre. Man wäre ja so ausgegrenzt.
Darüber ist man in völlige Dekadenz verfallen, meinte, die Rechte jeder Frau seien bereits zutiefst verletzt, wenn einer „Radfahrer“ statt „Radfahrer-innen“ sagt. Weil die Frau per se immer diskriminiert ist, und man dann, wenn man nichts mehr findet, einfach den Verstärker auf, die Vergrößerung hoch drehen muss, bis man wieder was findet, worüber man sich aufregen kann.
Und plötzlich wird einem dann wieder mal der Maßstab zurechtgerückt, was eigentlich eine patriarchalische Gesellschaft mit Unterdrückung der Frau ist, und wie gut wir es hier längst haben. Die linke Frau als solche, und man kann sich lange darüber streiten, ob Dummheit, Unverschämtheit oder Verlogenheit das herausstechendste und charakteristischste Merkmal sind, beschwert sich zutiefst über ihr Dasein in der Gesellschaft des modernen weißen Mannes, obwohl es Frauen noch nie in der Weltgeschichte und noch nirgends in der Welt so gut, so bequem, so sicher, so luriös hatten wie in der Gesellschaft des weißen Mannes. Wann in der Geschichte hätten Frauen jemals iPhones besessen statt in der Küche zu schuften?
Der Feminismus der letzten 10 bis 20 Jahre war die Geschichte der Verselbständigung der Blödheit, die Verschiebung aller Maßstäbe ins Relative wegen des Fehlens jeglicher Absolutheit.
Und plötzlich ist ein absoluter Maßstab wieder da. Plötzlich wird die Dekadenz des westlichen, besonders des öffentlich-rechtlichen Dummfunkfeminismus unübersehbar. Weil sich da Frauen auch nicht mehr über zwei Leute wie Trump und Weinstein aufregen, sondern über die ganze Übernahme eines Landes.
Und so ganz plötzlich macht eine Caren Miosga in ihre Kamera das ziemlich genau gleiche Gesicht wie eine Boeing 767 30 Meter vor dem World Trade Center.
Und bekommt auf einmal eine unübersehbare islamophobe Note, für die man letzte Woche noch als rechtsradikaler populistischer Nazi an die Wand gestellt wurde. Die Frage, warum es eigentlich immer Populisten, Querdenker und sowas und nicht Populierende, Populist:innen oder Querdenkende geht, stelle ich hier mal als nicht zielführend zurück. Ja, schon, der Islam gehöre zu Deutschland – aber doch nicht zu Afghanistan.
Und so will man, wie eigentlich fast immer, anmerken: Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir – und schlimmer noch: anderen – gewährt werden. Man wollte Biden haben, und man hat den Islam bejubelt. Nun hat man beides.
Und weil wir doch mit Filmzitaten solchen Spaß haben, kann man Feministinnen nun im selben Tonfall grinsend entgegenschleudern: Das ist doch kein Patriarchat. Das ist ein Patriarchat. Und ich nehme an, das wird sich ziemlich flott auf Pakistan und andere Länder ausdehen. Und der Iran hat ja auch gerade einen religiösen Hardliner an die Macht bekommen, die sind der Scharia und religiösen Gesellschaftsformen ja auch nicht abgeneigt, da bekommen Frauen ja für Musik auch Peitsche und Knast. Und davon, die Amerikaner zu verjagen, sind die sicherlich begeistert. Und wenn sich das erst mal verfestigt, sind auch Irak und Syrien irgendwann dran. Was die Saudis dann machen, weiß ich nicht. Was die Israelis dann machen, wissen sie wahrscheinlich selbst nicht. Die Türkei könnte es noch erwischen, denn Erdogan hat die ja auch auf islamistisch gebügelt. Und dann werden wir sehr viel Spaß haben.
Und nicht vergessen sollte man, dass sich in Afghanistan nun auch die heilige Diversität ihre Geltung verschafft, soll ja jeder mal ran.
Geliefert, wie bestellt.