Ansichten eines Informatikers

Gibt’s hier eigentlich noch Oma oder Opas, die noch auf den Enkeltrick reinfallen?

Hadmut
27.8.2021 11:08

Liebe Omas, liebe Opas.

Die Masche, dass sich Betrüger als Eure Enkel ausgeben, eine Notlage vortragen und etwas von Euch wollen, um sie zu retten, die müsstet Ihr doch inzwischen alle kennen, oder?

Wisst Ihr, wer gerade versucht, sich als Euer Enkel auszugeben, etwas von einer Notlage zu faseln und zur Rettung aus derselben etwas von Euch zu verlangen?

Eine Organisation namens „Enkelkinderbriefe.de“, mit nichtssagendem Impressum, aber Verbindungen zu Fridays for Future und anderen dubiosen Gruppierungen, von denen ich allerdings noch nie gehört habe, aber zweifellos mit den Grünen verbunden sind, und die tun so, als wären sie Eure Enkel, befänden sich in größter Not, bräuchten zur Rettung daraus Eure Hilfe und wollen was von Euch. Also exakt das Schema des Enkeltricks.

Naja, nicht ganz. Sie sprechen nicht direkt Euch Opas und Omas an, sondern sie sprechen Eure Enkel an, die dann Euch ansprechen sollen, damit Ihr nicht so merkt, dass es falsche Enkel sind, weil sie die echten Enkel vorschicken. Prüft bitte unbedingt, ob Ihr überhaupt Enkel habt. (Zugegeben, es ist widersinnig, Leute als Omas und Opas anzusprechen und dann zu sagen, sie sollen prüfen, ob sie wirklich Enkel haben, denn wenn sie keine hätten, wären sie ja keine Omas und Opas. Aber vielleicht haben Sie Euch schon eingeredet, dass Ihr welche hättet und Ihr glaubt das. Der Enkeltrick soll ja auch schon bei Leuten funktioniert haben, die gar keine Enkel haben, aber sich freuten, dass er mal anruft. )

Auf deren Youtube-Channel heißt es:

Enkelkinderbriefe
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Oma, Opa, wir müssen reden!

Die Bundestagswahl am 26. September ist unsere Chance, die Klimakrise aufzuhalten. Schreib deinen Großeltern einen Brief und bitte sie darum, deiner Zukunft ihre Stimme zu schenken.

Es geht um Wahlbeeinflussung auf schäbige Weise. Alte Leute per Enkeltrick ausnutzen. Und so sieht das dann aus:

Wie tief müsste man sinken, wie gering muss man sich selbst schätzen, für wie senil müsste man sich halten, um sich ausgerechnet von Fernsehclowns, ausgerechnet von einem Joko Winterscheidt oder einer Annette Frier sagen zu lassen, was man tun solle?

Ich hatte das Thema schon öfters. Beispielsweise zu Iris Berben. Oder Maria Furtwängler.

Das sind Leute, die intellektuell überhaupt nichts leisten. Deren Job vielleicht nicht einfach ist, aber keine intellektuelle Komponente enthält, sondern eher im Gegenteil in Richtung hirnlosen Klamauks tendiert, und die nicht selten einfach vortragen, was andere ihnen aufschreiben. Mietmäuler. Aber eben durch Fernsehen bekannte Mietmäuler.

Bekanntheit ist sehr gefährlich für den, dem einer bekannt ist, denn da wirkt der parasoziale Effekt. Obwohl man den gar nicht persönlich kennt, kommt er einem so bekannt vor, dass man ihn nicht nur tief im Hirn als Rudelmitglied einstuft, sondern auch noch als in der Rangordnung hoch stehend, weil so programmbestimmend. Und dann löst das Hirn diesen Herdentriebeffekt aus, dem Leithammel hinterherzulaufen, obwohl die Leute zwar reich, bekannt und berühmt, bei Licht betrachtet aber strohdoof sind und man ja eigentlich selbst derjenige ist, der mehr weiß, weil man in seinem Leben richtig was gearbeitet und vielleicht auch was Brauchbares studiert hat. Trotzdem rennt man diesen Hampelmännern – und Hampelfrauen – hinterher.

Im Prinzip läuft der Enkeltrick ähnlich. Es wird einem vorgegaukelt, dass da jemand zum eigenen Rudel gehört, und *schwups* schalten alle Schutz- und Warnmechanismen im Hirn ab, weil Misstrauen evolutionär gegenüber Fremdem entstanden ist und deshalb eng damit verbunden ist, jemanden für fremd, also von einem gegnerischen Rudel, zu halten.

Und genau das, nämlich das Lahmlegen von Misstrauen durch vorhampeln einer vertrauten Person, sei es nun das Gesicht aus dem Fernsehen oder der eigene Enkel, genau das treiben die hier.

Vorsicht also vor dem Enkeltrick.