Ansichten eines Informatikers

Das Hochzeitskleid mieten

Hadmut
28.8.2021 18:24

Wahlpropaganda

Im ZDF läuft gerade eine Sendung, die ein „Wahl2021“-Logo eingeblendet hat und wie Wahlwerbung daherkommt, aber zur ZDF-Reihe plan b gehört. Ich dachte erst, es sei ein Wahlspot der Grünen, aber es besteht kein Unterschied mehr zwischen dem Programm des ZDF und der Wahlwerbung der Grünen.

Sie haben vorgerechnet (genau habe ich es mir jetzt nicht gemerkt), wieviele Millionen Tonnen CO2 man sparen könnte, wenn wir die Brautkleider nicht mehr kaufen, sondern mieten.

Eine Hochzeit in einem gebrauchten Mietkleid.

Das ist irgendwie wie das Fahren in einem der Berliner Stadtmietwagen, bei denen so viele komisch riechen oder irgendwie schmuddelig sind, weil man nie weiß, wer vorher drin war und was er drin getrieben hat. Schön auch, wenn man dann so ein Raucherkleid bekommt. Oder man erkennt, dass da einer die Hochzeitsnacht nicht abwarten wollte. Ich bin ja ohnehin dafür, den ganzen Hochzeitsquatsch ganz bleiben zu lassen.

Und mal ehrlich: Bei dem Klamottenwahnsinn, den Frauen so anrichten, allein die Wahnsinnsmengen von Kleidung, die vernichtet werden mussten, weil sie sich im Corona-Sommer 2020 nicht verkaufen ließen und Frauen 2021 auch niemals die Mode von 2020 noch kaufen würden, oder wieviele Fummel nur ein, zweimal getragen werden, kommt’s auf die Brautkleider nun wirklich auch nicht mehr an.

Ich hatte mich mal vor längerer Zeit mit Kolleginnen über Männer- und Frauenkleidung unterhalten. Beispielsweise dass ich heute noch ein paar Schuhe (so Business-Schuhe im Vornehm-Level der Bundfaltenhose) im Einsatz habe (auch heute noch), die ich mir als Student gekauft habe, die also inzwischen mindestens 28 Jahre alt sind. Oder dass ich mich über ein paar sehr teure schwarze teure Marken-Business-Schuhe fürchterlich aufgeregt habe, weil die mir nach etwa 10 Jahren, aber nur selten gebraucht, auf dem Weg zu einem sehr, sehr wichtigen Termin auseinandergefallen sind, weil sich die Sohle durch Hydrolyse aufgelöst hat und ich dann am Münchner Bahnhof in Socken rumlaufen musste und den Termin gerade noch retten konnte, weil es direkt gegenüber des Bahnhofs Schuhgeschäfte gibt, die gerade geöffnet hatten.

Fassungslose Damenblicke. Schuhe, die man 10 Jahre lang benutzt und dann noch stocksauer ist, wenn sie auseinanderfallen? Man beschrieb mir die Nutzungsdauer von Pumps mit einem halben Jahr.

In Australien hatte sich ein Nachrichtenmoderator darüber erregt, dass seine Co-Sprecherin böseste Zuschriften (von Frauen!) bekommt, wenn sie ein Kostüm zweimal anzieht. Er hat dann aus Protest ein und denselben dunkelblauen Anzug ein ganzes Jahr lang jede Tag getragen, nur drei- oder viermal in die Reinigung gegeben. Keiner hat’s gemerkt, keinen hat’s gestört. Frau soll jeden Tag etwas Neues anhaben. Dasselbe ZDF (und auch die ARD) haben ganze Vorabend-Tratsch-Sendungen über Stars und in welchen Klamotten sie gesichtet wurden. Star X in der Robe Y von Designer Z. Und wehe, irgendein Star wird in einem Outfit zum zweiten Mal gesehen. Oder, genauso schlimm: Zwei Stars im gleichen Kleid. Vielleicht sogar noch auf derselben Veranstaltung.

Annalena Baerbock versucht sich ja auch als Modeikone. Im Rahmen des figürlich Möglichen auch ständig was neues an.

Und dann regen die sich über Hochzeitskleider auf.

Wieso überhaupt? Immer mehr Frauen sind heute links, tätowiert und rauchen. Die will doch eh keiner mehr haben. Berlin ist voller Singles. Wozu brauchen die überhaupt noch Brautkleider?

Ich will’s mal so sagen. Eine Kollegin erzählte mir mal, dass sie sich ein Brautkleid ausgesucht habe, das von vornherein damit beworben wurde, dass man es nach der Hochzeit zum Hersteller zurückschicken kann, wo es dann etwas umgeändert und professionell eingefärbt wird, in diesem Fall dunkelblau, und dann ein erstklassiges Abendkleid abgebe.

Es gibt allerdings auch die neu eingerissene Sitte, und ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, die kommt aus den USA, nach der Hochzeit eine Fotoserie zu machen, wie die Braut ihr Brautkleid schrottet. Wie sie von ihren Freundinnen mit Torten beworfen wird. Oder sich im Sumpf im Schlamm suhlt. Es soll auch schon Schlammcatchen zwischen zwei Catcherinnen im Brautkleid gegeben haben. Was dann natürlich für das Mietkleid spräche, das kann man dann wieder zurückgeben.

Aber wieviel könnten wir erst sparen, wenn auch der Gatte und die Gattin nur gemietet und zurückzugeben wären?

Und warum, wenn man sie eh nur einen Tag braucht, macht man Brautkleider nicht aus Papier oder kompostierbarem Reismehl?

Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn das Brautkleid bis Mitternacht in Streifen auseinanderfällt.

Ich war vor Jahren mal auf einer Hochzeit eingeladen, bei der die Braut zwar ein riesiges, wallendes Brautkleid anhatte, auf der Feier am Abend aber erklärte, dass ihr das jetzt zu sperrig und zu unbequem sei, Tanzen könnte sie darin ja auch nicht, kurz verschwand, und in einem zwar auch hochzeitigen weißen, sogar nicht unähnlichen, aber rattenscharfen Minikleid wiederkam.

Reduktion

Sie sprachen allerdings auch von Stromverbrauch und dergleichen.

Wenn ich so zusammenzähle, was ich in den letzten Tagen so an Wahlpropaganda aufgeschnappt habe, dann zeichnet sich doch ab, dass uns die Lebensverhältnisse massiv gekürzt werden sollen.

Wir werden in kleinen Holzhütten leben und als Fortbewegungsmittel nur ein Fahrrad, einmal im Jahr vielleicht eine Zugfahrt. Fleisch gibt’s nicht mehr zu essen. Besitzen dürfen wir nichts, alles nur noch bei Bedarf gemietet und geliehen. Extreme Sprachvorschriften, Meinungsdiktate. Strom nur noch im Kontingent und auch nur noch dann, wenn gerade welcher zu haben ist.

Die Frage, die sich mir stellt ist, wie lange wir eigentlich noch selbst entscheiden können, ob und wen wir heiraten.

Es dauert bestimmt nicht mehr lang, und Leuten wie mir werden dann migrantische rauchende marxistische bärtige Trans-Frauen zur Zwangsheirat zugewiesen.