Vom Wert des Journalismus
Journalismus hatte mal einen Qualitätsanspruch.
Gut, man kann sich streiten, ob der jemals erfüllt wurde, aber immerhin hatte man mal einen.
Aber was ist das?
😄
Neues Ressort: „Zeit“ lässt sich von Luisa Neubauer und Joe Kaeser zu Umweltthemen beraten https://t.co/YdmfkrARKm via @welt
— Ulf Poschardt (@ulfposh) September 9, 2021
Gut, Kaeser und Neubauer haben gewissen Bekanntheitsgrad. Aber haben sie auch irgendwelche Ahnung von Umwelt (und woher?) oder ist das nur PR? So selbsternanntes Expertentum? Surfen auf der Bekanntheit?
Wo muss eine Zeitung stehen, um sich solche Leute als Berater anzuheuern?
Oder rechnen die jetzt alle mit rot-rot-grüner Zensur nach der Wahl und versuchen Gesinnung zu markieren, um unter einer rot-rot-grünen Regierung noch existieren zu können?
Fragen wir mal anders:
Braucht man überhaupt noch eine Zensur, wenn die Presse sich gleich eine Grünen-Politikerin (denn das ist Neubauer, keine Umweltexpertin) als „Beraterin“ ranholt, also auf deutsch gesagt, dort gleich die Politoffizierin der Grünen installiert wird, die der Redaktion sagt, was sie zu schreiben hat.
Ich finde das auch deshalb schräg, weil sich Journalisten ja immer so aufregen, wenn man sie als „regierungsnah“ oder „regierungsgesteuert“ bezeichnet. Da hat man es dann auf dem Silbertablett. Die Presse kriecht den Grünen jetzt schon in den Allerwertesten.
Es gab mal eine Zeit, in der sich die Presse als Opposition, als Kontrollinstanz der Regierung verstand und nicht als deren Speichellecker und Verlautbarungsorgan.