Elementare Mathematik
Manche Leser fragten an,
warum in den Wahlsendungen gestern die Wahlergebnisse fast aller Parteien ständig ein bisschen rauf oder runter gingen, während die der LINKEN unverrückbar bei 5,0% standen, und sich da gar nichts tat. Da könnte doch was nicht stimmen.
Elementare Mathematik.
Die Medien und die Wahlprognosen und -hochrechnungen geben die Genauigkeit immer fest mit einer Stelle hinter dem Komma an.
Hat eine Partei 25,0%, dann beträgt die angezeigte Genauigkeit 1/250 ihrer Stimmzahlen, womit schon sehr kleine Änderungen zu einem anderen angezeigten Wert führen können.
Hat eine Partei 5,0%, dann beträgt die angezeigte Genauigkeit nur 1/50 ihrer Stimmmzahlen, ist also deutlich grober, und es bedarf also schon wesentlich größerer Schwankungen, um eine Änderung zu sehen. Möglicherweise reichen die ausgezählten Wahlbezirke von ihrer Größe dann auch nicht, um da überhaupt etwas zu bewirken.
Dazu kommt aber noch, dass eine sehr „spezielle“ Partei wie die Linken ihre Stimmen alle nur in relativ wenigen Wahlbezirken holt und in anderen schlicht gar nichts. Kann also gut sein, dass die ihre Stimmen in wenigen Schüben bekommen und sich dann lange Zeit einfach gar nichts tut. Normalerweise würde man gerade dann besonders große Schwankungen erwarten, aber die Hochrechnungen funktionieren eben nicht nach dem Prinzip, dass die Partei X jetzt y% der bisher ausgezählten z Stimmen hat, und das dann schwankt, sondern man rechnet das aus den Erkenntnissen früherer Wahlen, wie sich die Stimmen verteilen, entsprechend hoch, damit es gerade nicht zu solchen Effekten kommt. Und das kann bei solchen Spezialparteien mit selektiven Wählerschichten leicht dazu führen, dass die relativ lange keine Stimmen bekommen und sich deshalb an den Hochrechnungen nichts ändert.