Der Berliner Dilettantismus
Schöner Kommentar zum Wahlchaos.
In der WELT gibt es einen Artikel über das Wahlchaos in Berlin zur Bundestagswahl (und den weiteren, gleichzeitig abgehaltenen Wahlen), in dem ein Insider, erfahrener Wahlhelfer, berichtet, dass das absehbar war, dass das schief geht.
So habe man bei der Wahl zwar viele Wahlzettel verteilt, ich glaube, man musste fünf verschiedene Wahlzettel (oder waren es nur vier? Ich weiß es nicht mal mehr so genau) ausfüllen, neben der Bundestags- auch noch die Landtagswahl, Volksentscheid, irgendeinen Bezirkskram. Man habe aber nicht bedacht, dass Leute dann in der Wahlkabine auch länger brauchen, wenn sie fünf statt einem Zettel ausfüllen müssen.
Mir fiel bei der Wahl auf, dass sie im Gang vor den Klassenzimmern, in denen die Wahllokale aufgebaut waren, die Wahlzettel als „Muster“ aushängen hatten, und man sich beim Warten die Dinger schon mal anschauen und sich klarmachen konnte, wo man sein Kreuz hinsetzt, damit es dann flott geht, ich aber unter denen, die ich überschauen konnte, der einzige war, der sich das anguckte.
Zu wenige Wahlhelfer habe man auch gehabt.
Dass dies auch Einfluss auf das Wahlergebnis haben könnte, sei offenbar in Kauf genommen worden. Normalerweise müsse über unklare Stimmzettel – also solche, auf denen zum Beispiel das Kreuz nicht eindeutig gemacht wurde – der ganze Wahlvorstand abstimmen. „Das wurde gestern nicht gemacht.“
Das ist dann schon heftig, vor allem, wenn die Wahl bei SPD und Grünen so von den Prognosen abweicht.
Der Wahlhelfer war nach eigenen Angaben 17 Stunden im Einsatz, bezahlt worden sei er für acht.
Von wegen Mindestlohn.
Besonders übel ist aber das:
Der „Dilettantismus“ bei der Wahl sei begünstigt worden durch „eine Politik in Berlin, die mehr Wert legt auf große Symbole wie gendergerechte Verwaltung oder Antikolonialisierung, während sie nicht mal die Basics guter Verwaltung beachtet. Es ist ja nicht so, dass gute Verwaltung bei den Grünen, Linken, SPD verboten wäre, es kümmert nur keinen.“
Mit anderen Worten: links-feministisch. Nur noch die political correctness zählt, die Funktion kümmert niemanden mehr.
Dummheit zur Regierung gewählt.
Insofern entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, wenn die Berliner sich aufregen, dass sie bei der Wahl stundenlang warten müssen, die Ursache dafür aber trotzdem wählen.