Ansichten eines Informatikers

Mangel an chinesischen und anderen Zulieferungen

Hadmut
14.10.2021 0:38

Das wird lustig.

Ich hatte doch gerade was zur Chip-Krise geschrieben. Die irgendwie damit zusammenhängt, dass die in China auf einmal Strom sparen. Da können viele Dinge nicht mehr hergestellt werden wie hochreines Silizium.

Ich muss die Mails mal alle durchgehen, die ich bekommen habe, aber so auf den ersten Blick ist der Grund für die Stromknappheit in China nicht etwa, dass die auf einmal Greta-hörig geworden seien, und das politisch entschieden hätten, sondern dass denen aufgrund des von ihnen selbst angezettelten Handelsstreites mit Australien die Kohlelieferungen aus Australien fehlen.

Ich glaube, mal irgendwo gelesen zu haben, das es in China zwar auch Kohle gibt, die aber zu schlecht ist. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber mir war so, als könnte man die auch in Kokereien nicht einsetzen.

Irgendwo habe ich was gelesen (wohl in dem Berg der Zuschriften), dass die Chinesen gerade eine Anweisung herausgegeben hätten, im kommenden Winter die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme sicherzustellen, koste es, was es wolle. Egal wie viel.

Denen scheint wirklich gerade die Energieversorgung einzuknicken. Und solche Anweisungen sind natürlich auch eine Prioritätenvorgabe, nämlich – und das fände ich für China ganz erstaunlich – Bevölkerung vor Industrie. Kann aber auch sein, dass die nach Corona nicht noch eine Krise und weitere Zumutungen brauchen können.

Angeblich führt das schon in Kürze zu weiteren Lieferausfällen, angeblich Magnesium. Und das brauchen wir angeblich ziemlich dringend, weil das in vielen Metalllegierungen drin ist, vor allem wohl in vielen Aluminiumlegierungen. Und ohne Alu haben wir erst recht ein Problem. (Mal abgesehen davon, dass die Gehäuse hochwertiger Kameras und sogar mancher Notebooks aus Magnesium gefertigt werden.)

Was ich übrigens lustig fände.

Denn ich hatte ja schon öfters beschrieben, dass die Sache mit Sozialstaat und Mindestlohn ein ziemlicher Schwindel ist, weil man immer so tut, als wären wir hier ganz sozial und fair, und dann alle Billiglohnarbeiten einfach ins Ausland auslagern.

Nun hätte man dasselbe mit CO2: Wir sind CO2-Klima-konform, einfach weil wir alle Produktionen, die CO2-intensiv sind, nach China ausgelagert haben. Werden wir merken, wenn die nicht mehr liefern.

Gerade schreibt einer, ein Händler für Fahrradreifen sei bis Ende 2022 ausverkauft. Das dürfte dann bei Autoreifen ähnlich laufen.

Und dann hieß es ja noch, dass irgendwelche Chemiewerke im Osten die Produktion eingestellt haben, weil die Gaspreise zu hoch sind.

Der erste Energiekonzern hat mitgeteilt, dass er keine Neuverträge für Gas mehr anbietet.

Irgendwer schrieb heute, dass die LKW-Fahrerkrise in England eben nicht am Brexit liege, sondern uns hier auch bevorstehe.

Da wird 2022 wohl ein Krisenjahr.

Schauen wir mal, ob ich noch Strom für das Blog bekomme.