Ansichten eines Informatikers

Unterschiede Dubai – Berlin

Hadmut
23.10.2021 0:54

Was mir so aufgefallen ist.

Ich war jetzt an zwei Tagen auf der ziemlich vollen Expo, Riesen-Gelände, unzählige Menschen, keine Ahnun wieviele, aber zweifellos zigtausende, wenn nicht sechsstellig.

Ich habe in den beiden Tagen dort nicht einen einzigen gesehen, der rauchte. Es liegen keine Zigarettenstummel rum. Nicht mal diese E-Zigaretten. Ich war eben nach Mitternacht noch was essen, weil ich Hunger hatte, in einem Straßenrestaurant, da saßen zwei Raucher.

Es lag auch nirgendswo ein Zigarettenstummel rum.

Genau genommen lag überhaupt nichts rum. Doch, zwei, drei mal habe ich Abfall auf dem Boden liegen sehen, das sah aber immer wie Versehen und nicht wie einfach fallengelassen aus.

Ich habe niemanden rumschreien gehört.

Kein Krach, keine Beleidigungen, außer mir stank nicht mal wer.

Ich habe keinen Diebstahl gesehen. Und niemanden, der einen beklagte.

Ich habe keinen einzigen Hund gesehen. (Soweit ich mich erinnern kann, in den Emiraten überhaupt noch nie.)

Ich habe niemand Schmutzigen gesehen. Eine Ausnahme. Auf der Herrentoilette stand einer am Waschbecken, dem ein übles Maleur passiert war. Der hatte, wie viele Emiratis, dieses weiße Männergewand an, die Ghutra, wie so eine Art blütenweißes, stark gestärktes Männhemd. Der muss wohl die Loch-im-Boden-Variante des Herrenklos gewählt haben, und dabei muss irgendwas völlig schief gegangen sein, jedenfalls war das weiße Ding auf der Vorderseite hüftabwärts übelst, naja, braun eben. Der arme Tropf versuchte so verzweifelt wie aussichtslos, am Waschbecken die Spuren abzumildern, um sich wenigtens auf den Heimweg trauen zu können, aber auf diesen reinweißen Dingern…Armer Kerl. Und ich hatte mich schon immer gewundert, wie die das mit diesen Dingern so unfallfrei schaffen und die alle so reinweiß sauber aussehen.

Ich habe niemanden mit einer Bierflasche gesehen.

Ich habe niemand wildpinkeln gesehen oder mit irgendwelchen Privatangelegenheiten, die aus der Hose oder Bluse hingen.

Eigentlich ist mir nur aufgefallen, dass viele in den Wartschlangen gerne vordrängeln und so nonchalant einfach an einem vorbeigehen. Und dass viele in der Schlange keinen Abstand halten können, sondern nach Gefühl gehen – immer so weit nach vorne, bis sie den Vordermann fühlen können.

Die Außenbereiche des Geländes sahen am Abend nicht aus, als müsste man da irgendwas reinigen.

Ich habe keinerlei Vandalismus gesehen, keine Beschädigungen, keine Graffiti. Nirgends roch es auch nur ansatzweise nach Urin oder Kot.

Ich habe Leute gesehen, die ihre Handtasche mit Geldbeutel und Handy einfach irgendwo haben stehen lassen, um die Kinder zu fotografieren, irgendwas anzuschauen oder sowas. Das macht nichts. Niemand klaut es. Es steht dann einfach immer noch da.

Ich habe niemand betrunkenen gesehen.

Niemanden unter Einfluss von Drogen. Mir wurden auch keine angeboten.

Gut, einer hat mich mal nach Mitternacht als Tourist angequatscht, ob mir vielleicht der Sinn nach einer „Massage“ durch eine Dame stehe. Er könne mir bei Auffinden und Vermittlung behilflich sein.

Das nahezu völlige Gegenteil von Berlin.