Ansichten eines Informatikers

Klassenkampf – findet Kommunismus in der Amygdala statt?

Hadmut
2.11.2021 23:24

Ich überlege ja noch an einer Fragestellung herum.

Ich habe doch so viel dazu geschrieben, dass die Amygdala mit Bedrohung und Feindkontakt und so weiter zu tun hat, und dass sie in einem Kriegszustand geraten kann, aus dem sie so leicht nicht wieder herauskommt, in der sie – überlebenswichtig – sehr schnell und rigoros andere nach Freund und Feind einstuft und dann entsprechend behandelt. Der Schlüssel zum Syndrom der doppelten Maßstäbe. Die beiden Maßstäbe heißen Freund- und Feinddenken.

Und ich hatte ja auch schon beschrieben, dass ich diese „Diversität“ für einen fatalen Fehler halte, weil sie die Amygdala permanent mit Fremden/Fremdem konfrontiert, also ständig in einem Kampf- und Verteidigungsmodus versetzt und ihr niemals Ruhe lässt. Ich halte diesen Diversitätsdruck für einen der größten und schwersten Fehler unserer Zeit, dessen Auswirkungen man noch gar nicht begreift.

Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal irgendwann einen Blogartikel geschrieben, finde ihn gerade nicht auf Anhieb, dass diese Religionen mit allwissendem, nach dem Tod abrechnendem Gott die Leute in eine permanente Situation vor der Überwachungskamera bringen, denn „Gott sieht alles“. Sie setzen die Leute permanent unter Stress, ständig unter Beobachtung.

Ein zentrales Element der Marxistensekte ist der „Klassenkampf“, überhaupt das Klassendenken, das ständige Feind- und Kampfdenken. Kapitalisten. Faschisten. Nazis. Sie seien selbst die Antifa. Ständig im Kriegszustand gegen irgendwelche imaginären Feinde.

Damit machen die doch eigentlich nichts anderes, als die Amygdala ständig unter Stress zu setzen. Ständig im Bedrohungszustand zu halten. Und damit auch die Freund-Feind-Kennung im schnellen rigorosen Alarmmodus zu halten.

Ist das der Grund, warum für die gleich jeder „Nazi“, „Sexist“, „Kapitalist“ oder sowas ist?

Findet das statt, weil die sich gegenseitig ständig und immer wieder die Amygdala hochstacheln?

Ich hatte vor vielen Jahren, 2013, mal beschrieben, dass ich auf einer feministischen Tagung der Piratinnen war, und dort beobachtet habe, dass die da auch Fremde in Dreiergruppen zusammenpferchten (und ich dort regelrecht Ärger bekam, weil ich nur zuschauen und nicht mitmachen wollte), in der jeder den anderen gegenüber sein Unterdrückungserlebnis (als Opfer oder Täter) zu erzählen hatte. Die haben sich da gegenseitig auditiert wie bei Scientology.

Heute würde ich die Frage anders stellen. War das eine Art meditative Übung, um sich in der Vorstellung wieder mit einem Feindbild zu konfrontieren und die Amygdala wieder auf Kampfbetriebstemperatur zu bringen, bevor das eigentliche feministische Programm als Rudeleinschwören losgeht?

Erinnert an die Schlachten früherer Jahrhunderte. Das „Trooping the Color“, das Zeigen der eigenen Truppenflagge im Angesicht des Feindes.

Braucht der Kommunismus deshalb ein Feindbild, die Kapitalisten und die Nazis und den Klassenkampf, weil man den ganzen Unsinn nur in bestimmten Betriebszuständen der Amygdala noch in die Köpfe bekommt?

Anders gefragt: Ist der Kommunismus überhaupt etwas anderes als eine Amygdala-Krise? Denn dieser „Kommunismus“, also das Kommunenwesen, und dieser ganze Senf von Gleichheit und Solidarität, ist ja auch nichts anderes als Rudeltanzen par excellence. Auch das deutet ja stark darauf hin, dass es um Amygdala-Funktionen geht, nur dann um die gegenteiligen – das eigene Rudel, die Freund-Kennung. Deshalb vielleicht auch deren Drang zu Symbolen und Fahnen.