Ansichten eines Informatikers

Der SPIEGEL und das amerikanische Geld

Hadmut
14.11.2021 13:27

Wie, bitte!?

Der SPIEGEL bekommt von der Gates-Stiftung Millionen, damit er schreibt, was er soll?

Stimmt das überhaupt?

Anscheinend ja: Steht bei der Gates-Stiftung, die BZ berichtet darüber:

Die Bill-and-Melinda-Gates Foundation unterstützt nach eigenen Angaben das Nachrichtenmagazin Spiegel in den kommenden Jahren mit weiteren 2,9 Millionen Dollar. Zweck der Unterstützung sei „über soziale Spaltungen weltweit zu berichten und ein Verständnis für deren Überwindung zu vermitteln“, heißt es auf der Internetseite der Stiftung.

Angelegt ist die Zahlung an die Onlineausgabe des Spiegel auf 41 Monate. Bereits 2018 hatte der Spiegel eine Zahlung der Bill-and-Melinda-Gates-Foundation erhalten.

Und der SPIEGEL selbst schreibt:

Projekt Globale Gesellschaft

Fragen und Antworten zur Förderung durch die Gates-Stiftung

Migration, Klimawandel, soziale Ungleichheiten: Über diese Themen berichten wir im Projekt Globale Gesellschaft. Hier beantworten wir Fragen zur Kooperation mit der Gates-Stiftung, die das Projekt fördert.

Was ist das Projekt Globale Gesellschaft?

Unter dem Titel Globale Gesellschaft berichten Reporterinnen und Reporter aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa über Themen, die Gesellschaften weltweit spalten: Migration, Klimawandel, soziale Ungleichheiten. Der SPIEGEL verstärkt damit seit 2019 online seine Berichterstattung über diese Themen. Das Projekt ist langfristig angelegt, wurde zunächst über drei Jahre von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) unterstützt und bis 2025 verlängert.
Wie kam die Kooperation zustande?

Der SPIEGEL hat die Themenfelder, über die in diesem Projekt berichtet wird, definiert und dafür bei der Gates-Stiftung Projektgelder beantragt. Ziel ist es, die Berichterstattung zu drängenden globalen Themen unserer Zeit, die ohnehin Gegenstand unserer täglichen Arbeit sind, zu verstärken.

[…]

Wie sieht die Förderung konkret aus?

Die Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) unterstützte das Projekt von 2019 bis 2021 mit einer Gesamtsumme von rund 2,3 Millionen Euro – das waren 760.000 Euro pro Jahr. Kurz vor Ablauf des ersten Förderzeitraums wurde das Projekt für einen zweiten Förderzeitraum verlängert; zu gleichen Konditionen bis Frühjahr 2025. Reporter­innen und Reporter berichten für das Projekt aus Asien, Afrika, Latein­amerika und Europa. Auf diese Weise bauen wir unsere Berichterstattung zu den genannten, selbstgewählten Themen aus. Konkret bedeutet das: Wir veröffentlichen pro Woche fünf bis sieben Texte, Fotostrecken oder Videos, die meist aufwändig vor Ort recherchiert sind. Die Förderung der Gates-Stiftung ist an das Projekt Globale Gesellschaft gebunden.

Hat der SPIEGEL eine Spende bekommen?

Nein. Es handelt sich nicht um eine Spende. Der Unterschied ist: Eine Förderung gibt es für ein von beiden Seiten vereinbartes, konkretes Projekt. Sie kann nur für Aufwände und Kosten verwendet werden, die in diesem Projekt auch tatsächlich anfallen, zum Beispiel für Personalkosten, Honorare, Reisen, Fotografen, Übersetzer.

Der SPIEGEL bekommt also von der Gates-Stiftung Geld, damit er schreibt, was die politisch wollen. Was Gates will.

Moment mal. Erzählt man uns hier nicht ständig, „die Russen“ würden bei uns den Wahlkampf manipulieren?

Es fiel ja nun auch auf, dass die Grünen im Allgemeinen und Annalena Baerbock im Besonderen aus den USA gefördert und durchgedrückt werden. Gab es Kritik an Baerbock, wurde sofort die Behauptung in Umlauf gesetzt, die bösen Russen wären es.

Was weitere Fragen aufwirft. Denn es gab ja schon Untersuchungen dazu, dass die Trump-feindlichste Medienberichterstattung nicht etwa die in den USA oder der Russen oder Chinesen sei, sondern die in Deutschland. Und gerade der SPIEGEL ist ja durch extremen Trump-Hass und hanebüchene Hetztitelseiten aufgefallen.

Hatten das die Amerikaner beim SPIEGEL einfach so eingekauft? War das eine bezahlte Auftragsarbeit?

Ist überhaupt der ganze Gender-, Migrations- und Political-Correctness-Hokus-Pokus der deutschen Presse einfach eingekauft? Beauftragt? Mietmäulig?

Dass die Presse der Bundesregierung gehorcht, und die Bundesregierung dann geldwäschig per teurer geschalteter Werbeanzeigen für irgendein Ministeriumsblabla zahlt, ist bekannt.

Und dass die Presse längst nicht mehr von den Verkäufen, sondern den geschalteten Anzeigen lebt und des Lied singt, wes Brot sie isst, ist auch kein Geheimnis mehr.

Es ist eine interessante Frage, wieviele unserer Verlage und Presseerzeugnisses es ohne Korruption und Schmiergeld überhaupt noch gäbe.

Ich sitze immer da und rätsele, wovon die eigentlich alle leben und sich finanzieren. Ich sehe das ja hier an meinem Blog, was man so an Zugriffszahlen und Einkünften erzielen kann. Ich kann davon leben, aber ich muss kein Gebäude, keine Angestellten und so weiter davon bezahlen. Und wenn ich mir dann so die Zugriffszahlen anschaue, die die großen Medien so erreichen, dann ist das nicht so toll, da muss ich mich als kleiner Einzelblogger gar nicht mal verstecken. Und dann heißt es noch, dass viele „hauptberufliche Journalisten“ gerade in Berlin noch mit Hartz IV aufstocken müssten. Ich hatte ja schon mal von so einer Selbstmitleidskonferenz berichtet, auf der sie beklagten, dass immer mehr Journalisten kaum noch oder gar kein Grundgehalt mehr bekämen und nur noch nach Klickzahlen bezahlt würden, zum Überleben Click-Bait betreiben müssten.

Ich sitze da manchmal da und frage mich, worin deren Geschäftsmodell besteht. Ob die da trotz nicht höherer oder zumindest nicht größenordnungsmäßig höherer – teils sogar niedrigerer – Klickzahlen als ich mit meinem Blog soviel mehr Werbeeinnahmen erzielen. Das wohl schon, weil bei denen andere, größere Firmen Werbung schalten. Aber ist es so viel mehr, dass die davon Gebäude und Angestellte bezahlen können? Oder arbeiten die alle mit Verlust und werden die vom (defizitären?) Print-Bereich quersubventioniert? Leben die von der Substanz?

Oder werden die alle künstlich am Leben gehalten, indem sie von Stiftungen und per Geldwasch-Pseudo-Werbung von der Regierung und Firmen bezahlt werden, und dafür deren Auftragsschreiber sind?

Sagen wir es so:

Meine Mailbox ist voll, ich bekomme praktisch täglich Anfragen von irgendwelchen ausländischen Agenturen, die – oft ziemlich schräg oder in reduziertem Englisch, oft aber auch auf deutsch – anfragen, ob man nicht gegen Bezahlung (Beträge werden nie genannt, sondern immer nur gefragt, wieviel ich würde haben wollen) Artikel in meinem Blog platzieren könnte. Man habe professionelle Schreiber, die das ohne weiteres so an den Stil meines Blogs anpassen könnten, dass der Leser das gar nicht merke, und in denen dann irgendein Produkt so beiläufig, aber positiv erwähnt oder irgendwas verlinkt wird.

Es gibt eine riesige, schier endlose Landschaft von Agenturen, die auf hochfrequentierten Webseiten wie etwa meiner gegen Bezahlung ihre Inhalte unterjubeln wollen, und zwar so, dass der Leser es nicht merken soll, dass das ein geschaltete Kampagne ist. Die haben (oder behaupten es zumindest) ganze Rudel von professionellen Schreibern für sowas haben. Und die gibt es ja nicht extra für mein Blog, zumal ich so ein Angebot noch nie angenommen habe (und es auch nicht vorhabe, weil ich mir ziemlich sicher bin, damit in kürzester Zeit meine Leser zu vergraulen).

Aber von irgendwas müssen die ja leben, sonst gäbe es die ja nicht, und nicht so viele.

Wieviele unserer Presseartikel und -kampagnen sind also schlicht und einfach eingekaufte Auftragsarbeiten?

Und wieviele davon wurden von den Amerikanern gekauft?