Die französische Kurvendiskussion

Von der Kultur.

Ich hatte doch neulich von der kolumbianischen Kurvendiskussion auf der Expo erzählt, bei der sich die Kolumbianer – Islam hin oder her – eine Skulptur einer prallen Nackten vor die Hütte stellten.

Ein Leser schribt mir dazu, dass sie in Frankreich jetzt Skulpturen nackter Frauen verhüllen, um Muslime nicht zu reizen, die da also brachialer und vorauseilend gehorsamer den Islam durchsetzen als in einem islamischen Land mit Staatsreligion Islam.

Burka also nicht nur für Frauen, sondern auch für das Bildnis der Frau.

Erinnert mich an meine Erlebnisse im Nachbaremirat Abu Dhabi. Während man hier Deutschland entweihnachtet, damit sich Muslime nicht gekränkt fühlen müssen, feiern sie in Abu Dhabi – noch islamischer und konservativer als Dubai – zwar nicht überall, aber in vielen Geschäften und Einkaufszentren Vollgas Weihnachten. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo sonst schon so viele Versionen von Rudolph the red nosed reindeer gehört zu haben wie in diesem islamischen Einkaufszentrum, mit Weihnachtsmann und endlosen Schlangen muslimischer Familien, die sich da zu dem auf den Schlitten setzen und fotografieren lassen wollten. Dazu Weihnachtsdekoration in vielen Geschäften, vor allem natürlich den Spielzeugläden. Und die schenken sich da gar nichts, Kitsch as Kitsch can, keine Gnade.

Ich hatte da verschiedenlich gefragt, warum sie das eigentlich machen. Sie seien doch ein islamisches Land. Antworten so aus der Erinnerung:

• Na, und?
• Sie sind gastfreundlich und Besucher sollen sich wohlfühlen.
• Stört nicht.
• Die Leute finden es lustig und den Kindern macht es Spaß.
• Soll keiner sagen können, dass wir hier was können, was sie dort nicht auch können.
• Sie brauchen es für den Umsatz der Geschäfte und finden es schön, wenn es einen regelmäßigen Anlass gibt, den Kindern einen Haufen Geschenke zu machen, haben aber kein islamisches Äquivalent dafür. Sie haben es sich überlegt, aber nichts passendes gefunden und sich dann entschieden, dass sie dann halt einfach Weihnachten machen. Mit Kunstschnee, Weihnachtsmann, Weihnachtsliedern und dem ganzen Senf rauf und runter.

Und hier brechen sie sich einen ab, wie man den Weihnachtsmarkt umbenennen muss, damit sich Flüchtlinge nicht zu bedrückt fühlen, wenn sie vor dem Krieg fliehen und dann hier auf einen Weihnachtsmarkt treffen müssten. Nicht auszudenken, das Trauma.