Besteckschwund
An der Uni.
Die Mensa der Johann-Wolfang-Goethe-Universität in Frankfurt hat ein Problem – und zwar mit den eigenen Gästen. Denn die haben zuletzt jede Menge Geschirr und Besteck gestohlen! […]
Wie das Studentenwerk Frankfurt mitteilte, seien im Jahr 2019 insgesamt 28.586 Messer, Gabeln, Löffel, Teller und Tassen in die Taschen der Speisenden gewandert. Das klingt bereits nach sehr viel, noch ein wenig höher ist allerdings die Summe des entstandenen finanziellen Schadens.
Exakt 30.409,66 Euro kostete es den Mensa-Betreiber, die entwendeten Ess-Utensilien wiederzubeschaffen. So kann und soll es in den nächsten Statistiken keinesfalls mehr aussehen.
Wird in der Frankfurter Uni-Mensa also bald nur noch mit den Händen gegessen? Das wollen die Verantwortlichen unbedingt vermieden. Deshalb soll auch eine neue Plakataktion dabei helfen, die Mensa-Mopserei zu unterbinden. […]
Eine Studentin berichtet sogar, dass sie zum Studienstart den Tipp erhalten habe, in der Mensa stets zweimal Besteck mit an ihren Platz zu nehmen, um einen Satz mit nach Hause nehmen zu können.
Tja.
Gut, zu meiner Zeit hatten wir damals in der Küche im Studentenwohnheim auch ein paar Mensagabeln und auch Löffel, kann mir gar nicht vorstellen, wie die dahin gekommen sein könnten. (Es hieß aber auch, dass die mal ganz offiziell bei einem Wechsel des Bestecks wegen neuer Spülmaschinen das ausgemusterte inkompatible Besteck an die Wohnheime verschenkt hatten und deshalb ganz legal Mensa-Besteck in den Wohnheimen rumliege. Hatte wohl irgendwas damit zu tun, dass das Besteck mit den neuen Waschanlagen dann magnetisch vom Schmutzgeschirrband gehoben wurde, was wohl auch der Grund war, warum zu meiner Zeit das Besteck in der Mensa so magnetisch war, dass man eine Gabel an ein Messer hängen konnte, und warum man die alten Blechtablette durch welche aus Kunststoff ersetzt hatte.) Und es hielt sich auch das Gerücht, dass Siemensgurkenmaschinen nur mit Mensagabeln ihr volles Potential entwickeln können. Aber das hielt sich in geringen Grenzen und damals gab es kaum Quellen für billiges Besteck, und in der Mensa gab es auch nur die wirklich ganz billigen Blechstanzteile. Und Geschirr hat nun wirklich keiner geklaut, gab ja auch eigentlich nur diese Mensatabletts mit den Futtermulden. Erst aus Blech, dann aus Melanin … nein, Melamin. Das wollte man gar nicht klauen. Und Besteck zu kaufen war damals eine richtig teure Angelegenheit. Online gab es damals noch nicht. Die Läden in der Innenstadt waren sauteuer. Und IKEA so weit weg, dass man da nicht hinkam. Günstigeres Besteck kam damals auch nicht aus China, sondern aus der DDR, so billig war das dann auch nicht.
Und die Mensa meinte damals mal irgendwann, der Schwund falle im Verhältnis zum allgemeinen Verschleiß auch nicht auf.
Heute allerdings bekommt man Besteck doch nun wirklich an jeder Ecke oder Online zum Billigpreis hinterhergeworfen.
Und dass man auch Teller und Tassen geklaut hat oder das zum echten Problem wurde, das gab es zu meiner Zeit einfach nicht, zumindest nicht so, dass es mir zur Kenntnis gelangt wäre.
Was ist eigentlich mit den Stühlen und Tischen? Nehmen sie die auch mit?
Interessante Frage, wie das eigentlich bei kantinenartigen öffentlichen Gaststätten wie beispielsweise IKEA aussieht. Wieviel Besteck geht bei denen so flöten?